Nichtoffener landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb „Ökologischer Grünzug Wrangelkiez“ mit Ideenteil
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Postleitzahl: 10969
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.berlin.de
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Potsdam
NUTS-Code: DE404 Potsdam, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 14482
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.stadtkontor.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb „Ökologischer Grünzug Wrangelkiez“ mit Ideenteil
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Neugestaltung des öffentlichen Grünzugs zwischen der Falckensteinstraße und der Cuvrystraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Das Planungsgebiet befindet sich im Ortsteil Kreuzberg im Wrangelkiez, der zu den am höchsten verdichteten urbanen Bereiche Europas gehört. Es umfasst neben der öffentlichen Grünanlage zwischen Cuvrystraße und Falckensteinstraße die nordwestlich angrenzende Spiel- und Freifläche Falckensteinstraße 6.
Die derzeit sehr desolaten und stark versiegelten Freiflächen sollen als Ort zum Aufenthalt, Spielen und Erholen für die vielfachen Anforderungen der Bewohner*innen in dem dicht bebauten, mit Grünflächen unterversorgten Stadtbereich qualifiziert werden. In Teilbereichen soll der vorhandene Platzcharakter weiterentwickelt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im öffentlichen Raum des Stadtteils vielfach soziale Benachteiligungen und Konflikte zu Tage treten. Um den vielfältigen Nutzungsanforderungen und den Bedürfnissen der im Kiez Lebenden gerecht werden zu können, ist die Planung zur Neugestaltung der Freianlagen in einen breit angelegten Beteiligungsprozess eingebunden. Dieser Beteiligungsprozess wird auch nach Abschluss des Wettbewerbs weitergeführt, um die konkrete Ausgestaltung der Angebote und Orte partizipativ zu entwickeln. Seitens der Planer wird die Bereitschaft erwartet, diesen Prozess durch Vor-Ort-Veranstaltungen aktiv und kreativ mitzugestalten.
Aufgrund der hohen klimatischen Belastung des dicht bebauten Bereichs kommt der klimatischen Ausgleichswirkung der Grünflächen eine hohe Bedeutung für die Lebensqualität der angrenzenden Quartiere zu. Dies gilt für die Aufenthaltsqualität in den Grünablagen und in Hinblick auf die entlastenden Effekte für die angrenzenden Wohnquartiere.
Die Erneuerung der Grünflächen wird aus bezirklichen Mitteln (Oberflächen und Bepflanzung) finanziert sowie aus dem Bundesprogramm des BMWSB „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ (Tiefbau, Wassertechnik, Regenwassermanagement) gefördert. Im Rahmen der Förderung soll das Element Wasser im Mittelpunkt stehen, um im eng bebauten und stark versiegelten Kiez das Klima durch Verdunstung und Temperatursenkung zu verbessern. Wasser ist an verschiedenen Orten des Plangebietes in unterschiedlichster Form erlebbar zu machen und nachhaltig zu nutzen. Dem Regenwassermanagement mit Schwerpunkt auf Versickerung wird eine hohe Bedeutung beigemessen. Durch Entsiegelung und Erhöhung des Grünvolumens soll das Mikroklima verbessert sowie vielfach ökologisch wirksame Flächen und Strukturen geschaffen werden.
Neben der Umsetzung in den Grünflächen ist perspektivisch auch die klimagerechte Anpassung des Straßenraums der Cuvrystraße (Ideenteil) angestrebt.
Der Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekt*innen. Die beratende Hinzuziehung von Fachingenieur*innen für Wassertechnik und Siedlungswasserwirtschaft wird empfohlen.
Um eine hohe freiraumplanerische Qualität und optimale Lösung für die anspruchsvolle Planungsaufgabe zu erreichen, wird ein nichtoffener landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil gemäß RPW 2013 ausgelobt. Dem Wettbewerb ist ein offener Teilnahmewettbewerb vorgeschaltet.
Für den Wettbewerb sollen 12 Teams ausgewählt werden. Erfüllen mehr als 12 Bewerbende die Teilnahmekriterien zur Auswahl, wird die Auswahl durch Los getroffen. Bei gleicher Eignung und Qualität werden bis 12 Wettbewerbsteilnehmende ausgelost und Nachrückteilnehmende bestimmt. Die ausgewählten Wettbewerbsteilnehmenden werden per E-Mail benachrichtigt.
Termine (vorläufig):
Absendung der Bekanntmachung: 21.06.2022
Ende der Bewerbungsfrist: 25.07.2022
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen: 05.08.2022
Eingang der schriftlichen Rückfragen bis: 22.08.2022
Rückfragekolloquium: 26.08.2022
Abgabe Wettbewerbsbeiträge: 30.09.2022
Preisgerichtssitzung: 08.11.2022
Weitere Informationen zum Verfahren sind dem zum Download zur Verfügung gestellten Dokumenten zu entnehmen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Zur Teilnahme am Wettbewerb werden Bewerber*innen bzw. Bewerbergemeinschaften der Landschaftsarchitektur ausgewählt, die über Erfahrung in der Bearbeitung von Aufgabenstellungen vergleichbarer Komplexität in urbanen Räumen verfügen.
