Steinstraße / Speersort im Abschnitt vom Johanniswall bis zur Kreuslerstraße; Verkehrsanlagenplanung § 47 HOAI, Freiraumplanung § 39 HOAI Referenznummer der Bekanntmachung: VgV-GFZS-293/22
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Hamburg
NUTS-Code: DE600 Hamburg
Postleitzahl: 20097
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://hamburg.de/oeffentliche-auftraege/
Abschnitt II: Gegenstand
Steinstraße / Speersort im Abschnitt vom Johanniswall bis zur Kreuslerstraße; Verkehrsanlagenplanung § 47 HOAI, Freiraumplanung § 39 HOAI
Die BSW, BVM und BIS haben ein Handlungskonzept zur Weiterentwicklung der gesamten Hamburger Innenstadt erarbeitet. Ziel dieses Konzeptes ist es, in den kommenden Jahren die Anziehungskraft zu vergrößern und Hamburg noch attraktiver zu gestalten. Hier sollen sich die Bürger:innen gerne aufhalten, einkaufen, interessante Gastronomie finden, arbeiten, wohnen. Damit dies gelingt, wird mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer geschaffen, indem der ruhende und fließende Verkehr reduziert sowie der ÖPNV gefördert wird.
In diesem Kontext sind Umbauten / Umgestaltungen der Steinstraße vorgesehen. Dafür ist eine Verkehrsplanung sowie Freiraumplanung erforderlich. Die Freiraumplanung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Verkehrsplaner. Außerdem wird hier ein Busverkehrskonzept erarbeitet, welches auf den Ergebnissen der Befragung der Nutzer:innen der HVV sowie der Stakeholder basiert und im Sommer 2022 endgültig evaluiert wird und als Grundlage für die Planung gilt.
Im Jahr 2020 hat der Hamburger Senat – nicht zuletzt auch wegen des zunehmenden Konkurrenzdrucks auf die Innenstadt durch den Online-Handel und die großmaßstäblichen Entwicklungen in der HafenCity – das sogenannte „Handlungskonzept Innenstadt“ auf den Weg gebracht. Dieses ist umsetzungsorientiert und umfasst drei Leitprojekte, von denen die Neuordnung des Verkehrs und ggf. des öffentlichen Raumes auf Mönckeberg- und Steinstraße eines darstellt (die anderen beiden sind der Jungfernstieg sowie das Kontorhausviertel). Die übergeordneten Ziele des Handlungskonzepts Innenstadt sind:
• Mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger
• Hervorragende Erreichbarkeit und Vernetzung
• Mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
• Mehr Grün
• Gemeinschaftliche Entwicklung
Gleichzeitig soll durch verkehrliche „Entschleunigung“ markanter Innenstadtbereiche, zu denen auch die Steinstraße gehört, dazu beigetragen werden, dass die oben genannten Ziele des Handlungskonzeptes – insbesondere mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger, mehr Aufenthaltsqualität und öffentliches Straßengrün – umgesetzt werden können. Dafür müssen neben dem Busverkehr auch der Fuß- und Radverkehr in den Vordergrund der Planungen rücken.
Ein zentrales Ziel des Leitprojekts Mönckeberg- und Steinstraße ist die Untersuchung der Entlastung der Mönckebergstraße vom Busverkehr durch eine teilweise Verlagerung der Busverkehre in die Steinstraße. Dabei diente die während des barrierefreien Umbaus der U-Bahn-Haltestelle Mönckebergstraße vollzogene Sperrung der Mönckebergstraße als Versuchsphase. In dem Rahmen wurden 2021 alle Buslinien aus der Mönckebergstraße in die Steinstraße umgeleitet.
Um eine leistungsgerechte Abwicklung der Busverkehre sicherstellen zu können, wurden bauzeitliche Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Umleitungsstrecke umgesetzt. Zielsetzung dessen war, wichtige Erkenntnisse für die jetzigen Planungen zu erhalten. Um in der Steinstraße die notwendigen Flächen für die Führung des Busverkehrs auf Bussonderfahrstreifen zu schaffen, mussten die im Bestand vorhandenen MIV-Fahrstreifen in Fahrtrichtung Westen entfallen. Unter anderem wurden Fahrradstreifen in beide Richtungen markiert, die mithilfe von Leitschwellen mit Reflektoren von der Fahrbahn getrennt sind. Es wurden zwei provisorische Haltestellen im betrachteten Abschnitt errichtet.
In diesem temporären Zustand befindet sich der Planungsabschnitt heute. Nun soll die Phase 2 - die endgültige Umgestaltung der Steinstraße - umgesetzt werden, in der die verkehrlichen und gestalterischen Aspekte gut miteinander in Einklang gebracht werden. Daher ist es besonders wichtig, die Planungen der beiden Leistungsbilder eng miteinander abzustimmen. Die Planungen sollen die vorhandene Gestaltung sowie die bereits öffentlich wahrgenommenen Perspektiven aufgreifen und den Ort im Sinne der Ziele des Hamburger Senates für die Bevölkerung und die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt weiterentwickeln.
