Nicht-offener Realisierungswettbewerb mit anschließendem VgV-Verfahren Referenznummer der Bekanntmachung: 20220319
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Saarbrücken
NUTS-Code: DEC01 Regionalverband Saarbrücken
Postleitzahl: 66111
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.saarbruecken.de
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Kaiserslautern
NUTS-Code: DEB3F Kaiserslautern, Landkreis
Postleitzahl: 67655
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.firu-mbh.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nicht-offener Realisierungswettbewerb mit anschließendem VgV-Verfahren
Die Landeshauptstadt Saarbrücken beabsichtigt die denkmalgerechte Sanierung und Aufwertung der "Alten Brücke" sowie der angrenzenden Kopfbereiche der Brücke inklusive eines Ersatzneubaus des Brückenteils über die Autobahn. Hierfür ist eine qualifizierte Planergemeinschaft aus unterschiedlichen Fachdisziplinen erforderlich.
Die Vergabe der vorgenannten Leistungen ist über ein Verhandlungsverfahren gem. § 17 VgV mit vorgelagertem einstufigem begrenzt-offenem Planungswettbewerb (Realisierungswettbewerb) mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren gem. § 78 VgV vorgesehen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Wettbewerb richtet sich an ein Projektteam aus Landschaftsarchitekt/ Stadtplaner, Architekt, Brückeningenieur und Verkehrsplaner. Eine Federführung ist von dem Projektteam eigenständig zu benennen.
Die Gesamtzahl der Wettbewerbsteilnehmer wird auf zehn festgelegt. Zur Auswahl der Teilnehmer findet ein Teilnahmewettbewerb statt, der den folgenden Vorgaben unterliegt.
Grundsätze
Zur Überprüfung der Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Erfahrung und Zuverlässigkeit der Bewerber, insbesondere ihrer Eignung und Kompetenz für die Wettbewerbsaufgabe werden eindeutige und nicht diskriminierende Kriterien festgelegt.
Zum Auswahlverfahren wird nur zugelassen, wer die unten geforderten Unterlagen fristgerecht eingereicht hat. Bewerbungsunterlagen, die über den geforderten Umfang hinausgehen, werden nicht berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgegeben.
Zulassung
Bewerber, die zur Auswahl zugelassen werden wollen, müssen den formalen Kriterien ausnahmslos genügen. Sie belegen dies auf der vom Auslober vorgegebenen Bewerbererklärung und mit weiteren Nachweisen, die für die Zulassung zur Auswahl gefordert sind.
Zur Auswahl wird zugelassen, wer den nachfolgend genannten Kriterien genügt:
- Fristgerechter und vollständiger Eingang der Bewerbung
- Nachweis der geforderten beruflichen Qualifikation (Vorlage eines Eintragungsnachweises in die Architektenliste oder einer entsprechenden Bescheinigung der Architektenkammer bzw. Nachweis eines erfolgreich abgeschlossenen Studiums als Dipl.-Ing., M.Sc. oder vergleichbar in der Fachrichtung Bauingenieurwesen)
- Nachweis - zunächst nur Eigenerklärung gem. Formblatt "Bewerbererklärung" - dass dem Bewerber keine Ausschlussgründe gem. §§ 123, 124 GWB bekannt sind
Bewerber qualifizieren sich durch die Erfüllung der formalen Kriterien für die qualitative Auswahl.
Auswahl
Den Nachweis der fachlichen Eignung und Kompetenz erbringen die Bewerber anhand von Referenzen in Form von Formblättern, in denen sie darlegen, inwieweit sie den Auswahlkriterien genügen. Sofern mehr als zehn Teilnahmeanträge vorliegen, welche die formalen Anforderungen erfüllen, erfolgt eine Bewertung entsprechend der festgelegten Auswahlkriterien. Um zu dem weiteren Verfahren zugelassen zu werden, müssen die geforderten Mindeststandards erfüllt werden und alle Kriterien mit mindestens einem Punkt bewertet werden. Die weiteren dargelegten Referenzen werden entsprechend der Bewertungsmatrix geprüft und bewertet. Insgesamt können 15 Punkte erreicht werden. Sollte infolgedessen Punktgleichheit zwischen mehreren Teilnehmern herrschen, entscheidet das Los.
