Goethe-Nationalmuseum Weimar: Ensemble Goethes Wohnhaus, Denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
NUTS-Code: DEG05 Weimar, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 99423
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.phase1.de
Adresse des Beschafferprofils: www.klassik-stiftung.de
Abschnitt II: Gegenstand
Goethe-Nationalmuseum Weimar: Ensemble Goethes Wohnhaus, Denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption
Die Klassik Stiftung Weimar (KSW) plant die „Denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption“ des „Ensemble Goethes Wohnhaus“. Das Ensemble ist Teil des Goethe-Nationalmuseums, steht unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe „Klassisches Weimar“. Im Zuge der Instandsetzung sollen die Nutzungen teilweise neu geordnet und die Gebäude an einen zeitgemäßen technischen und musealen Standard angepasst werden.
Zwei der Kernaufgaben der Klassik Stiftung liegen in der Erhaltung der ihr übertragenen Liegenschaften und Objekte für die Nachwelt und in ihrer zeitgemäßen Interpretation, Erschließung und Vermittlung für die Öffentlichkeit. Unter diesen Aspekten ist auch die Planungsaufgabe der Objektplanung für Gebäude und Innenräume entsprechend HOAI 2021 §34 ff zu betrachten:
Trotz stetiger Pflege und laufenden Bauunterhaltes bedürfen die Gebäude des Ensembles einer grundständigen Überarbeitung. Diese soll mit einer Neukonzeption der musealen Erschließung und Präsentation des Wohnhaus-Komplexes verbunden werden, die heutigen Anforderungen an Museums- und erinnerungskulturelle Konzepte gerecht wird und veränderte Perspektiven auf Goethe und die Goethe-Rezeption einbezieht. Zentrale Aspekte sind unter anderem die Adressierung einer diversen Besucherschaft und Anforderungen für Digitalisierung, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit. In die Neukonzeption sollen des Weiteren heutige Erkenntnisse über historische Zeitschichten, die Einrichtung und Nutzung der Räume sowie der Sammlungsbestände einfließen.
Die Aufgabe für den Wettbewerb gliedert sich in Teilbereiche mit unterschiedlicher Detailausarbeitung:
Insbesondere soll für den Gesamtbereich „Ensemble Goethes Wohnhaus“ ein optimiertes Nutzungs- und Erschließungskonzept unter Beachtung der Barrierefreiheit erarbeitet werden. Es werden zusätzliche Service-, Verwaltungs- und Präsentationsflächen benötigt. Hierzu wurde ein Bedarfsprogramm aufgestellt, welches in das Nutzungskonzept integriert werden soll. Das neue Nutzungs- und Erschließungskonzept soll im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe erarbeitet werden.
Der bislang lediglich als Depot genutzte, an der Westseite der Vulpiushäuser angrenzende Gartenpavillon soll in Zukunft für den Publikumsverkehr des Museums zugänglich gemacht und hierfür ein Gesamtkonzept inkl. innenräumlichem Konzept, Erschließungs- und Fassadenkonzept erarbeitet werden.
Zudem soll zur Darstellung des Umgangs mit der denkmalgeschützten Substanz exemplarisch ein historisch wertvoller Musterraum in Hinsicht auf technische und museale Anforderungen durchgeplant werden.
Das gesamte Ensemble hat zurzeit eine BGF von ca. 2.800 qm. Im Rahmen des Projekts „Denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption“ sind für die Kostengruppen 300 und 400 ca. 9 Mio. Euro brutto veranschlagt.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die Auswahl der Teilnehmenden am Wettbewerb erfolgt aufgrund von formalen Teilnahmebedingungen (A) sowie der Bewertung der Auswahlkriterien der eingereichten Referenzen (B).
A Formale Teilnahmebedingungen für Bewerbende:
1. Fristgerechter Eingang des Teilnahmeantrags.
2. Vorlage des online vollständig ausgefüllten und elektronisch eingereichten Bewerbungsformulars mit nachfolgenden Angaben und Eigenerklärungen:
a) Angaben zu Geschäftssitz und Büroprofil des Bewerbenden.
b) Angaben zu Inhabern/Inhaberinnen/Partnern/Partnerinnen
c) Angaben zu bis zu drei Referenzprojekten, die eigenverantwortlich bearbeitet wurden, gemäß der Beschreibung in Teil A Online-Bewerbungsformular Schritt 4. Anzugeben sind zu allen Referenzen u.a.: Projekttitel, Honorarzone (Komplexität), Ort, Bauherr, Art der Baumaßnahme (Neubau / Umbau), beauftragte und erbrachte Leistungsphasen, Projektgröße (qm BGF) möglichst mit Angabe der Baukosten, Status der Realisierung, Bearbeitungszeitraum, Angaben zum Denkmalstatus, zum Errichtungszeitraum des Bestandsgebäudes sowie zum Nutzungstyp. Unvollständige Angaben können zu Minderbewertungen führen.
d) Im Fall von Zusammenschlüssen von natürlichen und/oder juristischen Personen, Nennung der beabsichtigten Form des Zusammenschlusses.
