Neubau LUA Sachsen Referenznummer der Bekanntmachung: 22D210022-W
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Dresden
NUTS-Code: DED2 Dresden
Postleitzahl: 01129
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]60
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.sib.sachsen.de
Adresse des Beschafferprofils: https://www.sachsen-vergabe.de
Abschnitt II: Gegenstand
Neubau LUA Sachsen
Das Vergabeverfahren wird als Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Planungswettbewerb durchgeführt. Der Planungswettbewerb wird als nichtoffener, anonymer, einstufiger, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 ausgelobt. Folgende Planungsleistungen sind Wettbewerbsbestandteil:
- Objektplanung Gebäude/Architektur,
- Fachplanung Technische Ausrüstung für folgende Anlagengruppen (AG):
AG 1: Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen,
AG 2: Wärmeversorgungsanlagen,
AG 3: Lufttechnische Anlagen,
AG 4: Starkstromanlagen,
AG 5: Fernmelde- und informationstechnische Anlagen.
Gegenstand des Verfahrens ist ein Neubau zur Unterbringung der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) in der Großen Kreisstadt Bischofswerda im Landkreis Bautzen. Die LUA ist eine wissenschaftliche Einrichtung des Öffentlichen Gesundheits-dienstes im Freistaat Sachsen. Sie erfüllt Aufgaben im den Bereichen Infektionsschutz, Umweltmedizin, Krankenhaushygiene, Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit und Tiergesundheit. In dem Neubau für 345 Mitarbeiter sollen die beiden derzeitigen Dresdner Standorte des LUA zusammen-geführt werden.
Das Baugrundstück liegt am nordöstlichen Stadtrand und befindet sich im Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 16 "Gewerbegebiet Bischofswerda Nord 2 - 4. Änderung". Die zur Bebauung vorgesehene Fläche hat eine Größe von ca. 3,5 ha.
Das zu realisierende Raumprogramm umfasst eine Nutzungsfläche (NUF 1-6) von ca. 15.550 m². Davon entfallen ca. 10.000 m² auf hochtechnologisch ausgerüstete Labore (davon ca. 5.100 m² mit Sicherheitsstufe S2 bzw. S3) und ca. 2.900 m² auf Büro- und Aufenthaltsräume. Neben den funktio-nalen Anforderungen der LUA sind auch die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte über den Lebenszyklus des Gebäudes vorbildlich umzusetzen. Es ist beabsichtigt, die Baumaßnah-me bis 2029 zu realisieren. Der Auslober erwartet, dass der veranschlagte Kostenrahmen von 226 Mio. Euro brutto durch die Wettbewerbsteilnehmer eingehalten wird.
Im Anschluss an den Wettbewerb (WB) nach RPW 2013 wird mit allen Preisträgern ein Verhand-lungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb gemäß § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV durchgeführt.
Der zu vergebende Planungsauftrag im Anschluss an den Wettbewerb umfasst die Leistungsphasen (LPH) 2 bis 8 gemäß § 34 bzw. § 55 HOAI. Die Beauftragung erfolgt stufenweise. Zunächst erfolgt die Beauftragung der LPH 2 bis 4. Ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller LPH besteht nicht.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die Teilnahmeanträge (TA) werden auf Erfüllung der in dieser Bekanntmachung genannten Min-destkriterien überprüft. Erfüllen mehr als 15 Bewerber die Mindestkriterien, erfolgt die Auswahl der WB-Teilnehmer per Los.
Bei Bewerbergemeinschaften (BG) muss jedes Mitglied die Anforderungen gemäß Punkt III.1.10) B) bis F) erfüllen und einen vollständigen TA einreichen. Die Anforderungen gemäß Punkt III.1.10) A) und G) sind nur durch die BG gemeinsam nachzuweisen. Die BG muss im Auftragsfall eine gesamtschuldnerisch haftende Arbeitsgemeinschaft bilden u. einen bevollmächtigten Vertreter benennen. Hierzu ist die Bewerbergemeinschaftserklärung (siehe Bewerbungsbogen) von allen Mitgliedern unterzeichnet 1-fach im Original einzureichen.