Auswahlkriterien:
Mindeststandard:
- Nachweis eines realisierten städtischen Freiraums/ Platzes ODER eines urbanen Freiraums an einem Gewässer mit Baukosten von mind. 300.000,00 EUR netto, mit 4 zusammenhängend erbrachten Leistungsphasen
Eigenerklärung gem. Formblatt "Referenz realisierter städtischer Freiraum/ Platz bzw. urbaner Freiraum am Gewässer"
- Nachweis einer realisierten innerstädtischen/innerörtlichen Straßenraumplanung im urbanen Umfeld (kein Landstraßenbau) mit erhöhtem Querungsbedarf von zu Fuß Gehenden/Radfahrenden mit Baukosten von mind. 500.000 EUR netto, erbrachte Leistungsphasen 1-5
Eigenerklärung gem. Formblatt "Referenz realisierte innerstädtische/innerörtliche Straßenraumplanung im urbanen Umfeld"
Qualitative Kriterien
- Nachweis eines Erfolges (Preis, Anerkennung) in einem regelgerechten landschaftsarchitektonischen, stadtplanerischen, architektonischen oder Brückenbau-Wettbewerb (nachzuweisen durch federführendes Mitglied des Projektteams)
Eigenerklärung gem. Formblatt "Nachweis erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme"
Wettbewerb z.B. nach RPW, GRW
- Nachweis eines beliebigen realisierten Projekts zum Thema denkmalgerechte Sanierung (nachzuweisen durch Stadtplaner/ Landschaftsarchitekt/ Architekt)
Eigenerklärung gem. Formblatt "Referenz Projektrealisierung denkmalgerechte Sanierung"
- Nachweis eines realisierten Brückenprojektes mit vergleichbarer Brückenlänge und Dimension (nachzuweisen durch Bauingenieur)
Eigenerklärung gem. Formblatt "Referenz Brückenprojekt mit vergleichbarer Brückenlänge und Dimension"
Bewertungsmatrix zur Prüfung der Referenzen:
Nachweis eines Erfolges (Preis, Anerkennung) in einem regelgerechten landschaftsarchitektonischen, stadtplanerischen, architektonischen oder Brückenbau-Wettbewerb
Es wurden keine Angaben gemacht. Es wurden Angaben gemacht, aus denen die Platzierung/ der Erfolg jedoch nicht klar zu erkennen sind. (0-1 Punkt)
Es wurde ein Erfolg in einem Wettbewerb dargelegt. Der eingereichte Erfolg weist jedoch keinen oder geringen Bezug zum in der Auslobung beschriebenen Sachverhalt auf. (2-3 Punkte)
Es wurde ein Erfolg in einem Wettbewerb dargelegt.
Der Bezug zum in der Auslobung beschriebenen Sachverhalt kommt überwiegend oder vollständig zum Ausdruck. (4-5 Punkte)
Nachweis eines beliebigen realisierten Projekts zum Thema denkmalgerechte Sanierung
Es wurden keine Angaben gemacht (0 Punkte)
Es wurde ein realisiertes Projekt dargelegt. Das Projekt weist jedoch einen geringen/ keinen direkten Bezug zum Thema denkmalgerechte Sanierung auf. (1-3 Punkte)
Das dargelegte realisierte Projekt weist einen hohen bzw. sehr hohen Bezug zum Thema denkmalgerechte Sanierung auf und hat einen hohen Bezug zur vorliegenden Aufgabenstellung. (4-5 Punkte)
Nachweis eines realisierten Brückenprojektes mit vergleichbarer Brückenlänge und Dimension.
Es wurden keine Angaben gemacht. (0 Punkte)
Es wurde ein realisiertes Projekt dargelegt. Die Brücke hat jedoch eine viel geringere bzw. deutlich geringere Brückenlänge und Dimension und ist wenig vergleichbar. (1-3 Punkte)
Die dargelegte Referenz ist gut oder sehr gut vergleichbar mit der vorliegenden Aufgabenstellung. Die Brücke weist eine vergleichbare Brückenlänge und Dimension auf. (4-5 Punkte)
Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen.
