Schloss Molsdorf, Sanierung/Umbau Gartenpavillon, Leistungen Objektplanung Gebäude nach HOAI § 33 ff. Referenznummer der Bekanntmachung: 2022-07-010
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Rudolstadt
NUTS-Code: DEG0I Saalfeld-Rudolstadt
Postleitzahl: 07407
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.thueringerschloesser.de
Abschnitt II: Gegenstand
Schloss Molsdorf, Sanierung/Umbau Gartenpavillon, Leistungen Objektplanung Gebäude nach HOAI § 33 ff.
Ausgangslage:
Schloss Molsdorf befindet sich im Süden des Ortes Molsdorf, einem Ortsteil von Erfurt, rund zehn Kilometer südwestlich des Stadtzentrums. Zu der in der Geraniederung gelegenen Schlossanlage gehört ein Gartenpavillon, der am Hang westlich des Schlosses liegt und über eine Freitreppe vom Schloss aus erreicht werden kann. Der Pavillon steht leer und kann derzeit nicht genutzt werden.
Im Rahmen eines Sonderinvestitionsprogrammes (SIP I) werden von Bund und Land Fördermittel für die thüringische Schlösserlandschaft bereitgestellt. Der Förderzeitraum läuft bis 2027.
Planungsaufgabe:
Es besteht Sanierungsbedarf am gesamten Baukörper, inklusive dem von hoher Bauteil- und Luftfeuchtigkeit betroffenen Keller und dem direkten Gebäudeumfeld, der hangseitigen Terrasse und der im Norden liegende Freitreppe. Projektziel ist die Sanierung/Wiederherstellung der stark baufälligen Bausubstanz des klassizistischen Pavillons und damit Erhalt eines wichtigen Bestandteils des Denkmalensembles. Hierfür sollen vollumfängliche Planungs- und Bauleistungen zur Nutzung des Pavillons erbracht werden. Für die Freiraumgestaltung mit der Zuwegung ist der Einbezug weiterer Fachplaner vorgesehen.
Geplant ist eine Veranstaltungsnutzung mit kleiner gastronomischer Einheit in Ergänzung und Nutzung von Synergien aus dem Betrieb des Park Cafés im Schloss. Besonderes Augenmerk liegt auf der Reduzierung baulicher Barrieren für einen weitestgehend inklusiven Betrieb. Es liegt eine Interessenbekundung eines möglichen Betreibers vor.
Die Nutzung soll denkmalverträglich eingeordnet werden. Die bauphysikalischen Zusammenhänge zwischen beheizter Nutzung und Erhalt der Gebäudehülle sind zu berücksichtigen. Dafür sind zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Eventuell resultierende Einschränkungen im Maß der Nutzung sind darzulegen. Grundsätzlich wird ein nachhaltiges energetisches Gesamtkonzept angestrebt je nach Möglichkeit mit Nutzung regenerativer Energien.
Geplant ist, bis zum 3. Quartal 2023 die Entwurfsplanung zu erstellen. Weitere Leistungsphasen werden nach Zusage der Fördermittelgeber beauftragt.
Die vorbeschriebene Sanierung und Restaurierung soll in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, den Vertretern der Denkmalfachbehörde, dem Tragwerksplaner, den Restauratoren, den Bauforschern und den weiteren Fachplanern denkmalgerecht, genehmigungsfähig und nachhaltig entwickelt werden.
Insgesamt sind mit der Maßnahme ca. 700 m² Bruttogrundfläche zu entwickeln: Die Bruttogrundfläche des Kellergeschosses (Naturstein) beträgt 400 m² (R) , die des Erdgeschosses (Holzkonstruktion) ca. 200 m²(R), die der Terrasse (Naturstein) ca. 100 m² (S).
Als Baukostenobergrenze sind 3.150.000 EUR brutto für die Kostengruppen 200 bis 700 gemäß DIN 276 festgelegt. Voraussichtlicher Anteil der anrechenbaren Kosten werden von der Auftraggeberin auf 1,7 Mio EUR netto (KG 200-500) geschätzt. Die Planung ist auf die Baukostenobergrenze auszurichten.