Die Bewerbung für die Teilnahme erfolgt durch das termingerechte Hochladen der vollständi-gen Bewerbungsunterlagen unter https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ovf?id=28848
Kriterien für die Auswahl der Teilnehmer*innen sind:
1) Formale Kriterien:
Fristgerechter Eingang und vollständig ausgefüllter und korrekt abgesendeter Teilnahmean-trag; es ist der zur Verfügung gestellte Vordruck zu verwenden: Bei Bewerbergemeinschaften ist für jedes Mitglied ein eigener Teilnahmeantrag auszufüllen.
2) Eigenerklärung zur Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchi-tekt*in (siehe Vordruck Teilnahmeantrag). Bei Auswahl zur Teilnahme am Wettbewerb wird der Nachweis der beruflichen Qualifikation gemäß „Teilnahmeberechtigung“, Punkt III. 2.1) schriftlich nachgefordert. Nicht deutschsprachige Nachweise müssen in beglaubigter Übersetzung in Deutsch vorgelegt werden.
3) Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gem. § 123 und zu fakultativen Ausschlussgründen gem. § 124 GWB (siehe Vordruck Teilnahmeantrag)
4) Nachweis von bis zu 3 Referenzprojekten vergleichbarer Aufgabenstellung, davon:
A) 1 Referenz Gestaltung einer öffentlichen Grünflächen vergleichbarer Größenordnung (mind. 0,7 ha) in einem innerstädtischen Kontext in einem Gebiet mit hohem sozialen Nutzungsdruck
B) 1 Referenz Gestaltung einer öffentlichen Grünfläche vergleichbarer Größenordnung (mind. 0,7 ha) unter der Aufgabenstellung Anpassung an den Klimawandel und Verbesserung der innerstädtischen klimatischen Situation mit den Teilaspekten i) Regenwassermanagement, ii) Einsatz von Wasseranlagen, iii) Pflanzenauswahl
C) 1 Referenz Durchführung eines Partizipationsverfahrens zur Gestaltung einer öffentlichen Grünfläche
Eine eingereichte Referenz kann auch mehrere der Kriterien A) bis C) abdecken; ggf. ist das Einreichen einer Referenz ausreichend, soweit alle Kriterien abgedeckt sind.
Die Referenzen zu A) und B) sind durch realisierte bzw. im Bau befindliche Projekte oder durch mit Preisen versehene Wettbewerbsbeiträge nachzuweisen. Die Referenz zu C) ist durch ein realisiertes oder in Planung (mindestens Leistungsphase 3 HOAI) befindliches Projekt nachzuweisen.
Der Abschluss der Planung oder des Wettbewerbs (Preisgerichtssitzung) liegt nicht mehr als 8 Jahre vor dem Datum der Bekanntmachung.
Das Referenzprojekt und muss folgende Angaben enthalten (s. Vordruck Bewerbungsunter-lagen): Projektname, Projektort, Größe des Planungsgebiets, Abschlussdatum der Planung (Monat und Jahr), Auftraggeber*in, ergänzende Darstellung mit knapper Erläuterung des Pla-nungskonzepts (Lageplan, Abbildungen, Text) in einem pdf-Dokument (DIN A 4).
Die Referenzen sind den Bewerber*innen eindeutig zuzuordnen, d. h. sie wurden eigenverantwortlich im eigenen Büro erbracht.
Bei Bewerbergemeinschaften ist es ausreichend, wenn die Referenz von einem ihrer Mitglieder stammt.
Teilnahmeberechtigt ist, wer nach den Gesetzen der Länder (in den EWR-Mitgliedsstaaten sowie in der Schweiz) berechtigt ist, die Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt*in zu tragen und nach den einschlägigen EG-Richtlinien in der Bundesrepublik Deutschland als Land-schaftsarchitekt*in tätig zu sein.
Abschnitt IV: Verfahren
Die Kriterien zur Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten werden vom Preisgericht in der Wett-bewerbsauslobung endgültig festgelegt. Nach derzeitigem Bearbeitungsstand sind folgende Kriterien vorgesehen:
- landschaftsarchitektonische und gestalterische Qualität
- Konzept, Nutzungen
- Konzeption zur Nachhaltigkeit und Klimaanpassung
- Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit
- Programmerfüllung
Die finalen Beurteilungskriterien des Wettbewerbs werden den ausgewählten Teilnehmenden in der Wettbewerbsauslobung mitgeteilt. Die Reihenfolge der dann benannten Kriterien stellt keine Gewichtung dar. Das Preisgericht behält sich vor, die angegebenen Kriterien zu differenzieren und eine Gewichtung vorzunehmen.
