Spezifikation und Entwicklung von Mess-, Monitoring- und Simulations-Software für ein automatisiertes multivariantes Inspektionssystem für Infrastrukturbauwerke aus Stahl

Bekanntmachung vergebener Aufträge

Ergebnisse des Vergabeverfahrens

Dienstleistungen

Rechtsgrundlage:
Richtlinie 2014/24/EU

Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber

I.1)Name und Adressen
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Hamburg
NUTS-Code: DE600 Hamburg
Postleitzahl: 22043
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n):[gelöscht]
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.hsu-hh.de/
I.4)Art des öffentlichen Auftraggebers
Ministerium oder sonstige zentral- oder bundesstaatliche Behörde einschließlich regionaler oder lokaler Unterabteilungen
I.5)Haupttätigkeit(en)
Andere Tätigkeit: Lehre und Forschung

Abschnitt II: Gegenstand

II.1)Umfang der Beschaffung
II.1.1)Bezeichnung des Auftrags:

Spezifikation und Entwicklung von Mess-, Monitoring- und Simulations-Software für ein automatisiertes multivariantes Inspektionssystem für Infrastrukturbauwerke aus Stahl

II.1.2)CPV-Code Hauptteil
73100000 Dienstleistungen im Bereich Forschung und experimentelle Entwicklung
II.1.3)Art des Auftrags
Dienstleistungen
II.1.4)Kurze Beschreibung:

Die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) hat am 11. August 2020 gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München das neue "Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr" (kurz DTEC.Bw) gegründet.

Mit dem Projekt UT 7034 „Zustandserfassung von Infrastrukturbauwerken aus Stahl mittels multivariater Inspektionssysteme und Drohnen" (MISDRO) verfolgt die HSU das Ziel, durch Digitalisierung und neue Technologien die Bauwerksprüfung von Stahltragewerken - wie Brücken, Tunnel und Wasserbauwerke -

effizienter, sicherer und objektiver zu machen. Spezifikation und Entwicklung von Mess-, Monitoring- und Simulations-Software für ein automatisiertes multivariantes Inspektionssystem für Infrastrukturbauwerke aus Stahl.

II.1.6)Angaben zu den Losen
Aufteilung des Auftrags in Lose: nein
II.1.7)Gesamtwert der Beschaffung (ohne MwSt.)
Wert ohne MwSt.: [Betrag gelöscht] EUR
II.2)Beschreibung
II.2.2)Weitere(r) CPV-Code(s)
73200000 Beratung im Bereich Forschung und Entwicklung
73210000 Beratung im Bereich Forschung
73220000 Beratung im Bereich Entwicklung
73000000 Forschungs- und Entwicklungsdienste und zugehörige Beratung
II.2.3)Erfüllungsort
NUTS-Code: DE600 Hamburg
II.2.4)Beschreibung der Beschaffung:

Im Projekt MISDRO verfolgt die HSU das Ziel, automatisierte multivariate Inspektionssysteme zur Bauwerksprüfung nutzbar zu machen und die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen zu entwickeln. Das System soll aus einer Drohne mit verschiedener Sensorik bestehen sowie aus Algorithmen

für den optimalen Flugpfad, die Zustandsanalyse auf Basis der Sensordaten und die Visualisierung mittels Weboberfläche. Durch ein neues automatisiertes multivariates Inspektionssystem, das neuartige bildgebende Sensorik zur Datenerfassung und KI-Algorithmen zu Zustandsanalyse umfasst, soll die Bauwerksprüfung von Stahltragwerken effizienter, sicherer und objektiver werden. Die Befliegung von Bauwerken mit unbemannten Luftfahrzeugsystemen (UAS) erfolgt bisher manuell durch Piloten; automatisierte Befliegungen gibt es noch nicht. Ferner beschränken sich bisherige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf optische Geräte; andere bildgebende Sensorik wird bislang nicht verwendet. Auch sind Infrastrukturbauwerke aus dem Baustoff Stahl- und Stahlverbund diesbezüglich unbeforscht.