Folgende Eigenerklärungen müssen im Teilnahmewettbewerb abgegeben werden:
e) Eigenerklärung bezgl. der beruflichen Qualifikation des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft gem. § 44 VgV.
f) Eigenerklärung nach § 48 VgV des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft oder Unterauftragnehmer, dass keine Ausschlussgründe nach §123 und §124 GWB vorliegen.
g) Erklärung des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft, dass kein Interessenkonflikt gem. §6 VgV besteht.
h) Eigenerklärung des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft zu wirtschaftlichen Verknüpfungen.
i) Erklärung des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft, über direkte oder indirekte Beteiligung an der Vorbereitung des Vergabeverfahrens.
j) Eigenerklärung des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft zur Vertretungsbefugnis.
k) Eigenerklärung des Bewerbenden bzw. aller Mitglieder einer Bewerbendengemeinschaft zur Richtigkeit aller Angaben im Bewerbungsformular.
l) Eigenerklärung des Bewerbenden (mit Angaben/Kontakt Auftraggeber/in) über die Umsetzung eines eigenverantwortlich bearbeiteten Projektes welches als Denkmal (min. Teil eines Denkmalensemble) zählt (min. LP 2 – 8 als eigenverantwortliche Leistung); Abschluss dieser eigenverantwortliche Leistung 2011 oder später (eigenverantwortliche Leistung ist wie folgt definiert = Umsetzung als Inhaber/in eines Büros oder als verantwortlicher Projektleiter in einem Büro)
HINWEIS: Die Leistung der Erklärung l) muss vom Bewerbenden Büro selber erbracht sein, sie kann NICHT über eine Eignungsleihe gemäß §47 VgV durch ein anderes Büro erbracht werden (siehe auch VI.3 und auf S. 6 in Anlage 1).
3. Mehrfachbewerbungen, auch einzelner Planer/innen, die Mitglieder in Bewerbendengemeinschaften sind, sind nicht zulässig. Verstöße hiergegen führen im Rahmen des vergaberechtlich Zulässigen zum Ausschluss.
B Angaben zu Referenzprojekten, die eigenverantwortl. bearbeitet wurden: 3 Referenzprojekte Objektplanung für Gebäude u. Innenräume
Anhand der eingereichten Referenzprojekte wird die techn. sowie die planerisch-gestalterische Leistungsfähigkeit bewertet. In der Gesamtbewertung können maximal 600 Punkte vergeben werden. Die Anlagen 1 und 2 zur Wettbewerbsbekanntmachung, zu erhalten über www.phase1.de/egw, erläutern das Bewertungsschema.
ArchitektIn, Berufsqualifikation gem. VgV § 75 (1) und (3). Ist im Herkunftsland d. Berufsbezeichnung nicht gesetzt. geregelt, erfüllt die fachliche Voraussetzung, wer über ein Dipl., Zeugnis o. sonst. nach Richtlinie 2013/55/EU anerkannten Nachweis verfügt (weiteres siehe Anlage 1 zu dieser Bekanntmachung).
Abschnitt IV: Verfahren
Die Hauptkriterien des Preisgerichts zur Beurteilung der im Wettbewerb eingereichten Entwürfe sind nachfolgend gelistet, wobei die Reihenfolge keine Rangfolge darstellt:
- Entwurfsidee/Konzept,
- Sensibilität im Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz,
- Gestaltung der Außen- und Innenräume,
- Innere und äußere Erschließung,
- Funktionalität/Erfüllung des Raum- und Funktionsprogramms,
- Nachhaltigkeit,
- Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb.
Die Auftragsvergabe wird anhand der folgenden Zuschlagskriterien erfolgen (siehe Anlage 3):
- Höhe des Honorarangebots (10%)
- Wettbewerbsergebnis und weitere qualitätsbezogene Kriterien wie Organisation, Zeitplanung und Projektteam (90%). Innerhalb dieser 90% werden das Wettbewerbsergebnis und die weiteren qualitätsbezogenen Kriterien jeweils 50% gewertet.
Es ist beabsichtigt, 3 Preise mit einem Gesamtpreisgeld von 55.000 EUR zu vergeben: Voraussichtliche Aufteilung:
1. Preis: 27.500 Euro
2. Preis: 16.500 Euro
3. Preis: 11.000 Euro
Alle Angaben netto.
Preisträgerinnen/Preisträger, die in Deutschland Umsatzsteuer abführen, erhalten diese zusätzlich.
Unter allen Teilnehmenden, die eine prüffähige Arbeit entsprechend der geforderten Wettbewerbsleistungen abgeben, wird eine Gesamtsumme von 40.000 EUR in gleichen Anteilen als eine pauschale Aufwandsentschädigung ausgezahlt.
Alle Angaben netto.
Teilnehmende, die in Deutschland Umsatzsteuer abführen, erhalten diese zusätzlich.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Weitere Informationen sind der Anlage 1 zu entnehmen (http://www.phase1.de/egw).
