Nachnutzung der ehemaligen Ingenieurschule für Glastechnik Weißwasser/O.L.-Projektsteuerungsleistungen Referenznummer der Bekanntmachung: V 06/2022
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Marktplatz
Ort: Weißwasser
NUTS-Code: DED2D Görlitz
Postleitzahl: 02943
Land: Deutschland
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.Weisswasser.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nachnutzung der ehemaligen Ingenieurschule für Glastechnik Weißwasser/O.L.-Projektsteuerungsleistungen
Die Stadt Weißwasser/O.L. als kernbetroffene Stadt und Region des Braunkohleausstiegs hat sich 2015 mit ihrer Vision „Weißwasser/O.L. 2035“ zum Ziel gesetzt, den wirtschaftlichen Strukturwandel vor allem auch in Kooperation zwischen Bildung und Wirtschaft („Lausitzer Bildungswege“) zu stärken. Als Objekt mit dem höchsten Potenzial, dieses Ziel umzusetzen wurde die ehemalige Glasfachschule mit ihrer langen Tradition und ehemals überregionalen Bedeutung als Studien- und Ausbildungsstandort für dieses Ziel identifiziert.
Das Projektziel ist die Ansiedlung einer Bildungseinrichtung für die neue Arbeitswelt, die sich im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in der Lausitz etablieren wird. Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte werden ergänzt durch wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in einer Außenstelle einer regional verankerten Universität. Das entspricht den im Leitbild für das Lausitzer Revier verankerten Handlungs- und Projektfeldern „Innovation, Forschung und Entwicklung“, „Bildung und Fachkräfte“ sowie der Ansiedlung von Einrichtungen und Instituten für Forschung und Entwicklung. Die genauen Abstimmungen mit den in Frage kommenden Partnern erfolgen derzeit.
Mit der bereits in den 1930er Jahren gegründeten, bis 1990 überregional bedeutsamen und schlussendlich stillgelegten Fachschule für Glastechnik, deren Campus stadtbildend ist, verfügt die Stadt über ein Objekt, welches zum Symbol der verschiedenen Strukturwandel-Epochen geworden ist. Mit der Sanierung dieses Objektes und zukünftiger Nachnutzung als Ausbildungs- und Forschungsstandort kann die Stadt zur Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze und der Wegbereitung innovativer Ansätze mit Potenzial für zukünftige Unternehmensansiedlungen beitragen. Als zentrales Objekt in der kernbetroffenen Region hat das Vorhaben zudem eine bedeutende Symbolkraft für einen gelingenden Strukturwandel und ist auch aus städtebaulicher Sicht als bedeutsam einzustufen.
Der Standort soll nach der Sanierung hochmoderne Plätze für ca. 120 Studierende bereithalten. Bei dem denkmalgeschützten Objekt handelt es sich um zwei miteinander verbundene Gebäude im Eigentum der
Stadt Weißwasser/O.L. mit jeweils 3 Geschossen sowie Unterkellerung mit ca. 5.860 m² Nutzfläche und insgesamt ca. 2 ha. Gesamtgelände. Das Gelände ist weitestgehend erschlossen durch Medien, die aber aufgrund der langen Nichtnutzung einer Prüfung und ggf. Sanierung bedürfen.
Die bauliche Aufgabe besteht in der Sanierung und dem Umbau der denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Ingenieurschule für Glastechnik in eine moderne Hochschulbildungseinrichtung. Bei den bestehenden Gebäuden handelt es sich um die um 1890 errichtete Fabrikantenvilla (ca. 1.200 m² BGF) sowie um die miteinander verbundenen Gebäude für Schule und Hörsaal (ca. 6.600 m² BGF) aus den 1950er Jahren.
Die Vergabe der Planungsleistungen für Objektplanung, Tragwerksplanung, Technische Ausrüstung, Freianlagenplanung erfolgte mittels Vergabeverfahren nach VgV im Juni 2022, die Beauftragung der Planungen erfolgt bis September 2022.
Es ist vorgesehen, dass alle wesentliche Planungsgrundlagen bis September 2022 erarbeitet werden. Die Entwurfsplanung als Grundlage für den Zuwendungsantrag soll bis Ende Februar 2023 abgeschlossen sein. Der Baubeginn ist Anfang 2024 vorgesehen. Übergabe zur Nutzung und der Projektabschluss sollen 2026 erfolgen.
