Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems
Freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung
Lieferauftrag
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Jena
NUTS-Code: DEG03 Jena, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 07747
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.uniklinikum-jena.de
Adresse des Beschafferprofils: https://www.uniklinikum-jena.de/stabsstellevergabe.html
Abschnitt II: Gegenstand
Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems
Ziel des hier beantragten Vorhabens ist die Beschaffung eines FIDA-Analysegeräts zur erstmaligen Etablierung von Untersuchungen intra- und intermolekularer Wechselwirkungen. FIDA steht für Flow-Induced Dispersion Analysis und ist ein biophysikalisches und biophotonisches Prinzip zur Bestimmung des hydrodynamischen Radius und der Fluoreszenzintensität von Biomolekülen in Lösung. Dabei sind neben Quantifizierungen und der klassischen Bestimmung von Bindungskonstanten auch stöchiometrische, thermodynamische und metabolische Untersuchungen möglich.
Forschungszentrum Beutenberg
Flow-Induced Dispersion Analysis (FIDA) ist die neueste Entwicklung zur Untersuchung von Molekülinteraktionen. Mit Hilfe dieser Technik können Oligomerisierungen von Molekülen nachgewiesen, die Degradation von Proteinen inklusive Ubiquitinylierungen verfolgt, Konformationsänderungen sichtbar gemacht, einfache und komplexe Bindungen bestimmt, stöchiometrische Analysen durchgeführt, funktionelle Interaktionen nachgewiesen, Affinitätskonstanten, Diffusionskoeffizienten und hydrodynamische Durchmesser ermittelt sowie die Viskosität und Immunogenität von Viruspartikeln und extrazellulären Vesikeln wie Exosomen, Liposomen oder Nanopartikeln analysiert werden.
FIDA wird sowohl für die Größenbestimmung und Quantifizierung von Nanomaterialien eingesetzt als auch zur Analyse all jener Prozesse, bei denen fluoreszierende Moleküle ihren hydrodynamischen Radius ändern. Zu diesen Prozessen gehören Wechselwirkungen zwischen Proteinen, Liganden (Small Molecules) und deren Rezeptoren sowie Nukleotidbindungen, die einzeln und als Oligomere und Aggregate auftreten und durch die FIDA-Technologie qualitativ (Bestimmung einer Interaktion) und quantitativ (spezifische Charakterisierung der Interaktion) analysiert werden können. Neben diesen intermolekularen Wechselwirkungen können aber auch intramolekulare Wechselwirkungen und Konformationsänderungen analysiert werden, wenn diese den hydrodynamischen Radius des Gesamtkomplexes beispielsweise in Form einer mehr oder weniger kompakten Struktur verändern. Die mögliche Analyse von Komplexen mit einem hydrodynamischen Durchmesser von bis zu 0,5 µm erlaubt auch die Untersuchung kleiner Partikel wie Exosomen, Lipoproteinen und einigen Mikroorganismen wie Viren. Dabei sind neben Quantifizierungen und der klassischen Bestimmung von Bindungskonstanten auch stöchiometrische, thermodynamische und metabolische Untersuchungen möglich. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist neben diesem breiten Anwendungsspektrum die Unabhängigkeit des Messprinzips von der Matrix. Dadurch werden direkte Messungen von Primärmaterialien wie Plasma und Serum möglich, was wiederum die Analyse von klinisch relevanten Patientengruppen erlaubt. Letzteres wird auch durch eine automatisierte Probenzufuhr über einen Autosampler unterstützt.
EFRE - Programm 2021 - 2027 / FTI-Thüringen FORSCHUNG
Das benannte Datum ist dasjenige, an dem entschieden wurde, den Vertrag mit dem benannten Partner zuschließen. Der Vertragsschluss erfolgt nach Ablauf der Wartefrist des § 135 Abs. 3 Nr. 3 GWB.
