Wettbewerb Schulbau Referenznummer der Bekanntmachung: 04-0178/02/bbs
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Ort: Erfurt
NUTS-Code: DEG01 Erfurt, Kreisfreie Stadt
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/
Ort: Sondershausen
NUTS-Code: DEG0A Kyffhäuserkreis
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.kyffhaeuser.de/kyf/index.php/landkreis.html
Ort: Nordhausen
NUTS-Code: DEG07 Nordhausen
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.landratsamt-nordhausen.de/
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Erfurt
NUTS-Code: DEG01 Erfurt, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 99084
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.leg-thueringen.de
Abschnitt II: Gegenstand
Wettbewerb Schulbau
Bauen mit Holz ist ein Zukunftsthema. Der Freistaat Thüringen möchte gemeinsam mit den Landkreisen Kyffhäuserkreis und Nordhausen als Schulträger neue Wege zur Realisierung von Schulbauten in Holzbauweise gehen, um im Ergebnis der Wertschöpfung, dem Klimaschutz sowie der Ressourceneffizienz besser gerecht werden zu können und gleichzeitig Räume für zukunftsfähige pädagogische Konzepte zu schaffen.
Im Zuge des Wettbewerbes sollen für den Standort Bendeleben, Gemeinde Kyffhäuserland eine zweizügige Grundschule mit ca. 2.700 m² BGF inklusive Sporthalle und am Standort llfeld, Gemeinde Harztor eine einzügige Grundschule mit rund 1.400 m² BGF geplant werden. Die Gestaltung der jeweils erforderlichen Freianlagen sind ebenfalls Gegenstand des Wettbewerbes.
Beide Standorte befinden sich jeweils verkehrstechnisch gut erschlossen in den historischen Ortskernen und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Denkmalensembles.
Zielstellung des Wettbewerbes ist die Entwicklung eines Grundsystems mit einem hohen Vorfertigungsgrad in Holzbauweise, welches als Basis sowohl für die einzügige als auch für die zweizügige Grundschule dient und für die der standortbezogene Nachweis inklusive der Freianlagen auf den konkreten Baufeldern erfolgt.
Mit den Schulneubauten, die als Ersatzneubauten geplant sind, müssen die räumlichen Voraussetzungen für eine moderne, zukunftsfähige Pädagogik geschaffen werden. Grundlage hierfür bildet das mit dem TMBJS abgestimmte Konzept für eine gebundene Ganztagsschule.
Die Schulen sind dafür als Lern- aber auch Lebensort zur verstehen und für eine langfristige Nutzung von mind. 25 Jahren zu konzipieren.
Die Herausforderung wird in der Anpassungsfähigkeit bzw. der Variabilität gesehen. Daher soll die zu entwickelnde Gebäudestruktur flexibel sowohl im Hinblick auf unterschiedliche pädagogische Ansätze als auch hinsichtlich baulicher Anpassungsmöglichkeiten sein.
Die Inbetriebnahme beider Grundschulen ist Anfang 2024 geplant. Aufgrund des definierten Zeitfensters und der Kostenvorgaben sollen ein wiederkehrendes Raster und allgemein zugelassene Bautechnologien mit hohem Vorfertigungsgrad gewählt werden.
Soweit die Zielvorgaben für das Projekt erreicht werden, ist die Realisierung von zwei weiteren Grundschulneubauten auf Grundlage der Basismodule in den Landkreisen möglich.
Die Wettbewerbsgebiete umfassen in Ilfeld eine Fläche von rund 4.000 m² und in Bendeleben 5.200 m².
Der Kostenrahmen für die Investition ist in Bendeleben KG 300, 400, 500 7,6 Mio. EUR brutto und für Ilfeld 3,9 Mio. EUR brutto.
Der RPW-Wettbewerb dient der architektonischen und ökologischen Qualitätssicherung unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit der Investition. Bereits in der frühen Planungsphase des Wettbewerbes sind die Zielvorgaben zum energieeffizienten und nachhaltigen Bauen zu berücksichtigen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Zulässig sind Arbeitsgemeinschaften aus teilnahmeberechtigten natürlichen sowie juristischen Personen, in der je mindestens eine natürliche Person der Fachrichtung Architektur, Landschaftsarchitektur, Tragwerksplanung und technische Gebäudeausrüstung vertreten ist. Jede Fachrichtung muss durch eine teilnahmeberechtigte natürliche Person vertreten sein. Das Fehlen einer oder mehrerer natürlicher Personen als Vertreter einer Fachrichtung führt zum Ausschluss der gesamten Bewerbergemeinschaft.