Der Prozess über die folgende Planung und Ausführung bis zum Projektabschluss soll durch einen externen Projektmanager (nachfolgend AN genannt) erfolgen, der neben den klassischen Projektsteuerungsleistungen in allen Projektstufen und allen wesentlichen Handlungsbereichen gemäß AHO § 2 auch Erfahrungen in der Projektleitung und in den angefragten Besonderen Leistungen, wie Erstellen von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Erstellen von Verwendungsnachweisen, Unterstützen des AG bei Gerichtsprozessen u.a. besitzt.
Weißwasser, DE
Der Auftraggeber beabsichtigt folgende Leistungen des Projektmanagements am Bauvorhaben:
„Nachnutzung der ehemaligen Ingenieurschule für Glastechnik Weißwasser/O.L.“
zu vergeben:
1.) Projektsteuerungsleistungen (gemäß AHO § 2 Leistungsbild Projektsteuerung)
Stufenweise Beauftragung der Projektstufen 1 bis 5 in den Handlungsbereichen A, B, C, D, E
mit folgenden Einschränkungen bzw. Erweiterungen:
- Projektstufe 1 - Projektvorbereitung
Grundleistungen Handlungsbereiche A1, A4-8, B1, B3, C1-3, D1-2, E5-7
- Projektstufe 2 - Planung
Grundleistungen Handlungsbereiche A1-7, B1-3, C1-5, D1-4, E1-4
- Projektstufe 3 - Ausführungsvorbereitung
Grundleistungen Handlungsbereiche A1-7, B1-4, C1-4, D1-5, E1-5
Besondere Leistungen: Erstellen von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Erstellen und Fortschreiben eines Vergabeterminplanes
- Projektstufe 4 - Ausführung
Grundleistungen Handlungsbereiche A1-7, B1-2, C1-5, D1-5, E1-5
Besondere Leistungen: Organisatorisches und baufachliches Unterstützen bei Gerichtsverfahren (optional), Unterstützung des Auftraggebers bei selbständigen Beweisverfahren (optional), Unterstützen des Auftraggebers bei der Abwendung von Forderungen Dritter (optional), Koordination der versicherungsrelevanten Schadensabwicklung (optional)
- Projektstufe 5 - Projektabschluss
Grundleistungen Handlungsbereiche A1-4, B1, C1-5, D1, E1-5
Besondere Leistungen: Organisatorisches und baufachliches Unterstützen bei Gerichtsverfahren (optional), Erstellen eines Verwendungsnachweises
sowie
2.) Leistungen aus dem Leistungsbild Projektleitung
gemäß AHO § 3
b) Vorbereiten und ggf. Leiten von Gremiensitzungen und Projektbesprechungen des Auftraggebers
g) Rechtzeitiges Herbeiführen bzw. Treffen der erforderlichen Entscheidungen bzgl.
- sachangemessener Projektorganisation durch Berücksichtigung der Nutzer- und Betreiberbelange
- Vorgaben von Projektzielen und Risikoentscheidungen
- Projektcompliance
- weiteren projektbezogenen Festlegungen (Qualität, Kosten, Termine, Verträge, Versicherungen)
- grundlegende objektbezogene Festlegungen (Funktionen, Konstruktionen, Standard und Gestaltung)
i) Durchsetzen der erforderlichen Maßnahmen und Vollziehen der Verträge unter Wahrung der Rechte und Pflichten des Auftraggebers in dessen Namen
Es soll eine stufenweise Beauftragung stattfinden.
Zunächst werden die jeweiligen Grundleistungen der Projektstufe 1 sowie die zugeordneten angefragten Besonderen Leistungen beauftragt.
Sämtliche weitere Leistungen ruft der Auftraggeber in Stufen beim AN
ab, ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung der weiteren Leistungsstufen besteht jedoch nicht.
Die stufenweise Beauftragung steht unter dem Vorbehalt der Förderung des Bauvorhabens. Aus Gründen der Förderung kann die Möglichkeit bestehen, dass das Bauvorhaben in Bauabschnitte gegliedert werden muss und sich daraus eine Verlängerung der Laufzeit des Vertrages ergibt.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Nachnutzung der ehemaligen Ingenieurschule für Glastechnik Weißwasser/O.L.-Projektsteuerungsleistungen
Ort: Leipzig
NUTS-Code: DED52 Leipzig
Land: Deutschland
E-Mail:
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift: Braustraße 2
Ort: Leipzig
Postleitzahl: 04107
Land: Deutschland
E-Mail:
Der Auftraggeber weist darauf hin, dass ein Nachprüfungsantrag nach § 160 (3) GWB unzulässig ist, soweit: 1.) der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsamtes erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 GWB Absatz 2 bleibt unberührt, 2.) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden, 3.) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden 4.) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.