Ausstellungsneuplanung und-erweiterung im Alten Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin (Interdisziplinäre Vergabe: Objektplanung Gebäude/Innenräume, Ausstellungsgestaltung u. Szenografie)

Bekanntmachung der Wettbewerbsergebnisse

Rechtsgrundlage:
Richtlinie 2014/25/EU

Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber

I.1)Name und Adressen
Offizielle Bezeichnung: Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): [phase eins]. Projektberater + Wettbewerbsmanager für Architektur und Städtebau
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.gedaechtniskirche-berlin.de
I.6)Haupttätigkeit(en)
Andere Tätigkeit: Freizeit, Kultur, Religion und Tourismus

Abschnitt II: Gegenstand

II.1)Umfang der Beschaffung
II.1.1)Bezeichnung des Auftrags:

Ausstellungsneuplanung und-erweiterung im Alten Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin (Interdisziplinäre Vergabe: Objektplanung Gebäude/Innenräume, Ausstellungsgestaltung u. Szenografie)

II.1.2)CPV-Code Hauptteil
71220000 Architekturentwurf
II.2)Beschreibung
II.2.2)Weitere(r) CPV-Code(s)
92521100 Museumsausstellungen
II.2.4)Beschreibung der Beschaffung:

Das denkmalgeschützte Ensemble der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin besteht aus der Turmruine des 1895 eingeweihten Kirchengebäudes ("Alter Turm") und den vier 1961-1963 fertiggestellten, von Egon Eiermann entworfenen Neubauten: das neue Kirchengebäude, die Kapelle, der Glockenturm und das Foyer - verbunden durch ein Podest. Im spannungsvollen Miteinander von Alt und Neu gehört die Kirche zu den weltweit bekanntesten Wahrzeichen Berlins. Auf dem zentralen Platz der City West, am Beginn des Kurfürstendamms und nahe zum Bhf. Zoo gelegen, prägt sie auf unverwechselbare Art das Stadtbild. Unter den alljährlich über 1,3 Mio. Gästen des Ensembles sind fast 90% zu Besuch in der Stadt, davon knapp die Hälfe aus dem Ausland. Der touristische Anteil, der das reichhaltige musikalische Programm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und das tägliche Angebot von Gottesdiensten wahrnimmt, liegt bei ca. 75%. Neben dem Kirchengebäude ist der Alte Turm der zweite wichtige Anziehungspunkt des Ensembles. 75 Jahre nach Kriegsende ist dieser, wie kaum ein anderer Ort in Berlin, Symbol für Krieg und Zerstörung, für Verständigung und Versöhnung. Für die Erinnerung deutscher Geschichte wird er als authentischer Ort mit vielschichtiger Vergangenheit immer wichtiger: mit der prächtigen Gedenkhalle und den erhaltenen Mosaiken erinnert er an seine ursprüngliche Bedeutung als Kirche zu Ehren Kaiser Wilhelm I und das Thema "Herrschaft und Kirche". Als konservierte Ruine des 2. Weltkriegs und Ort des Attentats vom 19.12.2016 symbolisiert sie in besonderer Weise das Thema "Krieg und Zerstörung". Mit seinen Ausstellungen, Veranstaltungen von nationaler Bedeutung sowie der täglichen Arbeit der Gemeinde ist das Thema "Erinnern und Versöhnen" untrennbar mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche verbunden. Zudem bildet das Ensemble mit seiner Architektur und Glaskunst ein einzigartiges Zeugnis der Architekturkunst des 20. Jhd. Die „Gedenkhalle“ des Alten Turmes und die dortige in den 1980ern gestaltete Ausstellung können das touristische Potenzial dieser Themen bisher nicht ausschöpfen und werden dem Anspruch zeitgemäßer Ausstellungsgestaltung und Szenografie nicht gerecht. Die Ausstellung ist zu klein und genügt in ästhetischer, kommunikativer und technischer Hinsicht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Ferner sind die Mosaike in der Erinnerungshalle abschließend zu restaurieren. Mit der geplanten Erweiterung der bisher ca. 210qm großen Fläche für Ausstellung, Information und Service auf ca. 500qm und der Erschließung der oberen Ebenen in der Ruine soll diesem Mangel begegnet werden und in diesem Zusammenhang der barrierefreie Zugang sowie Service- und Verkaufsangebote optimiert werden. Das Projekt ist eine in sich geschlossene Maßnahme innerhalb eines Gesamtprojekts, das u.a. die Sanierung der Fassaden der Eiermann-Bauten, Leitsystem und Lichtplanung für das Ensemble und die Umnutzung des Foyergebäudes umfasst. Für das Gesamtprojekt ist ein Budget von ca. 35 Mio. Euro kalkuliert. Für das Teilprojekt des Alten Turms stellt das Land Berlin aus der Gemeinschaftaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) im Rahmen der Förderung touristischer Infrastrukturen maximal 10,3 Mio. Euro (Brutto) zur Verfügung. Insgesamt sollen die Maßnahmen die Bestandsgebäude sichern, die Attraktivität und symbolische Bedeutung des Ensembles für künftige Generationen besser erfahrbar machen. Die Planung der Neugestaltung und Erweiterung der Ausstellung ist eine herausfordernde architektonische und kulturelle Aufgabe.