Teilnahmeberechtigt sind im Zulassungsbereich ansässige, natürliche Personen, die nach den für ihren Wohnsitz oder ihre Niederlassung geltenden Rechtsvorschriften am Tag der Auslobung zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt bzw. Landschaftsarchitekt bzw. Ingenieur der Fachrichtung Tragwerksplanung bzw. technische Gebäudeausrüstung berechtigt sind. Ist die Berufsbezeichnung am Wohnsitz oder am Ort der Nieder-lassung des Teilnehmers gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Architekt bzw. Landschaftsarchitekt bzw. Beratender Ingenieur, der über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder einen sonstigen Befähigungsnachweis in der jeweiligen Fachrichtung verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG gewährleistet ist.
Außerdem sind juristische Personen teilnahmeberechtigt, sofern deren satzungsmäßiger Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen. Der bevollmächtigte Vertreter der juristischen Person und der verantwortliche Verfasser der Wettbewerbsarbeit müssen die an die natürliche Person gestellten Anforderungen erfüllen.
Abschnitt IV: Verfahren
Die zur Beurteilung zugelassenen Wettbewerbsarbeiten werden nach folgenden Kriterien bewertet:
- Entwurfsidee Basissystem,
- Städtebauliche Einordnung,
- architektonische Qualität
- freiräumliche Qualität,
- Funktionalität und energetisches Konzept,
- technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit.
Die Reihenfolge stellt keine Wichtung dar. Das Preisgericht behält sich die nachträgliche Bildung von Unterkriterien vor.
Die Wettbewerbssumme beträgt [Betrag gelöscht] EUR, netto.
Der 1. Preis erhält [Betrag gelöscht] EUR, der 2. Preis [Betrag gelöscht] EUR, der 3. Preis [Betrag gelöscht] EUR. Anerkennung [Betrag gelöscht] EUR.
Dem Preisgericht bleibt bei einstimmigem Beschluss eine andere Verteilung der Preisgelder vorbehalten. Das Preisgeld wird bei der weiteren Beauftragung auf das Honorar für bereits erbrachte Leistungen angerechnet, soweit der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen umgesetzt wird. Bei nachträglicher Feststellung eines nicht teilnahmeberechtigten Teilnehmers wird im Falle der Zuerkennung eines Preises oder Anerkennung dieser aberkannt und auf die übrigen Preise verteilt.
Auf § 77 Abs. 1 VgV wird ausdrücklich verwiesen. Eine Erstattung der Kosten für die Erstellung der Wettbewerbsarbeiten erfolgt nicht.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1.) Die Teilnehmer haben bis zum 15.09.2021 ihre Teilnahme am Verfahren zu erklären. Hierzu ist das den Vergabeunterlagen beiliegende Dokument "Teilnahmeerklärung" auszufüllen und über die Nachrichtenfunktion der Vergabeplattform zurückzusenden. Die Auslober bitten die Teilnehmer sich auf die Angaben und geforderten Unterlagen in der bereitgestellten Teilnahmeerklärung zu beschränken und vom Einreichen eigener Dokumente abzusehen, um die Prüfung zu erleichtern.
2.) Die Zusammensetzung des Preisgerichtes ist nicht endgültig. Die Auslober kann die Zusammensetzung ändern und einzelne Personen hinzufügen.
3.) Teilnehmerfragen sind ausschließlich über die Vergabeplattform zu stellen. Die Fragen werden dort in einem gesonderten, allen Teilnehmern zur Verfügung gestellten Dokument, beantwortet.
4.) Anschließendes Vergabeverfahren
Der Auftraggeber beabsichtigt, mit den Preisträgern ein Verhandlungsverfahren gem. § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV durchzuführen.
Eignungskriterien für das nacholgende Verhandlungsverfahren nach VgV
4.1.) Eignungskriterien
a) Erklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gemäß § 123, 124 GWB
b) Befähigung und Erlaubnis zur Berufsausübung: Nachweis der Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt, Landschaftsarchitekt und Ingenieur durch die Bescheinigung der Ingenieur- bzw. Architektenkammer oder für die Mitgliedsstaaten der EU, Bescheinigungen/Erklärungen über die Berufsausbildung entsprechend der RL 2013/55/EU,
c) wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit;
Mindestjahresumsatz in den Geschäftsjahren 2017 bis 2020 des Bieters von durchschn. [Betrag gelöscht] EUR. Bei einer Bietergemeinschaft können die durchschn. Jahresumsätze der Mitglieder addiert werden, um den geforderten Umsatz zu erreichen. Der durchschn. Jahresumsatz der Objektplaner Gebäude darf jedoch [Betrag gelöscht] EUR, der der Freianlagenplaner [Betrag gelöscht] EUR, der der Tragwerksplaner [Betrag gelöscht] EUR und der der TGA-Planer [Betrag gelöscht] EUR nicht unterschreiten. Die Aufstellung hat getrennt nach Jahren zu erfolgen, bei Bietergemeinschaften nach Jahren je Mitglied.