Abschnitt IV: Verfahren
- Die Bauleistungen/Lieferungen/Dienstleistungen können aus folgenden Gründen nur von einem bestimmten Wirtschaftsteilnehmer ausgeführt werden:
- aufgrund des Schutzes von ausschließlichen Rechten einschließlich Rechten des geistigen Eigentums
Das beantragte FIDA-Verfahren ist patentrechtlich von der Firma FIDA Biosystems geschützt worden.
Die aufgaben- bzw. forschungsspezifischen, notwendigen Anforderungen werden nur von dem Gerätesystem des Anbieters FIDA Biosystems angeboten.
Alternative Lösungsverfahren für die Analyse von Molekülinteraktionen wie u.a. die Technik der Oberflächenplasmonresonanz (SPR) der Firma Cytiva (ehemals Biacore) sowie die Thermophorese (MST) der Firma NanoTemper wurde untersucht und bewertet und erfüllen die Anforderungen für dieses Forschungsvorhaben nicht.
Wesentliche Charakteristika, die das FIDA-System von anderen Lösungsmöglichkeiten abgrenzen:
a) Automatische Probenzuführung – FIDA 1 beinhaltet einen Autosampler für zwei 96-well Platten. Dies ermöglicht unbeaufsichtigte Läufe von nahezu 200 Proben ohne Unterbrechung. Im Bereich von möglichen Patientenkohorten ist die entsprechende Ersparnis an manueller Arbeit nicht zu unterschätzen. Dies insbesondere im Vergleich zu anderen Techniken wie SPR, MST und MDS.
b) Temperaturkontrolle – FIDA 1 beinhaltet drei individuelle Temperaturkontrollen. Beide Positionen im Autosampler sowie die eigentliche Meßzelle können unabhängig voneinander in der Temperatur geregelt werden. Dies ermöglicht z.B. ein Arbeiten mit Proben, die auf 5 Grad gekühlt werden, womit eine entsprechend gleichbleibende Qualität der Messergebnisse über die gesamte Messzeit verbunden ist.
c) Visualisierung von Aggregaten – FIDA Daten erlauben Rückschluss auf mögliche Aggregation der Biomoleküle in der Probe. Dieser einzigartige QC-Parameter – im Vergleich zu herkömmlichen Messmethoden – minimiert damit die mögliche falsche Interpretation von Daten.
Aufgrund der dargelegten Alleinstellungsmerkmale und Charakteristika des FIDA-Systems sowie der zuvor genannten Einschränkungen anderer auf dem Markt befindlicher Systeme ist nur das FIDA 1 System geeignet, die umfangreichen Aufgaben des Vorhabens „Flow-Induced Dispersion Analysis (FIDA) zur Untersuchung molekularer Wechselwirkungen“ zu erfüllen. Andere auf dem Markt befindliche Systeme können lediglich Teilaspekte des Vorhabens erfüllen. FIDA 1 ist das einzige System, das den gestellten Anforderungen vollumfänglich gerecht wird.
Abschnitt V: Auftragsvergabe/Konzessionsvergabe
Beschaffung eines FIDA (Flow-Induced Dispersion Analysis) - Gerätesystems
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Soeborg
NUTS-Code: DK0 Danmark
Postleitzahl: 2860
Land: Dänemark
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
Postleitzahl: 99432
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Statthafte Rechtsbehelfe sind gemäß §§ 155 ff. GWB die Rüge sowie der Antrag auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens vor der zuständigen Vergabekammer.
Eine Rüge ist an die in Ziffer I.1) genannte Vergabestelle zu richten.
Die zuständige Stelle für ein Nachprüfungsverfahren ist in Ziffer VI.4.1) genannt.
Statthafter Rechtsbehelf ist gemäß §§ 155 ff. GWB der Antrag auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens vor der zuständigen Vergabekammer (Ziff. VI.4.1)).
Der Antrag ist unzulässig, soweit:
1) der Antragsteller den Verstoß gegen Vergabevorschriften im Vergabeverfahren erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht unverzüglich gerügt hat,
2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Jena
Postleitzahl: 07747
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: www.uniklinikum-jena.de/stabsstellevergabe.html