Bei natürlichen Personen sind die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Herkunftsstaates am Tage der Bekanntmachung zur Führung der Berufsbezeichnung Stadtplaner, Landschaftsarchitekt oder Architekt berechtigt sind oder den Nachweis eines erfolgreich abgeschlossenen Studiums als Dipl.-Ing., M.Sc. oder vergleichbar in der Fachrichtung Bauingenieurwesen erbringen. Ist in dem Herkunftsstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, gelten die Anforderungen als erfüllt sofern der Bewerber über Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstige Befähigungsnachweise verfügt, dessen Anerkennung gemäß Richtlinie 2005/36/EG - "Berufsanerkennungsrichtlinie" - gewährleistet ist.
Juristische Personen erfüllen die geforderte fachliche Anforderung, wenn zu deren satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen und der bevollmächtigte Vertreter und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die o. g. Anforderungen an natürliche Personen erfüllt.
Bei Arbeitsgemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein. Es dürfen keine Mitglieder von Arbeitsgemeinschaften sowie Mitarbeiter, die an der Ausarbeitung einer Wettbewerbsarbeit betei-ligt waren, nicht zusätzlich am Wettbewerb teilnehmen. Ein Verstoß hiergegen hat den Ausschluss sämtlicher Arbeiten der Beteiligten zur Folge.
Jeder Teilnehmer darf nur eine Wettbewerbsarbeit einreichen; diese darf auch nur eine Lösung enthalten. Varianten, d.h. die Abwandlung eines Entwurfsteiles unter Beibehaltung der Gesamtlösung, sind nicht zugelassen.
Weiterhin von der Teilnahme ausgeschlossen sind Personen, die infolge ihrer Beteiligung an der Auslo-bung oder Durchführung des Wettbewerbes bevorzugt sind oder Einfluss auf die Entscheidung des Preisgerichts nehmen können. Das Gleiche gilt für Personen, die sich durch Angehörig
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten die folgenden Kriterien (ohne Gewichtung) anwenden:
- Städtebauliche Qualität hinsichtlich der Gestaltung der Brückenkopfareale, Einbindung in den städtebaulichen Kontext, der Vernetzung mit der direkten Umgebung und der stadträumlichen Qualitäten
- Wahrnehmbarkeit von Schloss, Brücke und Altstadt als Gesamtensemble. Qualität der Verknüpfungen und Bezüge mit den umgebenden Quartieren, hinsichtlich Freiraumstrukturen, Nutzungen und Wegebeziehungen
- Qualität der städtebaulichen und gestalterischen Inwertsetzung des Brückenbauwerks im Hinblick auf die historische Bedeutung, die Wahrnehmbarkeit und die Fernwirkung
- Städtebauliche, gestalterische und technisch-konstruktive Qualität des Brückenersatzneubaus
- Qualität der gestalterischen Verbindung zwischen historischem Stadtkern und Schloss und Berücksichtigung vorhandener Gestaltungselemente und Materialien im Umfeld
- Qualität des Freiraumkonzepts, hinsichtlich Umfang und Nutzbarkeit der Frei- und Spielflächen, deren Verknüpfungen und Attraktivität für alle Nutzergruppen sowie der Integration von Elementen der Klimaanpassung
- Qualität und Funktionalität der verkehrlichen Abläufe insbesondere im Hinblick auf die Überwindung der bestehenden Höhenniveaus zwischen Brückenbauwerk, Uferpromenade und Stadtkern für Fußgänger und Radfahrer
- Wirtschaftlichkeit der Planung im Hinblick auf Herstellung und Unterhalt
Die Ausloberin stellt für Aufwandsentschädigungen und Preise einen Betrag von 170.000,00 EUR (brutto) zur Verfügung.
Die Aufteilung der Wettbewerbssumme ist wie folgt vorgesehen:
1. Preis 45.000,00 EUR
2. Preis 25.000,00 EUR
3. Preis 15.000,00 EUR
Für jeden Teilnehmer ist eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 8.500,00 EUR (brutto) vorgesehen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
An den Realisierungswettbewerb schließt sich ein Verhandlungsverfahren an.