Gegenstand der Ausschreibung sind die Planungs- und Entwurfsarbeiten bis zur Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (Leistungsphasen 1 bis 3, 5 und 6, teilweise anteilig und besondere Leistungen):
• Objektplanung Verkehrsanlagen für den Bereich Steinstraße von Kreuslerstraße bis westlich Knoten Johanniswall
• Objektplanung Freiraum für den Bereich Steinstraße von Kreuslerstraße bis westlich Knoten Johanniswall
Als besondere Leistungen für die Objektplanung Verkehrsanlagen sind zu erbringen:
• Leitungstrassenplanung gemäß Leistungsbild Leitungstrassen (Leistungsbild Ingenieurleistungen bei der Leitungstrassenplanung in Hamburg), Ausgabe Januar 2016.
• Erstellung eines Sanierungskonzeptes für beschädigte Trummen und -Anschlussleitungen.
• Abstimmung und Koordinierung mit anderen Projekten oder am Projekt Beteiligten unter Berücksichtigung übergeordneter Belange
• Verkehrstechnische Planung und Bearbeitung von Lichtsignalanlagen
• Erstellen eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzplanes.
• Bauvorbereitung / Bauablaufplanung einschl. Abstimmung und Erarbeitung der entsprechenden Bauphasenpläne und Verkehrsführungspläne incl. Verkehrsbesprechungen und Abstimmung der Umleitungsstrecken.
• Koordination der Leitungsverlegearbeiten in der Bauphase der Leitungsunternehmen, sowie deren Überwachung in zeitlicher Hinsicht.
• Bereitstellung und ggfls. Erläuterung der Unterlagen für ein Sicherheitsaudit
• Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung (u.a. Teilnahme an bis zu drei Abendveranstaltungen), Einbindung und Beteiligung der Stakeholder, insbesondere der Innenstadtakteure (z.B. City Management und BIDs etc.) bei dem gesamten Planungsprozess sowie Mitarbeiten beim Erstellen von Informationsmaterialien, Pressemitteilungen, Antworten zu auch politischen Anfragen und Eingaben u. ä.
• Beurteilung der Auswirkungen der Planungen auf den angrenzenden Planungsbereich um den Domplatz (Alter Fischmarkt / Schmiedestraße / Speersort / Domstraße)
• Erstellung sogenannter vereinfachter Pläne
Als besondere Leistungen für die Objektplanung Freiraum sind zu erbringen:
• Öffentlichkeitsarbeit
• Teilnahme an der Schulung für den Virtuellen Projektraum
Die Planungen der Verkehrsanlagen und die Freiraumplanung sind eng miteinander abzustimmen. Es soll eine integrative Zusammenarbeit dieser beiden Planungen erfolgen.
Bei der Bearbeitung sind die nachfolgend aufgeführten Meilensteine einzuhalten.
• Beginn der Planungsarbeit: unmittelbar nach Auftragserteilung
• Erstverschickung zur Abstimmung: 01/2024
• Schlussverschickung der abgeschlossenen Planung: 04/2024
• Fertigstellung der Ausführungsunterlage-Bau 08/2024
• Übergabe der abgestimmten Ausschreibungsunterlagen: 11/2024
Alle Bewerber, die einen Teilnahmeantrag fristgerecht eingereicht haben und die Eignungskriterien erfüllen, sind für die Wertung der Auswahlkriterien zugelassen.
1. Auswahlkriterium: Referenzen im Leistungsbild Verkehrsanlagenplanung
2. Auswahlkriterium: Referenzen im Leistungsbild Freianlagenplanung
Mindestkriterien für alle Referenzen:
• Leistungsumfang mindestens Lph 1-3 und 5 des jeweiligen Leistungsbildes
• die Leistung wurde zwischen 01.01.2017 und 30.06.2022 abgeschlossen
• Baukosten ≥ 1 Mio € brutto
• mind. 1 Referenz je Leistungsbild hat einen öffentlichen Auftraggeber
• die Referenz liegt innerorts
Für jedes Leistungsbild werden die besten 2 Referenzprojekte gewertet. Jedes Projekt kann maximal 10 Punkte erlangen, insgesamt kann jeder Bewerber maximal 40 Punkte erreichen. Näheres hierzu siehe Bewertungsmatrix des Teilnahmewettbewerbs.