II.2.13)Angaben zu Mitteln der Europäischen Union
Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: nein

Abschnitt IV: Verfahren

IV.1)Beschreibung
IV.1.2)Art des Wettbewerbs
Nichtoffen
IV.1.9)Kriterien für die Bewertung der Projekte:

Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten wurden anhand der nachfolgenden Kriterien beurteilt. Das Preisgericht behält sich hierbei vor, die angegebenen Kriterien zu differenzieren, wobei die hier genannte Reihenfolge der Kriterien keine Hierarchie in der Gewichtung darstellt. Alle Kriterien betreffen ganzheitlich die Nachhaltigkeit der Entwürfe im Lebenszyklus. - Entwurfsidee - Transformation des kuratorischen Gesamtkonzepts in ein Gestaltungs- und Gliederungskonzept der Ausstellung - Sensibilität im Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz - Gestaltung der baulichen Maßnahmen - Qualität der Innen- und Außenräume - Ausstellungsgestaltung (Einsatz von Ausstellungsgrafik und -medien, Berücksichtigung von konservatorischen Bedingungen) - Funktionalität, Erschließung, Besucherführung und Orientierung - Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb der Maßnahmen zur Erweiterung und Aktualisierung der Ausstellung sowie Plausibilität der Kosten der Ausstellung - Ökologische Qualität (insb. Materialwahl und Umweltverträglichkeit) - Genehmigungsfähigkeit (Brandschutz, Inklusion und Barrierefreiheit).

Das Wettbewerbsergebnis hat bei der Auftragsvergabe ein Gewicht von 50 % gehabt, davon fielen 40 % auf den Wettbewerbsrang und 10 % auf die Lösungskompetenz. Letztere beurteilt die Plausibilität des Konzepts zur Überwindung/Aufklärung der vom Preisgericht festgestellten etwaigen Widersprüche/Defizite im Wettbewerbsentwurf – ohne Überarbeitung des Entwurfs. Daneben wurden die Honorar

IV.2)Verwaltungsangaben
IV.2.1)Frühere Bekanntmachung zu diesem Verfahren
Bekanntmachungsnummer im ABl.: 2023/S 015-038179

Abschnitt V: Wettbewerbsergebnisse

Der Wettbewerb endete ohne Vergabe: nein
V.3)Zuschlag und Preise
V.3.1)Datum der Entscheidung des Preisgerichts:
06/09/2023
V.3.2)Angaben zu den Teilnehmern
V.3.3)Namen und Adressen der Gewinner des Wettbewerbs
Offizielle Bezeichnung: heneghan peng architects
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Land: Deutschland
Der Gewinner ist ein KMU: ja
V.3.3)Namen und Adressen der Gewinner des Wettbewerbs
Offizielle Bezeichnung: Wandel Lorch Götze Wach
Ort: Frankfurt am Main
NUTS-Code: DE712 Frankfurt am Main, Kreisfreie Stadt
Land: Deutschland
Der Gewinner ist ein KMU: ja
V.3.3)Namen und Adressen der Gewinner des Wettbewerbs
Offizielle Bezeichnung: Nieto Sobejano Arquitectos
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Land: Deutschland
Der Gewinner ist ein KMU: ja
V.3.4)Höhe der Preise
Höhe der vergebenen Preise ohne MwSt.: [Betrag gelöscht] EUR

Abschnitt VI: Weitere Angaben

VI.3)Zusätzliche Angaben:
VI.4)Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1)Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren
Offizielle Bezeichnung: Vergabekammer des Landes Berlin
Postanschrift: Martin-Luther-Straße 105
Ort: Berlin
Postleitzahl: 10825
Land: Deutschland
E-Mail:
VI.4.2)Zuständige Stelle für Schlichtungsverfahren
Offizielle Bezeichnung: (entfällt)
Ort: (entfällt)
Land: Deutschland
VI.4.3)Einlegung von Rechtsbehelfen
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:

Das deutsche Vergaberecht regelt die Frist für die Einlegung von Rechtsbehelfen in §160 Absatz 3 GWB wie folgt:

Der Antrag ist unzulässig, soweit:

1.der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt,

2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.

VI.4.4)Stelle, die Auskünfte über die Einlegung von Rechtsbehelfen erteilt
Offizielle Bezeichnung: (entfällt)
Ort: (entfällt)
Land: Deutschland
VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:
22/12/2023