Mehrfachbewerbungen von Mitgliedern einer BG bzw. unterschiedl. Niederlassungen eines Büros u. von Unterauftragnehmern (UAN) sind unzulässig und haben das Ausscheiden aller Mitglieder der BG sowie aller Bewerber mit gleichen UAN zur Folge.
A) Voraussetzung für die Teilnahme am WB ist ein interdisziplinäres Team, bestehend aus mindestens je einem/einer
- Architekten/in bzw. bauvorlageberechtigen Ingenieur/in,
- Ingenieur/in mit Studienabschluss im Bereich Fachplanung Techn. Ausrüstung AG 1, 2 u. 3 und
- Ingenieur/in mit Studienabschluss im Bereich Fachplanung Techn. Ausrüstung AG 4 u. 5.
Für die Berufsqualifikationen Architekt/in bzw. Ingenieur/in ist § 75 Abs. 1, 2 und 3 VgV maßgeblich. Die Berufsqualifikationen sind für Inhaber/Führungskraft des Bewerbers oder einen verantwortlichen Berufsangehörigen nachzuweisen (Kopie).
Der aktuelle Handelsregisterauszug ist einzureichen (Kopie), sofern Eintragungspflicht besteht.
B) Eigenerklärung über rechtliche und wirtschaftliche Verknüpfungen zu anderen Unternehmen sowie zur Leistungserbringung unabhängig von Ausführungs- und Lieferinteressen.
C) Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach §§ 123, 124 GWB.
D) Es ist eine Berufshaftpflichtversicherung gem. § 45 Abs. 1 VgV mit Deckungssummen von 3.000.000 EUR für Personenschäden u. 5.000.000 EUR für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden) bei einem in einem Mitgliedstaat der EU oder eines Vertragsstaates des Abkommens über den Europ. Wirtschaftsraum zugelassenen Versicherungsunternehmens (VU) vor Vertragsabschluss abzuschließen und mit dem TA nachzuweisen (Nachweis gültig u. zum Ablauf der Bewerbungsfrist nicht älter als 12 Monate).
Die geforderte Sicherheit kann auch durch eine Erklärung des VU erfüllt werden, mit der dieses den Abschluss der geforderten Haftpflichtleistungen u. Deckungsnachweise im Auftragsfall zusichert.
Bei Versicherungsverträgen mit Pauschaldeckungen (=ohne Unterscheidung nach Sach- u. Personenschäden) ist eine Erklärung des VU erforderlich, dass beide Schadenskategorien im Auftragsfall nebeneinander mit den geford. Deckungssummen abgesichert sind.
E) Bei beabsichtigtem Einsatz von Unterauftragnehmern oder Eignungsleihe ist die Verpflichtungserklärung anderer Unternehmen (siehe Bewerbungsbogen) einzureichen.
F) Eigenerklärung gem. Art. 5k VO (EU) Nr. 833/2014 (RUS-Sanktionen).
G) 4 Mindestreferenzen mit folgenden Mindestanforderungen:
Referenz A: Objektplanung Gebäude für Neubau oder Umbau/Sanierung eines Laborgebäudes oder hochinstallierten Gebäudes mit Laboranteil; mind. LPH 3 bis 8 erbracht; Bauwerkskosten (KG 300+400) mind. 20 Mio. Euro brutto; Fertigstellung (nutzungsfähige Übergabe) zw. 01.01.2012 und 31.03.2023.
Referenz B: Objektplanung Gebäude für ein Neubauvorhaben; mind. Honorarzone III; mind. LPH 2 bis 5 erbracht; Bauwerkskosten (KG 300+400) mind. 50 Mio. Euro brutto; Abschluss der LPH 5 zw. 01.01.2017 und 31.03.2023.