Voraussichtliche Realisierung:
06/2023: Lph 1-2
09/2023: Lph 3 (ZBau-Antrag)
09/2023 - 06/2024: Lph 4-7
06/2024 - 04/2025: Ausführung Dach, Tragwerk, Fassade
04/2025 - 05/2026: Ausführung Ausbau/ Ausführung Umfeld
Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme einschließlich Übergabe an den Nutzer ist, in Abhängigkeit der Förderzusage, für den Saisonbeginn 2026 geplant.
Schloss Molsdorf Schlossplatz 6 99094 Erfurt
Bestandteil der ausgeschriebenen Planungsleistung sind Architekten- und Ingenieurleistungen des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude nach § 33 ff HOAI 2021, Leistungsphase 1-2 sowie die optionale Weiterbeauftragung bis Leistungsphase 9.
Die Auftraggeberin behält sich eine stufenweise Beauftragung der Leistungsphasen nach HOAI §§ 33 ff nach ihrer Einschätzung in der Honorarzone III vor. In einem ersten Schritt erfolgt die Beauftragung für die Leistungsphasen 1 und 2 HOAI, zur Vorplanung mit dem Ziel zur Erstellung des Sanierungs-, Maßnahmen- und Nutzungskonzeptes bis 2. Quartal 2023, ohne Rechtsanspruch auf Weiterbeauftragung.
Die Beauftragung weiterer Leistungsphasen (3-9) besteht als Option der Auftragserweiterung. Sie können, abhängig von der Zusage der Fördermittelgeber, erst im Ergebnis der geprüften Unterlage beauftragt werden. Die Bearbeitung der Leistungsphase 3 schließt mit einer Antragsunterlage nach Zuwendungsbau (Freistaat Thüringen) ab. Es ist von Vorteil, wenn die Bewerber Erfahrung in der Bearbeitung von Zuwendungsbauten haben.
Für die Bestimmung der Mengen der mitzuverarbeitenden Bausubstanz bevorzugt die Auftraggeberin die Berechnungsmethode über Volumen, Flächen, Längen oder Gewerke (nicht nach Grob-Elemente laut DIN 276).
Die Auftraggeberin behält sich über den gesamten Projektzeitraum das Recht vor, die Beauftragung auf Teilleistungen einzelner Leistungsstufen oder auf einzelne Abschnitte der Baumaßnahme oder anderweitig modifiziert zu beschränken. Die Auftraggeberin behält sich weiterhin vor, Teilleistungen getrennt zu vergeben, wenn besondere fachliche Gründe dafürsprechen. Der/die AuftragnehmerIn ist verpflichtet, die Leistungen der weiteren Leistungsstufen zu erbringen, wenn die Auftraggeberin sie ihm/ihr überträgt. Aufgrund einer stufenweisen Beauftragung gemäß den Regelungen des Vertrags kann der/die AuftragnehmerIn keine Erhöhung seines Honorars ableiten.
Siehe Ziffer II.2.4. Zusätzlich können sich aus den Vergabe- und Abrechnungsbedingungen sowie Fristen der geplanten Fördermittel Rahmenbedingungen ergeben, die zu einer Auftragsverlängerung führen können.
- Befähigung zur Berufsausübung gem. III.1.1)
- Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit gem. III.1.2)
- Technische und berufliche Leistungsfähigkeit gem. III.1.3)
Der Bewertung der Teilnahmeanträge wird folgende Gewichtung zugrunde gelegt:
Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit - 10 %,
Technische und berufliche Leistungsfähigkeit - 90 %, davon
- Fachkunde/Erfahrungen bei vergleichbaren Leistungen - 65 %,
- Personelle Kapazitäten/Mitarbeiterstruktur - 25 %.