2. Im Anschluss an den Wettbewerb führt die Ausloberin ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb (§ 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV) mit den Preisträgern als Bieter durch.
Nach Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten durch das Preisgericht und vor Beginn des Verhandlungsverfahrens prüft die Ausloberin die Eignung (Befähigung/Erlaubnis zur Berufsausübung, die wirtschaftliche/finanzielle und die technische/berufliche Leistungsfähigkeit) der Bieter anhand der folgenden Kriterien und auf gesonderte Anforderung durch die Ausloberin, einzureichenden Nachweise:
a) Nachweise der berufl. Qualifikation des Bewerbers bzw. aller Mitglieder einer Bewerbergemeinschaft gem. §44 VgV inkl. eventuell notwendiger beglaubigter Übersetzungen. Im Fall von juristischen Personen ist der Nachweis für den bevollmächtigten Vertreter des Unternehmens zu erbringen.
b) Nachweise der beruflichen Qualifikation gem. III.1.10 A II 3.1). eines Mitglieds einer Bietergemeinschaft oder eines Unterauftragnehmenden, der im Wege der Eignungsleihe gemäß §47 VgV nach dem Wettbewerb und vor dem Verhandlungsverfahren einer Bietergemeinschaft (später dann ggf.: Arbeitsgemeinschaft) hinzugefügt wird.
c) Bestätigung der Versicherung des Bewerbers, dass sie im Auftragsfall eine Berufshaftpflichtversicherung in Höhe von mindestens 3.000.000 Euro für Personenschäden und 1.000.000 Euro für Sachschäden zur Verfügung stellen wird und diese für die gesamte Dauer des Vertrages bis zur vollen Leistungserbringung aufrechterhalten wird. Die Berufshaftpflichtversicherung muss sich auch auf die Leistungen von Unterauftragnehmern beziehen.
Bei Versicherungsverträgen mit Pauschaldeckung (also ohne Unterscheidung nach Personen- und Sachschäden bzw. sonstigen Schäden) ist eine Erklärung des Versicherungsunternehmens erforderlich, dass beide Schadenskategorien im Auftragsfall parallel zueinander mit den geforderten Deckungssummen abgesichert sind.
d) Nachweis zur wirtschaftl. und finanziellen Leistungsfähigkeit: Gesamtumsatz i.H.v. durchschnittlich 300.000 Euro (netto) pro Jahr jeweils für Planungsleistungen der Objektplanung für Gebäude gem. §34 HOAI 2013, in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren.
e) Nachweis einer durchschnittlichen Anzahl von angestellten techn. Mitarbeitern mit akademischem Abschluss (Diplom, MA, BA oder vglb. in einem relevanten Fachgebiet), in den letzten 3 abgeschlossenen Kalenderjahren, die mit entsprechenden Planungsleistungen beschäftigt waren. Die nachzuweisende Mindestmitarbeiterzahl (Vollzeitbeschäftigung oder entsprechende Vollzeitäquivalente) beträgt: 4 zzgl. Geschäftsführung
Die genannten Mitarbeiter müssen ü. mind. 2 Jahre Berufserfahrung nach Hochschulabschluss verfügen. Ein/e ProjektleiterIn muss ü. mind. 10 Jahre Berufserfahrung nach Hochschulabschluss u. nachgewiesene Erfahrung in der Projektleitung eines Projekts mit vglb. Komplexität u. in der Generalplanung (nur Objektplanung) verfügen. Für die Leistungsphase 8 muss ein/e ProjektleiterIn über mind. 8 Jahre Erfahrung in der Bauleitung eines Projekts mit vglb. Komplexität verfügen.
f) Nachweis über die Umsetzung eines eigenverantwortlich bearbeiteten Projektes welches als Denkmal (min. Teil eines Denkmalensemble) zählt (min. LP 2 – 8 gem. § 34 HOAI als eigenverantwortliche Leistung); Abschluss dieser eigenverantwortliche Leistung 2011 oder später (eigenverantwortliche Leistung ist wie folgt definiert = Umsetzung als Inhaber/in eines Büros oder als verantwortlicher Projektleiter in einem Büro.
Sollten die Eignungskriterien d) - e) vom Bewerber (dann: Bieter) bzw. der Bewerbergemeinschaft (dann: Bietergemeinschaft) nicht erfüllt werden können, besteht die Möglichkeit, nach Abschluss des Wettbewerbs und vor Beginn des Verhandlungsverfahrens, die fehlende Eignung im Wege der Eignungsleihe gemäß §47 VgV nachzuweisen.
Dies gilt jedoch NICHT für das Eignungskriterien f) (siehe auch III.1.10)
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
Postleitzahl: 99423
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://landesverwaltungsamt.thueringen.de
Ort: (entfällt)
Land: Deutschland
Das deutsche Vergaberecht regelt die Frist für die Einlegung von Rechtsbehelfen in §160 Absatz 3 GWB wie folgt:
Der Antrag ist unzulässig, soweit:
1.der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Ort: (entfällt)
Land: Deutschland