Referenz C: Fachplanung Techn. Ausrüstung AG 1, 2 und 3 für Neubau oder Umbau/Sanierung eines Laborgebäudes oder hochinstallierten Gebäudes mit Laboranteil; mind. LPH 3 bis 8 erbracht; Herstellungskosten KG 410+420+430 mind. 8 Mio. Euro brutto; Fertigstellung (nutzungsf. Übergabe) zw. 01.01.2012 und 31.03.2023.
Referenz D: Fachplanung Techn. Ausrüstung AG 4 und 5 für Neubau oder Umbau/Sanierung eines Laborgebäudes oder hochinstallierten Gebäudes mit Laboranteil; mind. LPH 3 bis 8 erbracht; Herstellungskosten KG 440+450 mind. 4 Mio. Euro brutto; Fertigstellung (nutzungsf. Übergabe) zw. 01.01.2012 und 31.03.2023
Die eingereichten Referenzprojekte A, B, C und D können identisch sein, sofern die jeweiligen Mindestanforderungen erfüllt sind.
Es ist je eine Projektdokumentation (ca. 2 Seiten A4) mit Beschreibung, Fotos/Plänen, etc. vorzulegen.
Die Erbringung der Dienstleistung ist einem besonderen Berufsstand vorbehalten: ja
Beruf angeben: Architekt/in bzw. Ingenieur/in gemäß § 75 Abs. 1, 2 und 3 VgV, siehe Abschnitt III.1.10)
Abschnitt IV: Verfahren
Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden durch ein Preisgericht beurteilt. Vorläufige Kriterien zur Bewertung der Entwürfe (ohne Wichtung):
- städtebauliche Einordnung
- Architektonisch-gestalterische und räumliche Qualität
- Funktionalität und Erfüllung des Raumprogramms
- Labor- und TGA-Konzept
- Ressourcen- und Energieaufwand in Bau und Betrieb
- Wirtschaftlichkeit
- Einhaltung öffentlich-rechtlicher Anforderungen
Die Beurteilungskriterien werden im Rahmen der Preisrichtervorbesprechung ggf. angepasst und in der Auslobung verbindlich mitgeteilt.
Die Wettbewerbssumme ist auf Basis der HOAI 2021 ermittelt und beträgt 520.000 Euro (netto). Es ist folgende Aufteilung der Wettbewerbssumme vorgesehen:
Aufwandsentschädigung: 340.000 Euro (17.000 Euro á 20 Teilnehmer)
Preisgeld: 180.000 Euro
vorauss. 3 Preise und 2 Anerkennungen:
1. Preis 72.000 Euro
2. Preis 45.000 Euro
3. Preis 27.000 Euro
Anerkennungen 36.000 Euro
Das Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme durch einstimmigen Beschluss anders zu vertei-len.
An alle Wettbewerbsteilnehmer wird ein Honorar in Höhe von 17.000 EUR netto gezahlt, sofern der Wettbewerbsbeitrag form- und fristgerecht eingereicht und vom Preisgericht für die Wertung zugelassen wurde. Falls nicht alle Teilnehmer eine Arbeit abgeben, wird die Aufwandsentschädigung in Höhe von 340.000 Euro netto unter den Verfassern der zugelassenen Wettbewerbsarbeiten aufgeteilt.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Der Auslober beabsichtigt, nach Abschluss des Wettbewerbes, einen der Preisträger mit den wettbewerbsgegenständlichen Planungsleistungen gemäß §§ 33 ff. bzw. §§ 53 ff. HOAI für die Umsetzung der Wettbewerbsaufgabe zu beauftragen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht und sofern und sobald die Wettbewerbsaufgabe umgesetzt wird. Der Auslober wird im Anschluss an den Planungswettbewerb ein Verhandlungsverfahren nach VgV durchführen. Hierzu wird er alle Preisträger zur Abgabe eines Angebotes auffordern und ggf. eine Bieterpräsentation sowie Verhandlungsgespräche durchführen. Der Auslober behält sich grundsätzlich das Recht vor, den Auftrag auf Grundlage der Erstangebote zu vergeben, ohne in Verhandlungen einzutreten. Der Entwurf der Zuschlagskriterien ist in den mit der Bekanntmachung veröffentlichten Unterlagen enthalten. Folgende Kriterien sind vorgesehen: Projektumsetzung 40 % (max. 200 Punkte), Rangfolge im Wettbewerb 50 % (1. Preis 250 Punkte, 2. Preis 150 Punkte, 3. Preis 100 Punkte), Honorarangebote 10 % (max. 50 Punkte). Die verbindlichen Zuschlagskriterien werden in der Auslobung bekanntgegeben.