Beauftragung der Lph. 3-9 nach HOAI § 34.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
a. Erklärung des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen nach § 42 VgV i.V. mit § 122 und § 123 GWB durch Eigenerklärung.
b. Erklärung des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen nach § 42 VgV i.V. mit § 124 GWB durch Eigenerklärung.
c. Gefordert ist, dass die im Auftragsfall vorgesehenen Projektleiter als Berufsqualifikation den Beruf des Architekten (Hochbau) / Beratenden Ingenieurs / Ingenieurs gemäß § 75 (2) VgV aufweist. Nachweis der beruflichen Befähigung des Bewerbers und der Führungskräfte des Unternehmens, Angabe der Namen und der beruflichen Qualifikation der Personen, die im Auftragsfall die Leistung erbringen sollen, Benennung des Projektleiters, Nachweis der beruflichen Qualifikation jeweils durch Nachweis der Berufszulassung; handelt es sich bei dem Bewerber um eine juristische Person, ist eine Kopie des Handelsregisterauszuges einzureichen.
d. Erklärung zur beabsichtigten Weitervergabe von Auftragsanteilen nach § 46 (3) Nr. 10 VgV.
e. Bietergemeinschaften werden zugelassen. Rechtsform: Gesamtschuldnerisch haftend mit bevollmächtigtem Vertreter.
a. Nachweise gemäß § 45 (1) Nr. 3 VgV (Nachweis der Berufshaftpflichtversicherung durch Einreichung einer Kopie des Versicherungsscheins; Alternativ: Vorlage verbindlicher und unbedingter Erklärungen des Bewerbers und des Versicherers zum Zeitpunkt der Abgabe der Bewerbung, worin der Bewerber und der Versicherer sich bereit erklären, bei Auftragserteilung die Haftpflichtversicherung mit den geforderten Deckungssummen abzuschließen)
b. Nachweise gemäß § 45 (1) Nr. 1 VgV (Eigenerklärung über den jährlichen Gesamtumsatz - das jährliche Gesamthonorar - für entsprechende Leistungen in den letzten drei Geschäftsjahren)
Berufshaftpflichtversicherung bzw. Projektversicherung mit den Deckungssummen von 1,00 Mio EUR für Personenschäden sowie 1,00 Mio EUR für sonstige Schäden.
a. Angaben nach § 46 (3) Nr. 1 VgV (Eigenerklärungen) - konkret auf die Bewerbung abgestellte Referenzen (vergleichbare Leistungen, in den letzten zehn Jahren für Objektplanung Gebäude: Bezeichnung der Baumaßnahme, Angabe des Bauausführungszeitraums (von-bis), Baukosten gemäß DIN 276 (Netto), der erbrachten Leistungsphasen, Projektgröße, des Projektleiters sowie des Auftraggebers (Anschrift, Ansprechpartner, Telefonnummer). Die Referenzprojekte sollen die Fachkunde und die Erfahrung des Bewerbers im Bereich Bauen im Bestand bzw. denkmalgerechte Restaurierung/Instandsetzung dokumentieren. Die fachliche Eignung ist anhand von ausgewählten Referenzprojekten nachzuweisen (grafische und textliche Darstellung von max. 2 Referenzprojekten auf je max. 2 Seiten DIN A4, einseitig bedruckt). Auch sind Erfahrungen im Bereich von öffentlich geförderten Baumaßnahmen und bei der energetischen Sanierung von Gebäuden durch Nennung von Projektbeispielen sowie die Teilnahme an Fortbildungen (Denkmalpflege, Vergaberecht o.ä.) darzustellen.
b. Auskunft nach § 46 (3) Nr. 2 VgV (Eigenerklärung) - Name, berufliche Qualifikation, Art der Berufserfahrung und Berufserfahrung in Jahren der Personen, die die Leistung tatsächlich erbringen
c. Angaben nach § 46 (3) Nr. 3 VgV (Eigenerklärungen) - Maßnahmen zur Qualitätssicherung und der Untersuchungs- und Forschungsmöglichkeiten des Bewerbers einschließlich IT und Software des Bewerbers (Angaben zur CAD-Ausrüstung sowie Gewährleistung GAEB-Schnittstellen), Fortbildungsnachweise
d. Angaben nach § 46 (3) Nr. 6 VgV (Eigenerklärungen) - Studien- und Ausbildungsnachweise sowie Bescheinigungen über die Erlaubnis zur Berufsausübung für die Inhaberin/den Inhaber oder die Führungskräfte des Unternehmens
e. Angaben nach § 46 (3) Nr. 8 VgV (Eigenerklärungen) - jährliche Anzahl und Zusammensetzung der Beschäftigten der letzten drei Jahre
f. Angaben nach § 46 (3) Nr. 9 VgV (Eigenerklärungen) - Ausstattung, Geräte und technische Ausrüstung
g. Angaben nach § 46 (3) Nr. 10 VgV (Eigenerklärungen) - Auftragsanteil/Leistungen, für den/die der Bewerber Unteraufträge zu erteilen beabsichtigt; Benennung der hierfür vorgesehenen Büros.
