Generalplaner Vorhaben Kohleausstieg Reuter West Referenznummer der Bekanntmachung: 2021004477
Bekanntmachung vergebener Aufträge – Sektoren
Ergebnisse des Vergabeverfahrens
Dienstleistungen
Abschnitt I: Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE30 Berlin
Postleitzahl: 13353
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.vattenfall.de
Abschnitt II: Gegenstand
Generalplaner Vorhaben Kohleausstieg Reuter West
Rahmenvertrag über Generalplanerleistungen zur Realisierung verschiedener Projekte der Vattenfall Wärme Berlin Aktiengesellschaft im Rahmen des Kohleausstiegs am Standort Reuter West in Berlin über einen Zeitraum von mindestens 8 Jahren.
Standort Reuter West, Großer Spreering 5, 13599 Berlin
Die Vergabestelle beabsichtigt, im Rahmen des Kohleausstiegs den vorhandenen Anlagenpark, bestehend aus kohlebefeuerten Altanlagen, am Standort Reuter West, Großer Spreering 5, 13599 Berlin schrittweise in diversen Teilprojekten zu ersetzen. Notwendig sind hierzu auch begleitende Infrastrukturprojekte für die Integration der Neuanlagen in den Standort und die Anbindung an die externe Infrastruktur (u.a. Stromnetz & Energieverteilung; Erdgasnetz, Fernwärme; lokale und standortübergreifende Warte).
Ziel des Vorhabens ist die Modernisierung und Dekarbonisierung des Standortes sowie auch über 2030 hinaus den Weg hin zu einer klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung der Hauptstadt zu ebnen.
Nach derzeitigem Planungsstand beabsichtigt die Vergabestelle das Ziel durch nachfolgende Teilprojekte zu erreichen:
1. Teilprojekt: Hybrid Heat and Power
mehrlinige Gasturbinen-KWK-Anlage 480 MWth und 120 MWth Power to Heat (E-Boiler). Perspektivisch muss die Anlage Wasserstoff verarbeiten können.
2. Teilprojekt: Wärmepumpe mit 70 MWth:
Die Abwärme aus den benachbarten Anlagen der Berliner Wasserbetriebe (BWB) soll durch die Errichtung einer Wärmepumpe für das Fernwärmenetz energetisch nutzbar gemacht werden.
3. Teilprojekt: MüVA Dampfturbinenanlage für 100 t/h Dampf
Der Dampf aus der benachbarten Müllverbrennungsanlage der Berliner Stadtreinigung (BSR) soll durch den Neubau einer Dampfturbinenanlage energetisch für das Fernwärmenetz nutzbar gemacht werden.
4. Teilprojekt: Site Coordination: Gesamtstandort- und Baustelleninfrastruktur
5. Teilprojekt: elektrische Anbindung an das 380/110 kV Netz sowie die Mittelspannungsschaltanlage
6. Teilprojekt: thermische Anbindung: neue Gesamthydraulik zur Anbindung des Standortes an das Fernwärmenetz
Die Teilprojekte sollen in einem übergeordneten Projekt: Reuter Portfolio Coordination entsprechend gesteuert und koordiniert werden.
Die konkreten Planungen für die unterschiedlichen Teilprojekte befinden sich in einem unterschiedlichen Planungs- und Reifegrad. Die Vergabestelle kann nicht ausschließen, dass weitere Teilprojekte hinzukommen oder bereits geplante Teilprojekte nicht realisiert werden.
Um die sehr komplexen, teilprojektübergreifenden Planungen der jeweiligen Teilprojekte zu koordinieren und mit so wenig wie möglich Schnittstellenverlusten umsetzen zu können, hält die Vergabestelle es sachlich und fachlich für erforderlich, dass die gesamten Planungsleistungen im Wesentlichen aus einer Hand erbracht werden. Das mit dieser Ausschreibung gesuchte Planungsbüro soll daher sowohl Planungsleistungen der übergreifenden Koordination als auch die Planungsleistungen der einzelnen Teilprojekte übernehmen.