d) Nachweis über das Bestehen bzw. den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung für Personen- und sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden) im Auftragsfall bei einem in der EU zugelassenen Versicherer mit Deckungs-summen je Schadensfall von 1,5 Mio. EUR für Personenschäden und 0,5 Mio. EUR für sonstige Schäden.
e) techn. und berufliche Leistungsfähigkeit: Aufstellung geeigneter, durch den Bieter/die Bietergemeinschaft erbrachte Referenzen, die in den letzten 10 Jahren nach Veröffentlichung der Bekanntgabe fertiggestellt wurden (entspr. beiliegendem Formblatt),
- mind. eine Referenz Gebäudeplanung mit mind. 2.000 m² BGF, mind. LP 2 bis 8 nach § 34 HOAI mind. Honorarzone III nach § 35 HOAI,
- mind. eine Referenz für Freianlagen mit mind. 1.500 m² Freianlagen, mind. LP 2-8 nach § 39 HOAI mind. Honorarzone III, nach § 40 HOAI,
- mind. eine Referenz für Tragwerksplanung, mind. LP 1-6 nach § 51 HOAI für ein mehrgeschossiges Gebäude,
- mind. eine Referenz für die Planung TGA für ein mehrgeschossiges Gebäude mit 1.000 m² BGF, mind. LP 2-8 nach § 55 HOAI, mind. Honorarzone II nach § 56 HOAI.
Es kann sich bei den o.g. Referenzen um das selbe Projekt handeln.
4.2.) Zuschlagskriterien, die nach § 29 Abs. 1 Satz 2 VgV am Verhandlungsverfahren vom Auftraggeber zugrunde gelegt werden:
a) Wettbewerbsergebnis, Gewichtung 50% : 1. Preis 100 Punkte, 2. Preis 50 Punkte, 3. Preis 25 Punkte,
b) Wirtschaftlichkeit Honorarangebot, Gewichtung 30%, max. erreichbare Punktzahl: 100.
c) Projektteam, Gewichtung 10%: Personaleinsatz und -strategie sowie projekt-spezifische Kapazitäten für das anstehende Projekt (Erfahrung der Projektmitglieder mit vergleichbaren Projekten), max. erreichbare Punktzahl: 100.
d) Projektumsetzung, Gewichtung 10%: projektspezifische Aufgabenstellungen für das anstehende Projekt, max. erreichbare Punktzahl: 100.
Die genaue Unterteilung der einzelnen Zuschlagskriterien wird mit der Aufforderung versandt. Der Bieter mit der höchsten Punktzahl soll den Zuschlag erhalten.
5.) Die Auslober beabsichtigen unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes, einen der Preisträger für die Umsetzung ihres Wettbewerbsentwurfes an beiden Standorten stufenweise mit den folgenden notwendigen Planungsleistungen
- Objektplanung Gebäude nach § 34 HOAI
- Freianlagen nach § 39 HOAI
- Tragwerksplanung § 51 HOAI
- technische Ausrüstung nach § 55 HOAI
- Bauphysik nach Anlage 1.2 HOAI
zu beauftragen, soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrundeliegenden Aufgaben realisiert werden sollen und kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht. Die Stufe 1 umfasst die LP 1-3, die Stufe 2 die LP 4-5.
In Abhängigkeit der Vergabeart der Bauleistungen und der Bautechnologie sollen mind. bis zu 60% der Teilleistungen der LP 5 der benannten Leistungsbilder für beide Standorte beauftragt werden.
Die Wettbewerbsteilnehmer verpflichten sich im Falle einer Beauftragung, die weitere Bearbeitung zu übernehmen und durchzuführen.
Nach Abschluss des Wettbewerbes prüft der Auslober die Eignung. Eignungsleihe nach § 47 VgV ist möglich.
Im Fall einer weiteren Beauftragung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe der Preissumme nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
6.) Um eine automatische Information seitens der Vergabeplattform zu gewährleisten, bitten die Auslober die Teilnehmer sich auf der Vergabeplattform zu registrieren. Eine gesonderte Information über das Vorliegen neuer Dokumente durch die Auslober erfolgt nicht.
7.) Aufgrund der derzeitigen Covid-19-Pandemie weisen die Auslober ausdrücklich darauf hin, dass es im Wettbewerbsprozess zu Verzögerungen kommen kann. Die Auslober behalten sich darüber hinaus vor, sofern es das Infektionsgeschehen gebietet, Veranstaltungen teilweise oder vollständig unter Beachtung der Gleichbehandlung und Transparenz in einem digitalen Format durchzuführen. Eine entsprechende Information erfolgt rechtzeitig zum gegebenen Zeitpunkt an alle Teilnehmer.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YV1RBA6
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Weimar
Postleitzahl: 99423
Land: Deutschland
Auf das Verfahren nach §§ 155 ff. GWB wird ausdrücklich hingewiesen.