Für den Wettbewerb wird ein Preisgeld von [Betrag gelöscht] Euro (netto) zur Verfügung gestellt. Vorgesehen ist folgende Aufteilung:
1. Preis [Betrag gelöscht] EUR
2. Preis [Betrag gelöscht] EUR
3. Preis [Betrag gelöscht] EUR
Anerkennungen [Betrag gelöscht] EUR.
Die Wettbewerbssumme der Preisgelder wurde unter Berücksichtigung der RPW 2013 und auf Basis der Honorartafeln der HOAI 2021 und in Abstimmung mit der Architektenkammer Berlin ermittelt. Das Preisgericht behält sich vor, diese Verteilung einstimmig zu ändern.
Über das Preisgeld hinaus besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1) Teilnahmebestätigung: Die ausgewählten Bewerber*innen werden über die in der Bewerbung genannte E-Mail-Adresse benachrichtigt. Sie haben ihre Teilnahme am Wettbewerb innerhalb einer Woche schriftlich zu bestätigen. Die Bewerbungsunterlagen verbleiben beim Auftraggeber.
2) Die Ausloberin beabsichtigt unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts die Vergabe der Objektplanung Freianlagen in den Leistungsphasen 2-8 HOAI an den/die 1. Preisträger*in, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht (vgl. § 63 VgV) und soweit der/die Teilnehmer*in, der/die mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde, eine einwandfreie Ausführung der zu übertragenden Leistungen gewährleistet. Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn das Preisgericht mehrere 1. Preisträger*innen oder kein*n 1. Preisträger*in empfehlen sollte.
Die Ausloberin wird die Vergabeverhandlung zunächst mit dem/der 1. Preisträger*in führen. Sollte ein Vertrag mit dem/der 1. Preisträger*in nicht zustande kommen, behält sich die Ausloberin Verhandlungen mit dem/der 2. Preisträger*in vor. Sollte auch mit diesem kein Vertrag zustande kommen, behält sich die Ausloberin Verhandlungen mit dem/der 3. Preisträger*in vor.
Die Beauftragung erfolgt stufenweise nach Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen.
Mit dem Angebot sind die Ingenieurleistungen für die Technische Ausrüstung / Wasseranlagen im Weg einer Bietergemeinschaft oder im Unterauftragsverhältnis mit anzubieten.
3) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:
Nach Abschluss des Wettbewerbs wird der AG unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts mit dem ersten Preisträger Verhandlungen aufnehmen.
Im Zuge der Verhandlung sind folgende Nachweise für den/die Landschaftsarchitekt*in bei-zubringen:
A) Eigenerklärung zur Eignung (siehe Formular ABauIV 124 F) einschließlich:
A.1) Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gem. § 123 und § 124 GWB
A.2) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit
A.2.1) Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung für Personenschäden und sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden) nach § 45 Abs. 1 Ziffer 3 VgV im Auftragsfall. Nachzuweisen ist eine Versicherung bei einem in der EU zugelassenen Versicherer mit einer Höhe der Deckungssummen je Schadensfall von mind. 1,5 Mio. € für Personenschäden und mind. 1 Mio. € für sonstige Schäden.
A.2.2) Angaben zum Umsatz des Unternehmens: mind. 120.000 € pro Jahr im Mittel der letzten 3 Jahre für Leistungen gemäß § 39 HOAI 2021 (Freianlagen).
A.2.3) Angaben zu den vorhandenen Arbeitskräften: Mindestbeschäftigung von 2 Mitarbeiter*innen (einschließlich Inhaber*innen) im Mittel der letzten 3 Jahre
A.3) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
A.3.1) Angaben zu den Mitarbeitern im Projekt
A.3.2) Angaben zur Ausstattung des Unternehmens: Eigenerklärung, dass die zur Ausführung der Leistung notwendige Ausstattung und technische Ausrüstung vorliegt.
A.3.3) Angaben zur wirtschaftlich-finanziellen oder/und technisch-beruflichen Eignungsleihe
Die Nichterfüllung der formalen Kriterien oder der Mindestanforderungen führt zum Ausschluss aus dem Verfahren. Auf die Möglichkeit, eine Bieter- oder Arbeitsgemeinschaft zu bilden oder Unterauftragnehmer*innen im Wege der Eignungsleihe zu binden, um die genannten Anforderungen zu erfüllen, wird ausdrücklich hingewiesen.
4) Zuschlagskriterien im VgV-Verfahren sind:
1. Ergebnis im Wettbewerb (50 %)
2. Leistungsfähigkeit - Qualifikation des Schlüsselpersonals Landschaftsarchitektur (Projekt-leitung) und Technische Ausrüstung / Wasseranlagen (Projektleitung) (20 %)
3. Leistungsfähigkeit – Projektorganisation und Qualitätssicherung: (20 %)
4. Honorarangebot (Wertungspreis) (10 %)
Zur Anwendung der Zuschlagskriterien siehe Unterlagen zum Download.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
Postleitzahl: 10825
Land: Deutschland
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Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.berlin.de/sen/wirtschaft/wirtschaftsrecht/vergabekammer/
Ort: Berlin
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