Da der Umfang und zeitliche Rahmen des Vorhabens zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vollumfänglich und detailliert feststeht und sich im Laufe des Vorhabens fortlaufend verändern kann, beabsichtigt die Vergabestelle, einen flexiblen Rahmenvertrag abzuschließen, der die Basis für die abzuschließenden Einzelabrufe darstellt und auf dessen Grundlage während des gesamten Zeitraumes vom Abschluss des Vertrages bis zur Beendigung des Gesamtvorhabens Planungsleistungen abgerufen werden können. Abrufe sollen für alle vereinbarten Leistungsarten, sämtliche Teilprojekte sowie übergreifende Planungsaufgaben möglich sein.
Die Vergabestelle weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem Vorhaben „Kohleausstieg Reuter West bis 2029” um ein außerordentlich ambitioniertes, innovatives und zukunftweisendes Projekt handelt. Eine zuverlässige, höchsten fachlichen und organisatorischen Ansprüchen genügende, innovative und kreative Planung sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und von ihm beauftragten Unternehmen ist daher von äußerster Wichtigkeit für die Zielerreichung.
Der ausgeschriebene Leistungsumfang umfasst die Generalplanung und Gesamtkoordination für verschiedene Teilprojekte und Maßnahmen im Rahmen des Kohleausstiegs am Standort Reuter West (siehe II.1.4.). Dies beinhaltet sämtliche zur Realisierung des Vorhabens und der jeweiligen Teilprojekte erforderlichen und zweckmäßigen Planungs- und Fachplanungsleistungen, soweit diese nicht ausdrücklich vom Auftraggeber selbst oder durch einen von diesem separat beauftragten Dritten ausgeführt werden. Hierzu gehört neben der Gesamtkoordination/ und -steuerung auch die Steuerung aller Teilprojekte sowie der diese verbindenden Infrastruktureinrichtungen und Baustellenmaßnahmen über die Schnittstellen, den Gesamtterminplan und das Gesamtlayout, sowie der Baustellenphasenpläne.
Weiterhin erwartet die Vergabestelle die Begleitung und Überwachung des Engineerings während der Detailplanung (Engineering Review) der zukünftigen Auftragnehmer der jeweiligen Teilprojekte und Maßnahmen.
Im speziellen sind die folgenden Leistungsumfänge für das übergeordnete Reuter Portfolio Coordination Projekt vorgesehen:
• Übergreifende Projektkoordination und Steuerung der Teilprojekte
• Kostenplanung und -verfolgung
• Terminplanung
• Schnittstellenplanung und Koordination
• Übergreifende Anordnungsplanung
• Unterstützung des Auftraggebers bei der Erstellung der Entwurfsplanung für standortübergreifende u.a. Einrichtungen und Systeme: zivile Infrastruktur, E-& Leittechnik-Konzept, Sicherheitskonzept unter KRITIS Anforderungen
• Bauphasenplanung
• Dokumentenmanagement
• Architektur-Konzept / architektonische Gestaltung
Die jeweiligen Projektphasen der oben genannten Teilprojekte sind im Folgenden dargestellt:
• Entwurfs- und Genehmigungsplanung
• Vorbereiten der Vergabe
• Mitwirken bei der Vergabe
• Genehmigungsplanung nach Vergabe für eine Änderungsgenehmigung
• Überwachung der Planungsleistung der Lieferanten
Die in den einzelnen Projektphasen ausgeschriebenen Leistungsumfänge sind im Folgenden, ohne hierauf beschränkt zu sein, aufgeführt
1. Entwurfs- und Genehmigungsplanung
• Gesamtanlagenplanung / Basic Design Package Erstellung
• Abgleich bestehender Planungen/ Anpassung der Vorplanungen auf Basis der Planungsänderungen
• Genehmigungsplanung (Erstellung und Bearbeitung der Genehmigungsdokumentation)
• Schnittstellenengineering
• Brandschutzplanung
• Bauplanung / Objektplanung
• Erarbeitung eines Montage- und Errichtungskonzepts
• Erarbeitung eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzplanes
• Unterstützung des Auftraggebers und Mitwirken bei der Erstellung der Entwurfsplanung für Baustelleneinrichtungen und provisorische Zwischenlösungen
