Entwicklung einer Entwicklungs- und Bewertungsumgebung für Systeme mit dem Menschen im Leistungsfluss samt notwendiger Grundlagen wie Methoden und Modelle
Bekanntmachung vergebener Aufträge
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Hamburg
NUTS-Code: DE600 Hamburg
Postleitzahl: 22043
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.hsu-hh.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Entwicklung einer Entwicklungs- und Bewertungsumgebung für Systeme mit dem Menschen im Leistungsfluss samt notwendiger Grundlagen wie Methoden und Modelle
Die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) hat am 11. August 2020 gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München das neue "Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr" (kurz DTEC.Bw) gegründet.
Mit dem Projekt UT 7022 „Digitale Entwicklungs- und Validierungsumgebung für physische Unterstützungssysteme zur Optimierung der Mensch-Technik-Interaktion (MTI) und -Schnittstellen am Beispiel von Exoskeletten" (im Folgenden: EVO-MTI) verfolgt die HSU das Ziel, eine Entwicklungs- und Bewertungsumgebung (Werkzeug) für Systeme mit dem Menschen im Leistungsfluss (Exoskelette, Prothesen und Orthesen) samt notwendiger Grundlagen wie Methoden und Modelle zu entwickeln.
Das Projekt EVO-MTI will den besonderen Herausforderungen der reproduzierbaren Abbildung des Menschen und dessen Heterogenität sowie der Modellierung, Gestaltung und Bewertung physischer Unterstützungssysteme bei direkter Kopplung mit dem Menschen begegnen. Die HSU beabsichtigt, ein innovatives und digitales Werkzeug (technische Umgebung) zu entwickeln, das die menschlichen Fähigkeiten nachempfindet, eine mechanisch-dynamische Wechselwirkung zwischen Mensch und technischem Produkt inklusive einer realitätsnahen Nachbildung von Anwendungsszenarien beinhaltet und dabei neben ergonomischen Aspekten auch dynamische und biomechanische Eigenschaften und Leistungskennwerte von Mensch und Technik berücksichtigt und abbildet.
Der Auftragnehmer soll im Rahmen des Projekts EVO-MTI folgende Leistungen erbringen:
• Aufbau und Qualifizierung der robotergestützten Umgebung zur Exoskelettsimulation, inklusive hard- und softwaretechnischer Umsetzung, insbesondere durch:
- Sensorintegration in die Anwendungsumgebung und automatisierte Kalibrierung von bis zu vier Robotern an unterschiedliche Nutzer, Tätigkeiten/Bewegungen und/oder Exoskelettangriffspunkte sowie zur Bewegungs- und Posenerkennung,
- Entwicklung eines nutzerfreundlichen User-Interfaces zur Bedienung der Anwendungsumgebung, das zugleich die Kalibrierung der Umgebung auf Nutzer und Tätigkeiten, eine Parametrisierung im Hinblick auf relevante Exoskeletteigenschaften und Unterstützungscharakteristik sowie deren Visualisierung ermöglicht und den Bewegungsbereich der Roboter sowie deren optimalen Installationsstandort anzeigt.
• Modellbildung exoskelettaler Funktionalitäten und Implementierung in die Anwendungsumgebung sowie die dazu notwendigen Vorarbeiten, insbesondere durch:
- Qualifizierung der Anwendungsumgebung dahingehend, dass eine menschliche Bewegung erkannt wird und die Roboter dieser kraftfrei und dynamisch folgen, wobei ein Überschreiten des Bewegungsbereichs dem Benutzer angezeigt wird,
- Integration einer Unterstützungsfunktion und entsprechende Weiterqualifizierung der Anwendungsumgebung, wobei am Ende unterschiedliche Kraftkurven über das Bedienelement ausgewählt und parametrisiert werden können,
- Anpassung der Exoskelette bei erstmaliger Anwendung jedes Trägers auf die Anthropometrie durch Entwicklung eines kinematischen Ersatzmodells des Exoskelettes und Implementierung dieses in die Anwendungsumgebung,
- Modellierung der Aktuatorik sowie die Implementierung des Modells in die Anwendungsumgebung.