In Stufe I der Verhandlungsphase werden die Preisträger des vorliegenden Wettbewerbs zur Abgabe eines verbindlichen Erstangebotes aufgefordert. Die eingegangenen Angebote werden geprüft und neben der formellen Auswertung einer Bewertung anhand der festzulegenden Zuschlagskriterien unterzogen. Das Wettbewerbsergebnis fließt hierbei mit 50% in die Bewertung ein. Die Bieter erhalten die Möglichkeit, in einem Verhandlungstermin ihr Angebot zu präsentieren und über die Vergabeunterlagen zu verhandeln. Im Anschluss an den Verhandlungstermin werden die Bieter zur Abgabe finaler Angebote aufgefordert. Die finalen Angebote werden anhand festgelegter Zuschlagskriterien bewertet. Auf das Angebot mit der höchsten Punktzahl wird seitens des eingesetzten Gremiums die Zuschlagsempfehlung erteilt.
Die sich anschließende Beauftragung erfolgt stufenweise für den Bereich Brückenkopf St. Johann, den Brückenneubau und die Alte Brücke bis Leistungsphase 5, für den Schlosskirchplatz bis Leistungsphase 3 gemäß HOAI.
Eignungskriterien für das Verhandlungsverfahren:
Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:
1. Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung durch Vorlage einer aktuellen Versicherungsbescheinigung - oder Erklärung des Versicherers im Auftragsfall entsprechend zu erhöhen - mit zweifach pro Versicherungsjahr zur Verfügung stehenden Mindest-Deckungssummen von EUR 3.000.000,00 für Personenschäden sowie EUR 2.000.000,00 für Sach-, Vermögens- und sonstige Schäden. Die Versicherungspolice hat eine Nachhaftung von mindestens 5 Jahren vorzusehen.
Der Nachweis der Berufshaftpflichtversicherung mit den genannten Versicherungsbedingungen ist von jedem Mitglied der Bewerbergemeinschaft zu erbringen mit der Maßgabe, dass es allerdings genügt, wenn die Addition der nachgewiesenen Mindest-Deckungssummen der Mitglieder der Bewerbergemeinschaft die geforderten Mindest-Deckungssummen von EUR 3.000.000,00 für Personenschäden sowie EUR 2.000.000,00 für Sach-, Vermögens- und sonstige Schäden erreichen.
Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
1. Nachweis über die Eignung des zur Leistungserbringung vorgesehenen Projektleiters
2. Nachweis über die Eignung des vorgesehenen stellvertretenden Projektleiters
3. Nachweis über die Eignung des Bieters im Bereich der Leistungsphasen 6 bis 8 für die Leistungsbilder Landschaftsarchitekt, Architektur, Ingenieurbauwerke
zu 1.: mindestens 5 Jahre Berufserfahrung und die verantwortliche Bearbeitung eines vergleichbaren Projekts sind nachzuweisen. Als vergleichbar werden Projekte, je nach Profession der als Projektleiter vorgesehenen Person, wie folgt definiert:
- Stadtplaner/Landschaftsarchitekt: Nachweis eines realisierten städtischen Freiraums/Platzes oder eines urbanen Freiraums an einem Gewässer
- Architekt: Nachweis eines realisierten Projektes zum Thema denkmalgerechte Sanierung
- Bauingenieur: Nachweis eines realisierten Brückenprojektes mit vergleichbarer Brückenlänge und Dimension
- Verkehrsplaner: Nachweis einer realisierten innerstädtischen/innerörtlichen Straßenraumplanung im urbanen Umfeld (kein Landstraßenbau) mit erhöhtem Querungsbedarf von zu Fuß Gehenden / Radfahrenden
zu 2.: mindestens 3 Jahre Berufserfahrung und die verantwortliche Bearbeitung eines vergleichbaren Projekts sind nachzuweisen. Zur Definition der Vergleichbarkeit wird auf die Ausführungen zu Ziff. 1 verwiesen.
zu 3.: Nachweis über Referenzen von Projekten, bei welchen in o. g. Leistungsbildern die Leistungsphasen 6 bis 8 übernommen wurden
Bekanntmachungs-ID: CXP4YNXRUHT
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Saarbrücken
Postleitzahl: 66119
Land: Deutschland
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