2. Die Verträge für die Planungsleistungen Objektplanung Gebäude und Technische Ausrüstung werden mit der Auslobung bereitgestellt. Mit der Abgabe der Wettbewerbsarbeit erklärt sich der Wettbewerbsteilnehmer mit den Vertragsbedingungen grundsätzlich einverstanden.
3. Sämtliche Vergabeunterlagen werden ausschließlich und kostenfrei auf der Vergabeplattform http://www.sachsen-vergabe.de zum Download bereitgestellt. Ggf. erforderliche Nachsendungen, Änderungen von Vergabeunterlagen und sonstige Informationen werden ebenfalls in diesem Portal in elektronischer Form zur Verfügung gestellt. Teilnahmeanträge bzw. Angebote können ausschließlich von registrierten Bewerbern über die Vergabeplattform (www.sachsen-vergabe.de) mittels elektronischer Mittel in Textform eingereicht werden.
Auslobungsunterlagen zum Wettbewerb sowie die Vergabeunterlagen zum anschließenden Ver-handlungsverfahren können von der Vergabestelle ausschließlich an registrierte Bewerber über die Vergabeplattform (www.sachsen-vergabe.de) mittels elektronischer Mittel in Textform übermittelt werden.
Rückfragen an die Vergabestelle sind über die Nachrichtenfunktion des Bietercockpits (www.sachsen-vergabe.de) zu stellen und werden hierüber von der Vergabestelle entsprechend beantwortet.
Es sind die vom Auftraggeber bereitgestellten Vergabeunterlagen zu verwenden und ggf. um weitere geforderten Unterlagen zu ergänzen.
Zur Abgabe des Teilnahmeantrages sind die geforderten Unterlagen des Teilnahmeantrages (ausgefüllter Bewerbungsbogen und Anlagen) vom Bewerber auf die Plattform hochzuladen und hierüber einzureichen. Eine gesonderte Unterschrift sowie eine fortgeschrittene oder qualifizierte Signatur sind für die Abgabe des Teilnahmeantrages nicht erforderlich. Nicht fristgerecht eingereichte bzw. schriftliche (in Papierform eingereichte) oder formlose Teilnahmeanträgen werden im weite-ren Verfahren nicht berücksichtigt.
Ergänzende Informationen hierzu sind in der veröffentlichten Auslobungsinformation unter Nr. 9 enthalten.
Alle Nachweise sind auf Deutsch oder mit einer beglaubigten Übersetzung ins Deutsche vorzulegen.
4. Der Auslober wird auf Nachforderungen bei unvollständigen oder fehlerhaften Teilnahmeanträgen, inkl. der einzureichenden Anlagen, verzichten, sofern mehr als 15 vollständige Teilnahmeanträge vorliegen, welche alle genannten Mindestbedingungen erfüllen.
5. Voraussichtliche Termine des Planungswettbewerbs:
Versand der Auslobung: 02.06.2023
Abgabe der Wettbewerbsarbeit: 11.10.2023
Abgabe des Modells: 25.11.2023
Preisgerichtssitzung: 28.11.2023
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Leipzig
Postleitzahl: 04013
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: +49 3419770
Fax: [gelöscht]
Innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann ein Nachprüfverfahren bei der Vergabekammer beantragt werden (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB).
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Dresden
Postleitzahl: 01129
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]60