• Safety-Bewertung und anschließende Konzeption und Umsetzung eines Safety-Konzepts sowie die Umsetzung einer Schnittstelle zur Aufzeichnung von Anwendungsdaten durch Entwicklung einer geeigneten Datenbank zur Vorbereitung umfangreicher Nutzerstudien mit der Anwendungsumgebung.
• Unterstützung der geplanten Untersuchungen zur Validierung der Anwendungsumgebung im Rahmen vorgegebener Anwendungsszenarien und aufbauende, funktionale Optimierung der kollaborativen Roboter.
Abschnitt IV: Verfahren
- Der Auftrag fällt nicht in den Anwendungsbereich der Richtlinie
Die HSU darf im Projekt mit der voraus robotik GmbH (robotik), vormals ROBCORE GmbH, zusammenarbeiten, ohne zuvor ein wettbewerbliches Vergabeverfahren durchzuführen. Der Anwendungsbereich des Vergaberechts ist gemäß § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB nicht eröffnet. Das Vergaberecht ist auf die beabsichtigte Kooperation mit der robotik nicht anwendbar, denn sie umfasst Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Sinne von § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB. Unter den Begriff der Forschung und Entwicklung fallen alle Tätigkeiten, die Grundlagenforschung, angewandte Forschung sowie experimentelle Entwicklung beinhalten. robotik erbringt eigene Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Zusammenhang mit dem Aufbau der Testumgebung und der Fortentwicklung dieser im Rahmen des Projekts. Die Tätigkeit von robotik ist der Ingenieurswissenschaft und Informatik zuzuordnen und ist als experimentelle Entwicklung einzustufen. Ziel der Leistungen von robotik ist der Aufbau einer robotergestützten Umgebung zur Exoskelettsimulation, die entsprechend der Projektziele eine objektiv vergleichbare Testung von physischen Unterstützungssystemen zur Optimierung der Mensch-Technik-Interaktion ermöglichen soll.
Zwar unterfallen die Tätigkeiten der robotik der "Experimentellen Entwicklung" (CPV-Code "73120000") und damit einem der von der Rückausnahme in § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB erfassten CPV-Codes. Gleichwohl liegen die Voraussetzungen der Rückausnahme nicht vor. Die Rückausnahme setzt voraus, dass die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsleistungen ausschließlich Eigentum des Auftraggebers für seinen Gebrauch bei der Ausübung seiner eigenen Tätigkeit werden und die Dienstleistung vollständig durch den Auftraggeber vergütet wird. Beide Voraussetzungen müssen kumulativ vorliegen. Die Forschungsergebnisse sollen weder ausschließliches Eigentum der HSU werden, noch vergütet die HSU robotik vollständig. Eine vollständige Vergütung der Leistungen von robotik durch die HSU ist nicht vorgesehen, die HSU und robotik werden vertraglich eine Eigenbeteiligung der robotik vereinbaren. Die Projektergebnisse sind auch nicht ausschließlich für den Gebrauch der HSU im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit bestimmt. Die Tätigkeit der robotik zielt auf die Generierung neuen Wissens und die Entwicklung neuartiger Methoden, die dem Forschungsfortschritt innerhalb der Robotertechnik insgesamt zugutekommen sollen. Die Forschungsergebnisse stehen neben den partizipierenden Partnern auch anderen Wirtschaftsteilnehmern sowie der Allgemeinheit zur Verfügung. Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse werden der Öffentlichkeit durch Publikationen zur Verfügung gestellt.
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Entwicklung einer Entwicklungs- und Bewertungsumgebung für Systeme mit dem Menschen im Leistungsfluss samt notwendiger Grundlagen wie Methoden und Modelle
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Hannover
NUTS-Code: DE92 Hannover
Postleitzahl: 30455
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html?nn=3590536
Die Einlegung von Rechtsbehelfen richtet sich nach den Vorschriften der §§ 155 ff. des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Zur Wahrung der Fristen wird auf die §§ 160 ff. GWB verwiesen. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass der Auftraggeber vor dem Vertragsschluss eine Bekanntmachung im Sinne von § 135 Abs. 3 GWB veröffentlicht hat. Bei Vorliegen der Voraussetzungen von § 135 Abs. 3 GWB tritt keine Unwirksamkeit nach § 135 Abs. 1 Nr. 2 GWB ein.