Ein weiteres bislang ungelöstes Problem ist, dass bei der Verwendung von KI zur Schadenserkennung eine hohe Bildauflösung notwendig ist. Wird der Schaden durch eine zu geringe Pixelzahl dargestellt, kann die üblich verwendete KI diesen nicht als solchen einordnen. Zudem ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit nach wie vor eher gering, was wiederholte Befliegungen notwendig machen würde. Ziel des MISDRO-Projekts ist es, neben der Entwicklung eines UAS-Prototyps auch die KI-Algorithmen weiterzuentwickeln, um die Schadenserkennung bereits bei geringerer Auflösung zu ermöglichen und die Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Die HSU beabsichtigt, das UAS mit einer Sensor-Daten-Fusionstechnik auszustatten. Im Laufe des Projekts ist von den Projektbeteiligten gemeinsam eine Gewichtung der unterschiedlichen Sensoren vorzunehmen. Die Praktikabilität der Sensoren soll durch Flugversuche untersucht werden. Im Anschluss daran sind sowohl bei Anleitung der KI als auch in Bezug auf die Entwicklung der Soft- und Hardware des UAS Anpassungen vorzunehmen.

Der Auftragnehmer soll als Ansprechpartner für die Felder Mess-, Monitoring- und Simulations-Software an dem Projekt teilnehmen. Er muss folgende Leistungen im Rahmen des Projekts MISDRO erbringen:

• Analyse und Definition der Anforderungen an das System, Spezifikation von Hardware, Software und Datenverarbeitung des Inspektionssystems in Zusammenarbeit mit einem universitären Forschungspartner;

• Analyse und Definition der Anforderungen an das System, Konzeption eines strukturellen Assessments;

• Zustandsanalyse mittels multivariater Sensordaten und Methoden des Maschinellen Lernens, Ableitung von Fehlerklassen und Zustandsanalyse mittels Maschinellen Lernens für Geometrieabweichungen und Verformungen durch Entwicklung eines Algorithmus zur automatischen Zustandsanalyse von Korrosion auf Grundlage von Daten aus bis zu vier Use Cases;

• Bereitstellung der Algorithmen inklusive Quellcode in der Programmiersprache Python;

• Gesamtintegration von Inspektionssystem und Datenbankstruktur mit Weboberfläche durch den Aufbau einer Plattform für die automatisierte Infrastrukturinspektion mittels UAS;

• Ausarbeitung von Richtlinien durch Aufbereitung der Ergebnisse in Entwürfen zur Weiterentwicklung von Inspektionsregelwerken wie DIN 1076 und VV-WSV 2101 und Einbringen in entsprechende Normungsgremien in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Forschungspartnern;

• Teilnahme an vierteljährlichen Projektbesprechungen und Vor- und Nachbereitung;

• Treffen geeigneter Maßnahmen zur Sicherstellung einer adäquaten Software-Qualität, Überprüfung der Software und Sicherstellung ihrer Funktionsfähigkeit unter Dokumentation der Maßnahmen der Qualitätssicherung;

• Dokumentation des Vorgehens und der Ergebnisse.

II.2.5)Zuschlagskriterien
Preis
II.2.11)Angaben zu Optionen
Optionen: nein
II.2.13)Angaben zu Mitteln der Europäischen Union
Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: nein
II.2.14)Zusätzliche Angaben

Abschnitt IV: Verfahren

IV.1)Beschreibung
IV.1.1)Verfahrensart
Auftragsvergabe ohne vorherige Bekanntmachung eines Aufrufs zum Wettbewerb im Amtsblatt der Europäischen Union (für die unten aufgeführten Fälle)
  • Der Auftrag fällt nicht in den Anwendungsbereich der Richtlinie
Erläuterung:

