Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems

Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung

Lieferauftrag

Rechtsgrundlage:
Richtlinie 2014/24/EU

Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber

I.1)Name und Adressen
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Jena
NUTS-Code: DEG03 Jena, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 07747
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.uniklinikum-jena.de
Adresse des Beschafferprofils: https://www.uniklinikum-jena.de/stabsstellevergabe.html
I.4)Art des öffentlichen Auftraggebers
Einrichtung des öffentlichen Rechts
I.5)Haupttätigkeit(en)
Gesundheit

Abschnitt II: Gegenstand

II.1)Umfang der Beschaffung
II.1.1)Bezeichnung des Auftrags:

Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems

II.1.2)CPV-Code Hauptteil
33100000 Medizinische Geräte
II.1.3)Art des Auftrags
Lieferauftrag
II.1.4)Kurze Beschreibung:

Ziel des hier beantragten Vorhabens ist die Beschaffung eines FIDA-Analysegeräts zur erstmaligen Etablierung von Untersuchungen intra- und intermolekularer Wechselwirkungen. FIDA steht für Flow-Induced Dispersion Analysis und ist ein biophysikalisches und biophotonisches Prinzip zur Bestimmung des hydrodynamischen Radius und der Fluoreszenzintensität von Biomolekülen in Lösung. Dabei sind neben Quantifizierungen und der klassischen Bestimmung von Bindungskonstanten auch stöchiometrische, thermodynamische und metabolische Untersuchungen möglich.

II.1.6)Angaben zu den Losen
Aufteilung des Auftrags in Lose: nein
II.1.7)Gesamtwert der Beschaffung (ohne MwSt.)
Wert ohne MwSt.: 217 400.00 EUR
II.2)Beschreibung
II.2.2)Weitere(r) CPV-Code(s)
38500000 Apparate und Geräte zum Prüfen und Testen
II.2.3)Erfüllungsort
NUTS-Code: DEG03 Jena, Kreisfreie Stadt
Hauptort der Ausführung:

Forschungszentrum Beutenberg

II.2.4)Beschreibung der Beschaffung:

Flow-Induced Dispersion Analysis (FIDA) ist die neueste Entwicklung zur Untersuchung von Molekülinteraktionen. Mit Hilfe dieser Technik können Oligomerisierungen von Molekülen nachgewiesen, die Degradation von Proteinen inklusive Ubiquitinylierungen verfolgt, Konformationsänderungen sichtbar gemacht, einfache und komplexe Bindungen bestimmt, stöchiometrische Analysen durchgeführt, funktionelle Interaktionen nachgewiesen, Affinitätskonstanten, Diffusionskoeffizienten und hydrodynamische Durchmesser ermittelt sowie die Viskosität und Immunogenität von Viruspartikeln und extrazellulären Vesikeln wie Exosomen, Liposomen oder Nanopartikeln analysiert werden.

FIDA wird sowohl für die Größenbestimmung und Quantifizierung von Nanomaterialien eingesetzt als auch zur Analyse all jener Prozesse, bei denen fluoreszierende Moleküle ihren hydrodynamischen Radius ändern. Zu diesen Prozessen gehören Wechselwirkungen zwischen Proteinen, Liganden (Small Molecules) und deren Rezeptoren sowie Nukleotidbindungen, die einzeln und als Oligomere und Aggregate auftreten und durch die FIDA-Technologie qualitativ (Bestimmung einer Interaktion) und quantitativ (spezifische Charakterisierung der Interaktion) analysiert werden können. Neben diesen intermolekularen Wechselwirkungen können aber auch intramolekulare Wechselwirkungen und Konformationsänderungen analysiert werden, wenn diese den hydrodynamischen Radius des Gesamtkomplexes beispielsweise in Form einer mehr oder weniger kompakten Struktur verändern. Die mögliche Analyse von Komplexen mit einem hydrodynamischen Durchmesser von bis zu 0,5 µm erlaubt auch die Untersuchung kleiner Partikel wie Exosomen, Lipoproteinen und einigen Mikroorganismen wie Viren. Dabei sind neben Quantifizierungen und der klassischen Bestimmung von Bindungskonstanten auch stöchiometrische, thermodynamische und metabolische Untersuchungen möglich. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist neben diesem breiten Anwendungsspektrum die Unabhängigkeit des Messprinzips von der Matrix. Dadurch werden direkte Messungen von Primärmaterialien wie Plasma und Serum möglich, was wiederum die Analyse von klinisch relevanten Patientengruppen erlaubt. Letzteres wird auch durch eine automatisierte Probenzufuhr über einen Autosampler unterstützt.

II.2.5)Zuschlagskriterien
Preis
II.2.11)Angaben zu Optionen
Optionen: nein
II.2.13)Angaben zu Mitteln der Europäischen Union
Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: ja
Projektnummer oder -referenz:

EFRE - Programm 2021 - 2027 / FTI-Thüringen FORSCHUNG

II.2.14)Zusätzliche Angaben

Das benannte Datum ist dasjenige, an dem entschieden wurde, den Vertrag mit dem benannten Partner zuschließen. Der Vertragsschluss erfolgt nach Ablauf der Wartefrist des § 135 Abs. 3 Nr. 3 GWB.

