Beschreibung: Das MDH ist das größte Forschungsgebäude auf dem Campus Berlin-Buch des Max-Delbrück-Center
(NUF 10.700 qm), "Herzstück" der wissenschaftlichen Forschung am MDC mit rd. 50% der
wissenschaftlichen Arbeitsgruppen. Das Haus ist Teil des Gebäudekomplexes 31 (31.1,
31.2 und externe Technikzentrale 31.3). Es wurde 1980 in Betrieb genommen, in den
90er Jahren ein erstes Mal saniert. Das Gebäude wurde als Stahlbetonfertigteilbau
im 7,20 m-Raster nach dem System "SK Berlin" errichtet. Die Investitionsgüter (Laborausstattung,
Ausbau) haben ihre Lebensdauer überschritten. Mit dem Hauptanteil an Laborfläche ist
das Gebäude zudem der größte Energieverbraucher des MDC. Vor dem Hintergrund der Energiewende
und künftigen Änderung der Gesetzeslage ist eine signifikante Senkung des Energieverbrauchs
unabdingbar. Daher soll das Haus 2024-2031 schrittweise saniert, dabei eine Reduktion
des Energieverbrauchs um bis zu 65% erreicht werden. Da die größte Herausforderung
bei der Sanierung von Forschungsgebäuden der hohe Energiebedarf ist, insb. der raumlufttechnischen
Anlagen (80% des Verbrauchs), wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt, um ein innovatives
Konzept für einen neuen Laborstandard zu entwickeln und eine Senkung der CO2-Emissionen
und Energiekosten zu erreichen. Ziel ist durch Anpassung der raumstrukturellen Organisation
und der Workflows in Partizipation mit den Arbeitsgruppen sowie Optimierung der Strömungstechnik
im Labor den Luftwechsel so weit zu senken, dass das Gebäude langfristig mit erneuerbaren
Energien versorgt werden kann. 2024-2028 ist die Umsetzung der 1. Teilbaumaßnahme
mit den Bauabschnitten A1.1 und A1.2 sowie A2 (A1 / A2 je ca. 3.300 qm NUF) vorgesehen.
Im 1. BA soll auf einer Teilfläche A1.1 ein Demonstrator-Labor vorzeitig errichtet
werden, um das effektive Zusammenspiel neuer Technologien zu prüfen, prognostizierte
Einsparpotentiale zu verifizieren und die Nutzerzufriedenheit zu hinterfragen. Die
Erkenntnisse sollen für die weiteren Bauabschnitte genutzt werden. Die zu vergebenden
Planungsleistungen betreffen: - Grundsanierung (Erneuerung Dachabdichtung/extensive
Begrünung, Oberflächen [Wände, Böden, Decken], Labormöbel); - Energetische Sanierung
(u.a. Umbau RLT-Anlagen, Ausbau Warmwassernetz, Optimierung Beleuchtung, Installation
Photovoltaik); - Erneuerung IT-Infrastruktur und Elektronetz; - Raumstrukturelle Optimierungen
(keine Nutzungsänderungen). Die geplanten Maßnahmen zeichnen sich zusammenfassend
wie folgt aus: 1. Art der Baumaßnahme: Bauen im Bestand (Sanierung / partieller Umbau);
2. BGF A1 und A2: rd. 14.000 qm; 3. Geschätzte Kosten BA A1 und A2 KGr 400 nach DIN
276 gesamt: rd. 17,1 Mio. EUR netto (inkl. Labortechnik); geschätzte Kosten für die
ausgeschriebenen Maßnahmen in den KGr 440-460 nach DIN 276: rd. 4,95 Mio. EUR netto.
Die beabsichtigte Vergabe umfasst die Leistungen der Technischen Ausrüstung gem. HOAI
§55 für die Anlagengruppen 4, 5 und 6 gem. HOAI §53/Anlage 15.2. Speziell betroffen
sind insbesondere folgende Anlagen/Anlagenteile: Anlagengruppe 4: Aufklärung/Bewertung
Bestandsinstallation Hauptverteilebene; Ausbau, Neustrukturierung und Optimierung
elektrotechnische Anlagen unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden/erforderlichen
Versorgungsnetze (AV/SV/NE/USV); Erneuerung und Optimierung Beleuchtungs- und Installationsanlagen;
Umsetzung Anforderungen Brandschutz; Versorgung Anlagenteile der Fremdgewerke; Erneuerung
Ansteuerung Sonnenschutz; Errichtung Photovoltaikanlage. Anlagengruppe 5: Ausbau/Erneuerung/Neustrukturierung
dienstneutrale strukturierte Verkabelung, der BMA, der Zutrittskontrollanlage; Umsetzung
Anforderungen Brandschutz; Anlagengruppe 6: Aufklärung/Bewertung Bestandsanlagen (2
Personenaufzüge und 1 Lastenaufzug) zur technischen und wirtschaftlichen Optimierung
der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen; Umsetzen des erarbeiteten Sanierungskonzeptes;
Umsetzung der Anforderungen des Brandschutzes; Gegenstand des vorliegenden Verfahrens
ist die Vergabe der Technischen Ausrüstung gem. HOAI §55 für die 1. Teilmaßnahme (BA
A1 und A2): Grundleistungen LPh 1-9 (soweit erforderlich [s.a. Vertrag]) sowie ausgewählte
Besondere Leistungen. Für den BA A1.1 (Demonstrator-Labor) werden nur die LPh 5-9
beauftragt, da hierfür bereits eine Planung bis einschließlich LPh 4 separat vergeben
wurde. Die Vergabe erfolgt stufenweise (s.a. II.2.11). Die Leistungsstufe 1 beinhaltet
die Grundlagenermittlung und Vorplanung (LPh 1-2) für die Gesamtmaßnahme bestehend
aus der 1. Teilmaßnahme mit den Abschnitten A1.2 und A2 (d.h. ohne Bereich A.1.1 -
Demonstrator) sowie der 2. Teilmaßnahme mit den Abschnitten A3 und A4 - mit insgesamt
ca. 21.800 qm BGF und geschätzten Kosten (KGr 400 nach DIN 276 gesamt) von rd. 21,26
Mio. EUR netto. Die Leistungsstufe 2 (LPh 3-4 der Planer) beinhaltet die 1. Teilmaßnahme
mit den Abschnitten A1.2 und A2 (ohne A1.1 - Demonstrator) mit geschätzten Kosten
(KGr 400 nach DIN 276 gesamt) von rd. 16,1 Mio. EUR netto. Ab Leistungsstufe 3 ist
die 1. Teilmaßnahme insgesamt [Abschnitte A1 und A2], d.h. inkl. Bereich Demonstrator,
Gegenstand der beabsichtigten Beauftragung. Optionale Leistungen: s. Ziffer II.2.11.
Im Ergebnis sollen funktional und technisch sowie energetisch optimierte Gebäudeteile
zur Verfügung stehen, welche über lange Jahre einen wirtschaftlichen und ressourcenschonenden
Betrieb ermöglichen. Voraussichtlicher Zeitrahmen: 1. Beauftragung: 04/2024; 2. Realisierung
vorgezogene Maßnahme A1.1: 07/2024 bis 01/2025; 3. Realisierung restliche 1. Teilmaßnahme:
04/2026 bis 12/2028; 4. Projektabschluss: im Nachgang.