Die HSU darf im Projekt mit der Wölfel Engineering GmbH + Co. KG (Wölfel) zusammenarbeiten, ohne zuvor ein wettbewerbliches Vergabeverfahren durchzuführen. Der Anwendungsbereich des Vergaberechts ist gemäß § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB nicht eröffnet. Das Vergaberecht ist auf die beabsichtigte Kooperation mit der Wölfel nicht anwendbar, denn sie umfasst Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Sinne von § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB. Unter den Begriff der Forschung und Entwicklung fallen alle Tätigkeiten, die Grundlagenforschung, angewandte Forschung sowie experimentelle Entwicklung beinhalten. Wölfel erbringt eigene Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Rahmen des Projekts. Die Tätigkeit der Wölfel ist als Dienstleistungen im Bereich Forschung und experimentelle Entwicklung zuzuordnen. Wölfel analysiert und definiert die Anforderungen an das System und spezifiziert die Hardware, Software und Datenverarbeitung des Inspektionssystems in Zusammenarbeit mit einem universitären Forschungspartner. Darüber führt Wölfel Zustandsanalysen durch. Wölfel ist in die Kooperation mit den Projektbeteiligten der HSU für das Ableiten technischer Systemspezifikationen aus den Anwendungsfällen und die Bestimmung der Anforderungen an das UAS (Traglast, Abmessungen, Flugzeit, Umwelteinflüsse, Datenhaltung und -qualitätskontrolle etc.) und die Sensorik (Typ z.B. Hyperspektralkamera, Laserscanner, Auflösung, Gewicht, Beleuchtung etc.) verantwortlich. Zwar unterfallen die Tätigkeiten der Wölfel der "Dienstleistung im Bereich Forschung und experimentelle Entwicklung" (CPV-Code "73100000-3") und damit der von der Rückausnahme in § 116 Abs. 1 Nr. 2 GWB erfassten CPV-Codes. Gleichwohl liegen die Voraussetzungen der Rückausnahme nicht vor. Die Rückausnahme setzt voraus, dass die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsleistungen ausschließlich Eigentum des Auftraggebers für seinen Gebrauch bei der Ausübung seiner eigenen Tätigkeit werden und die Dienstleistung vollständig durch den Auftraggeber vergütet wird. Beide Voraussetzungen müssen kumulativ vorliegen. Die Forschungsergebnisse werden weder ausschließliches Eigentum der HSU noch vergütet die HSU die Wölfel vollständig. Die HSU und die Wölfel vereinbaren vertraglich eine Eigenbeteiligung der Wölfel vereinbaren. Die Projektergebnisse sind auch nicht ausschließlich für den Gebrauch der HSU im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit bestimmt. Die Tätigkeit der Wölfel dient der Weiterentwicklung des UAS mit dem übergeordneten Ziel, durch die Bauwerksprüfung von Stahltragewerken wie Brücken, Tunnel und Wasserbauwerke effizierter, sicherer und objektiver zu machen. Die Forschungsergebnisse des Projekts stehen neben den partizipierenden Partnern auch anderen Wirtschaftsteilnehmern sowie der Allgemeinheit zur Verfügung. Darüber hinaus werden die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

IV.1.3)Angaben zur Rahmenvereinbarung oder zum dynamischen Beschaffungssystem
IV.1.8)Angaben zum Beschaffungsübereinkommen (GPA)
Der Auftrag fällt unter das Beschaffungsübereinkommen: ja
IV.2)Verwaltungsangaben
IV.2.1)Frühere Bekanntmachung zu diesem Verfahren
Bekanntmachungsnummer im ABl.: 2022/S 020-049834
IV.2.8)Angaben zur Beendigung des dynamischen Beschaffungssystems
IV.2.9)Angaben zur Beendigung des Aufrufs zum Wettbewerb in Form einer Vorinformation

Abschnitt V: Auftragsvergabe

Bezeichnung des Auftrags:

Spezifikation und Entwicklung von Mess-, Monitoring- und Simulations-Software für ein automatisiertes multivariantes Inspektionssystem für Infrastrukturbauwerke aus Stahl

Ein Auftrag/Los wurde vergeben: ja
V.2)Auftragsvergabe
V.2.1)Tag des Vertragsabschlusses:
22/02/2022
V.2.2)Angaben zu den Angeboten
Anzahl der eingegangenen Angebote: 1
Der Auftrag wurde an einen Zusammenschluss aus Wirtschaftsteilnehmern vergeben: nein
V.2.3)Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, zu dessen Gunsten der Zuschlag erteilt wurde
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Höchberg
NUTS-Code: DE26C Würzburg, Landkreis
Postleitzahl: 97204
Land: Deutschland
Der Auftragnehmer ist ein KMU: nein
V.2.4)Angaben zum Wert des Auftrags/Loses (ohne MwSt.)
Gesamtwert des Auftrags/Loses: [Betrag gelöscht] EUR
V.2.5)Angaben zur Vergabe von Unteraufträgen

Abschnitt VI: Weitere Angaben

VI.3)Zusätzliche Angaben:
VI.4)Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1)Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren
Offizielle Bezeichnung:[gelöscht]
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Kontaktdaten/DE/Vergabekammern.html?nn=3590536
VI.4.3)Einlegung von Rechtsbehelfen
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:

Die Frist zur Einreichung eines Nachprüfungsantrages bei der unter Ziffer VI.4.1) genannten Stelle, um den Abschluss des Vertrages zu verhindern, beträgt zehn Kalendertage, gerechnet ab dem Tag nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Auf § 135 Abs. 3 GWB wird hingewiesen.

VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:
06/04/2022