• Mitwirken bei der Planung bleibender sicherheitstechnischer Einrichtungen für die spätere Wartung und Instandsetzung
2. Vorbereitung der Vergabe
• Mitwirken beim Aufstellen eines Vergabeterminplans
• Erstellung der Anfrageunterlagen (ITT) (technisch und vertraglich)
• Aufstellung /Definition der QM Anforderungen (z.B. ITPs)
• Kostenkontrolle durch Vergleich der vom AN bepreisten Leistungsverzeichnisse
• Zusammenstellen /Erstellung der technischen Vergabeunterlagen / Ausschreibungsunterlagen des jeweiligen Teilprojektes auf Basis der Entwurfsplanung BDP (Basic Design Package)
3. Mitwirkung bei der Vergabe
• Unterstützung von Einholen von Angeboten
• Mitwirken bei Prüfung und Bewertung der Angebote
• Vorbereitung und Begleitung von Bietergesprächen und Verhandlungen
• Unterstützung bei Überarbeitung der Unterlagen auf Basis der Angebote durch die Bieter
• Dokumentation der Vergabeverfahren
4. Genehmigungsplanung nach Vergabe für eine Änderungsgenehmigung
• Änderungsgenehmigung – Umsetzung / Begleitung der Genehmigungsplanung des Lieferanten
• Führung / Zusammenstellung der Genehmigungsunterlagen (ZÜS, BIMSCHG)
• Ergänzen und Anpassen der Planungsunterlagen, Beschreibungen und Berechnungen im Zuge des Genehmigungsverfahrens bzw. nach Erhalt der Genehmigung / Vorbescheide
• Erarbeiten und Zusammenstellen der Vorlagen und Nachweise für öffentlich-rechtliche Genehmigungen oder Zustimmungen einschließlich der Anträge auf Ausnahmen und Befreiungen, sowie notwendiger Verhandlungen mit Behörden unter Verwendung der Beiträge anderer an der Planung fachlich Beteiligter
5. Überwachung der Planungsleistung der Lieferanten
• Mitwirken beim Durchführen von Systemgesprächen (für die jeweiligen Lead-Disziplinen /Gewerke)
• Prüfung der Planungsunterlagen in technisch-konstruktiver Hinsicht auf Übereinstimmung mit der Gesamtplanung, dem Lieferanten-Vertrag und der Genehmigung,
• Prüfen und Anerkennen der Montage- und Werkstattpläne der ausführenden Unternehmen auf Übereinstimmung mit der Ausführungsplanung
• Unterstützung des Auftraggebers bei Vorbereitung und Koordination der Schnittstellen sowie bei der Steuerung und Überwachung der ausführenden Unternehmen
• Begleitung der Ausführungsplanungen
• Koordination und Zusammenführung von 3D-Modellen der Lieferanten einschließlich Prüfungen der Modelle auf Kollisionen / Konflikte.
zweimalige Verlängerung um jeweils ein Jahr
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt V: Auftragsvergabe
Generalplaner Vorhaben Kohleausstieg Reuter West
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Essen
NUTS-Code: DEA13 Essen, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 45128
Land: Deutschland
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Aufgrund der Zeichenanzahl-Beschränkung in diesem Textfeld sind die ausführlichen Beschreibungen zu den zusätzlichen Angaben in einem separaten pdf-Dokument "VI.3 Zusätzliche Angabe" unter https://root.deutsche-evergabe.de/portal zu dieser EU-Veröffentlichung aufgeführt.
In dem genannten Dokument sind die formalen Vorgaben an die Bewerbung (A) und das Angebotsverfahren und Vorgaben an die Auftragsvergabe (B) beschrieben.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
Postleitzahl: 10825
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Gemäß § 160 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 bis 4 GWB ist ein Nachprüfungsantrag unzulässig,
a) wenn der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt (§ 160 Abs.3 S.1 Nr.1 GWB).
b) soweit Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden (§ 160 Abs.3 S.1 Nr.2 GWB).
c) soweit Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung / Aufforderung zur Angebotsabgabe benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden (§ 160 Abs.3 S.1 Nr.3 GWB).
d) soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind (§ 160 Abs.3 S.1 Nr.4 GWB).