Erfüllen mehrere Bewerber gleichermaßen die Anforderungen und ist die Bewerberzahl nach einer objektiven Auswahl entsprechend der zugrunde gelegten Kriterien zu hoch, behält sich die Vergabestelle vor, die Teilnehmer analog § 75 (6) VgV unter den verbliebenen Bewerbern zu losen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
• Eintragung in ein Berufs- oder Handelsregister
• Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gem. §123 GWB
• Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gem. §124 GWB
Mit der Interessensbekundung sind folgende Unterlagen und Erklärungen elektronisch einzureichen:
• Teilnahmeantrag (Vordruck)
• Eigenerklärung zur Eignung (Vordruck)
• Referenzblätter Verkehrsanlagen (Vordruck)
• Referenzblätter Freianlagen (Vordruck)
• Eigenerklärung zur Tariftreue und zur Zahlung eines Mindestlohns (Vordruck)
• Eigenerklärung gem. 5. RUS-Sanktionspaket (Vordruck)
• ggf. Erklärung der Bewerbergemeinschaft (Vordruck)
• ggf. Verzeichnis der anderen Unternehmen (Eignungsleihe) (Vordruck)
• ggf. Verpflichtungserklärung Eignungsleihe (Vordruck)
• ggf. Liste der Unterauftragnehmer (Vordruck)
• ggf. Verpflichtungserklärung der Unterauftragnehmer (Vordruck)
1. Berufshaftpflichtversicherung
2. Gesamtumsatz des Unternehmens in den relevanten Tätigkeitsfeldern
zu 1. Berufshaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme für Personenschäden in Höhe von 1,5 Mio € und für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden) in Höhe von 1,0 Mio € mit 2-facher Maximierung.
zu 2. Gesamtumsatz des Unternehmens in den letzten 3 (abgeschlossenen) Geschäftsjahren im Leistungsbild Verkehrsanlagenplanung gem. § 47 HOAI beträgt mindestens 300.000 € netto.
zu 2. Gesamtumsatz des Unternehmens in den letzten 3 (abgeschlossenen) Geschäftsjahren im Leistungsbild Freianlagenplanung gem. § 39 HOAI beträgt mindestens 300.000 € netto.
1. Qualifikation des Bewerbers hinsichtlich Erfahrung mit vergleichbaren Projekten
2. Nachweis über die Beschäftigtenzahl durch Angabe der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter mit entsprechender fachlicher Qualifikation der letzten 3 Jahre
zu 1. Öffentlicher Auftraggeber
zu 2. Für den Leistungsbereich Verkehrsanlagen §§ 47 HOAI sind mindestens 4 festangestellte Ingenieure oder Bauingenieure (mind. 1 Projektleiter; mind. 3 Projektingenieure) bzw. Absolventen des Ingenieurwesens im Durchschnitt der letzten 3 Jahre nachzuweisen. Für den Leistungsbereich Freianlagen §§ 39 HOAI sind mindestens 4 festangestellte Landschaftsarchitekten oder Landschaftsplaner (mind. 1 Projektleiter; mind. 3 Projektingenieure) bzw. Absolventen der Landschaftsarchitektur im Durchschnitt der letzten 3 Jahre nachzuweisen.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Die zur Angebotsabgabe aufgeforderten Teilnehmer müssen mit dem Angebot einen Nachweis über die vollständige Entrichtung der Sozialabgaben (in Kopie, von einem Sozialversicherungsträger oder einer Sozialkasse, alternativ durch Erklärung des Steuerberaters), die Bescheinigung über die ordnungsgemäße Entrichtung der Steuern des jeweiligen Finanzamtes (gültig und nicht älter als 12 Monate) und den Nachweis über eine bestehende Berufshaftpflichtversicherung gemäß den Angaben in der Eigenerklärung zur Eignung einreichen.
2. Weitere Verfahrensschritte:
Die Aufforderung zur Angebotsabgabe an die ausgewählten Bieter erfolgt voraussichtlich in der 49. KW 2022. Die Angebotsaufforderung erfolgt ausschließlich über die Bieterkommunikation der eVergabe-Plattform. Die Angebote sind voraussichtlich in der 4. KW 2023 einzureichen. Bietergespräche werden voraussichtlich im Februar 2023 stattfinden. Die genauen Termine sind der Angebotsaufforderung zu entnehmen.
3. Der Zuschlag erfolgt auf das wirtschaftlichste Angebot gem. § 58 VgV, welches unter Berücksichtigung der genannten Zuschlagskriterien und Wichtungen insgesamt den höchsten Punktwert erreicht. Sofern mehrere Angebote punktegleich sind, entscheidet der Preis über die Rangfolge. Sind zwei oder mehr Angebote sowohl hinsichtlich der erreichten Gesamtpunktzahl als auch bzgl. des Preises identisch und bestbietend, wird das zuschlagerhaltende Angebot durch ein unabhängiges Gremium gelost.
4. Die bereitgestellten Anlagen und Vordrucke, insb. Anlage 12 (Teilnahmebedingungen für den Teilnahmewettbewerb), sind bindend und zu berücksichtigen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Hamburg
Postleitzahl: 21109
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]