Vorraussetzung für Wertung Referenzprojekte:
- Abschluss / Fertigstellung innerhalb der letzten 10 Jahre (01.09.2012 bis 31.08.2022)
- Lph. 2-8 nach § 34 HOAI erbracht;
- Referenzprojekte wurden von der bewerbenden Niederlassung bearbeitet;
- Entstehungszeit vor 1930 / BGF > 200 m2;
- Referenz ist jeweils auf max. 2 DIN A 4 Seiten grafisch dargestellt;
- Eigenerklärung / Referenzschreiben (bei öffentlichem AG) über Referenz liegt vor.
- Architekten und bauvorlageberechtigte Ingenieure,
- Zur Bewerbung sind zugelassen in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes ansässige "Architekten (Hochbau)" gemäß § 75 (1) VgV sowie "Ingenieure" gemäß § 75 (2) VgV, die bauvorlageberechtigt sind,
- Juristische Personen, sofern die Anforderungen nach § 75 (3) VgV erfüllt werden.
Es gelten die HOAI i.d.g.F. und dem damit verbundenen Wirkungsbereich, das Haushaltsrecht öffentlicher Körperschaften / Einrichtungen / Institutionen nach BHO und LHO. Die Zahlungsbedingungen richten sich nach den allgemeinen Vertragsbestimmungen der Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Freistaates Thüringen bzw. der Richtlinien der Fördermittelgeber sowie den Förderbestimmungen beanspruchter Förderprogramme.
Rechtsform der Bietergemeinschaft, an die der Auftrag vergeben wird: Gesamtschuldnerisch haftend mit bevollmächtigtem Vertreter.
Unteraufträge bzw. beabsichtigte Weitervergabe von Auftragsanteilen für die unter II.2.4 und II.2.11 genannten Leistungen sind zugelassen.
Der AG erwirbt das uneingeschränkte Nutzungsrecht für die vergütete Planungsleistung. Sämtliche Planungsleistungen sind in deutscher Sprache anzufertigen.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Als Teilnahmeantrag ist zwingend das Bewerbungsformular zu verwenden. Das Bewerbungsformular und ergänzende Unterlagen können im Vergabeportal herunter geladen werden. Gewertet werden nur vollständig ausgefüllte und unterzeichnete Bewerbungsformulare und die geforderten Anlagen. Bei Bietergemeinschaften ist für jedes selbständige Büro ein separates Bewerbungsformular zu verwenden und der bevollmächtigte Vertreter zu benennen.
Die Bewerbungen sind fristgemäß und vollständig im Vergabeportal hochzuladen. Es werden durch den Auftraggeber keine Unterlagen nachgefordert (§ 56 Satz 2 VgV). Erfüllen mehrere Bewerber gleichermaßen die Anforderungen und ist die Bewerberzahl auch nach einer objektiven Auswahl entsprechend der zugrunde gelegten Eignungskriterien zu hoch, kann die Auswahl unter den verbliebenen Bewerbern durch Los getroffen werden (§ 75 Satz 6 VgV). Die Bewerbungsunterlagen werden nach Abschluss des Verfahrens nicht zurückgesandt.
Bekanntmachungs-ID: CXP4Y7ZR29U
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
Postleitzahl: 99423
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: http://www.thueringen.de/de/tlvwa/
Es wird darauf hingewiesen, dass ein Vergabenachprüfungsverfahren gem. § 160 Abs. 1 GWB nur auf Antrag bei der Vergabekammer eingeleitet wird. Die dazu maßgeblichen Fristen gem. § 160 Abs. 3 GWB regelt das Gesetz wie folgt:
Der Antrag ist unzulässig, soweit:
1. der Antragsteller den gerügten Verstoß gegen Vergabevorschriften im Vergabeverfahren erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht unverzüglich gerügt hat,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Ort: siehe Abschnitt I.1)
Land: Deutschland