Abschnitt IV: Verfahren

IV.1)Beschreibung
IV.1.1)Verfahrensart
Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung
  • Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
    • aufgrund des Schutzes von ausschließlichen Rechten einschließlich Rechten des geistigen Eigentums
Erläuterung:

Das beantragte FIDA-Verfahren ist patentrechtlich von der Firma FIDA Biosystems geschützt worden.

Die aufgaben- bzw. forschungsspezifischen, notwendigen Anforderungen werden nur von dem Gerätesystem des Anbieters FIDA Biosystems angeboten.

Alternative Lösungsverfahren für die Analyse von Molekülinteraktionen wie u.a. die Technik der Oberflächenplasmonresonanz (SPR) der Firma Cytiva (ehemals Biacore) sowie die Thermophorese (MST) der Firma NanoTemper wurde untersucht und bewertet und erfüllen die Anforderungen für dieses Forschungsvorhaben nicht.

Wesentliche Charakteristika, die das FIDA-System von anderen Lösungsmöglichkeiten abgrenzen:

a) Automatische Probenzuführung – FIDA 1 beinhaltet einen Autosampler für zwei 96-well Platten. Dies ermöglicht unbeaufsichtigte Läufe von nahezu 200 Proben ohne Unterbrechung. Im Bereich von möglichen Patientenkohorten ist die entsprechende Ersparnis an manueller Arbeit nicht zu unterschätzen. Dies insbesondere im Vergleich zu anderen Techniken wie SPR, MST und MDS.

b) Temperaturkontrolle – FIDA 1 beinhaltet drei individuelle Temperaturkontrollen. Beide Positionen im Autosampler sowie die eigentliche Meßzelle können unabhängig voneinander in der Temperatur geregelt werden. Dies ermöglicht z.B. ein Arbeiten mit Proben, die auf 5 Grad gekühlt werden, womit eine entsprechend gleichbleibende Qualität der Messergebnisse über die gesamte Messzeit verbunden ist.

c) Visualisierung von Aggregaten – FIDA Daten erlauben Rückschluss auf mögliche Aggregation der Biomoleküle in der Probe. Dieser einzigartige QC-Parameter – im Vergleich zu herkömmlichen Messmethoden – minimiert damit die mögliche falsche Interpretation von Daten.

Aufgrund der dargelegten Alleinstellungsmerkmale und Charakteristika des FIDA-Systems sowie der zuvor genannten Einschränkungen anderer auf dem Markt befindlicher Systeme ist nur das FIDA 1 System geeignet, die umfangreichen Aufgaben des Vorhabens „Flow-Induced Dispersion Analysis (FIDA) zur Untersuchung molekularer Wechselwirkungen“ zu erfüllen. Andere auf dem Markt befindliche Systeme können lediglich Teilaspekte des Vorhabens erfüllen. FIDA 1 ist das einzige System, das den gestellten Anforderungen vollumfänglich gerecht wird.

IV.1.3)Angaben zur Rahmenvereinbarung
IV.1.8)Angaben zum Beschaffungsübereinkommen (GPA)
Der Auftrag fällt unter das Beschaffungsübereinkommen: nein
IV.2)Verwaltungsangaben

Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe

Auftrags-Nr.: 650.V.22.198
Bezeichnung des Auftrags:

Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems

V.2)Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
V.2.1)Tag der Zuschlagsentscheidung:
06/12/2022
V.2.2)Angaben zu den Angeboten
Der Auftrag wurde an einen Zusammenschluss aus Wirtschaftsteilnehmern vergeben: nein
V.2.3)Name und Anschrift des Auftragnehmers/Konzessionärs
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Soeborg
NUTS-Code: DK0 Danmark
Postleitzahl: 2860
Land: Dänemark
Der Auftragnehmer/Konzessionär wird ein KMU sein: ja
V.2.4)Angaben zum Wert des Auftrags/Loses/der Konzession (ohne MwSt.)
Ursprünglich veranschlagter Gesamtwert des Auftrags/Loses/der Konzession: 217 400.00 EUR
Gesamtwert des Auftrags/des Loses/der Konzession: 213 500.00 EUR
V.2.5)Angaben zur Vergabe von Unteraufträgen

Abschnitt VI: Weitere Angaben

VI.3)Zusätzliche Angaben:
VI.4)Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1)Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
Postleitzahl: 99432
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
VI.4.3)Einlegung von Rechtsbehelfen
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:

Statthafte Rechtsbehelfe sind gemäß §§ 155 ff. GWB die Rüge sowie der Antrag auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens vor der zuständigen Vergabekammer.

Eine Rüge ist an die in Ziffer I.1) genannte Vergabestelle zu richten.

Die zuständige Stelle für ein Nachprüfungsverfahren ist in Ziffer VI.4.1) genannt.

Statthafter Rechtsbehelf ist gemäß §§ 155 ff. GWB der Antrag auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens vor der zuständigen Vergabekammer (Ziff. VI.4.1)).

Der Antrag ist unzulässig, soweit:

1) der Antragsteller den Verstoß gegen Vergabevorschriften im Vergabeverfahren erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht unverzüglich gerügt hat,

2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.

VI.4.4)Stelle, die Auskünfte über die Einlegung von Rechtsbehelfen erteilt
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Jena
Postleitzahl: 07747
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: www.uniklinikum-jena.de/stabsstellevergabe.html
VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:
06/12/2022

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