Neubau Straßenbahnbetriebshof Adlershof, Planung u. Errichtung Betriebshofsteuerung Referenznummer der Bekanntmachung: FEM3-0451-2022

Bekanntmachung vergebener Aufträge – Sektoren

Ergebnisse des Vergabeverfahrens

Dienstleistungen

Rechtsgrundlage:
Richtlinie 2014/25/EU

Abschnitt I: Auftraggeber

I.1)Name und Adressen
Offizielle Bezeichnung: Berliner Verkehrsbetriebe, Bereich Einkauf/ Materialwirtschaft
Postanschrift: Holzmarktstraße 15-17
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE300 Berlin
Postleitzahl: 10179
Land: Deutschland
E-Mail:
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://vergabekooperation.berlin
I.6)Haupttätigkeit(en)
Städtische Eisenbahn-, Straßenbahn-, Oberleitungsbus- oder Busdienste

Abschnitt II: Gegenstand

II.1)Umfang der Beschaffung
II.1.1)Bezeichnung des Auftrags:

Neubau Straßenbahnbetriebshof Adlershof, Planung u. Errichtung Betriebshofsteuerung

Referenznummer der Bekanntmachung: FEM3-0451-2022
II.1.2)CPV-Code Hauptteil
51900000 Installation von Lenk- und Steuersystemen
II.1.3)Art des Auftrags
Dienstleistungen
II.1.4)Kurze Beschreibung:

Neubau Straßenbahnbetriebshof Adlershof, Planung u. Errichtung Betriebshofsteuerung

Die Berliner Verkehrsbetriebe - Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) (im Folgenden "BVG") sind das größte Nahverkehrsunternehmen Deutschlands. Die BVG betreibt die U-Bahn-, Straßenbahn, Bus- und Fährlinien in Berlin und im angrenzenden Umland auf einer Fläche von fast 1.000 Quadratkilometern.

Die Straßenbahn ist ein wichtiger Bestandteil des Berliner öffentlichen Personennahverkehrs-Netzes (ÖPNV-Netzes). Aktuell bilden 22 Linien am Tag und neun Linien bei Nacht eine Linienlänge von rund 300 Kilometern mit 803 Richtungshaltestellen ab. Der Straßenbahnverkehr macht rund 18,5 Prozent des Berliner ÖPNVs aus. Die BVG unterhält sechs Betriebshöfe und einen Gleisbauhof, welche jeweils vorrangig an den äußeren Enden des Streckennetzes liegen. 2019 beförderte die Berliner Straßenbahn rund 204 Mio. Fahrgäste mit steigender Tendenz.

Die BVG beabsichtigt, einen neuen Straßenbahnbetriebshof (im Folgenden "Betriebshof") zu bauen, auch um das zusätzliche Leistungsvolumen im Bereich des Berliner öffentlichen Personennahverkehrsnetzes erbringen zu können. Für den Neubau des Betriebshofs wurde ein Standort in Adlershof gewählt. Der neue Betriebshof erhält ausreichende Aufstellkapazitäten und moderne Werkstätten sowie Wartungseinrichtungen.

Gegenstand des Errichter-Vertrags für die Betriebshofsteuerung sind Leistungen für die Planung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme für die funktions- und betriebsfertige Errichtung der Betriebshofsteuerung des Straßenbahnbetriebshofs Adlershof.

II.1.6)Angaben zu den Losen
Aufteilung des Auftrags in Lose: nein
II.2)Beschreibung
II.2.2)Weitere(r) CPV-Code(s)
34632200 Elektrische Signaleinrichtungen für den Eisenbahnverkehr
45234181 Bau von Schienenschaltzentralen
34632000 Ausrüstung für die Eisenbahnverkehrssteuerung
48140000 Softwarepaket für Eisenbahnleitsysteme
II.2.3)Erfüllungsort
NUTS-Code: DE300 Berlin
Hauptort der Ausführung:

Berlin

II.2.4)Beschreibung der Beschaffung:

Ergänzung zu II.1.4: Die Betriebshofsteuerung beinhaltet Allgemeinen die Bedienerebene (Tastatur, Maus, Drucker, Monitor), die Zentralebene (Bedien- und Anzeigerechner), die Verknüpfungsebene (Fahrweg-rechner), die Stellebene (Stellteile und Stellrechner) sowie die Feldebene (Weichen-antriebe, Signale, Gleisfreimeldung, nicht sichere Elemente). Es werden alle Weichen (24 Weichen und 14 Folgeweichen) mit elektrischen Antrieben ausgestattet. Der Abstellanlage stehen 13 Gleise (2-14) zur Verfügung. Gleis 2-7 sind Durchgangsgleise, Gleis 8-14 Stumpfgleise. Der Betriebshof ist als Zweirichtungshof konzipiert. Durch eine geeignete Anordnung von Rangierfahrstraßen mit Teilauflösungen, wird eine höchstmögliche Flexibilität an Zugbewegungen angestrebt. Die verbauten Feldelemente Weichenantrieb, Signal und Gleisfreimeldung müssen von der technischen Aufsichtsbehörde Berlin eine Zulassungsbescheinigung aufweisen. Diese kann ggf. während der Planungsphase bescheinigt werden. Nach abschließender Planung wird die notwendige Leerverrohrung zwischen den einzelnen Komponenten der Betriebshofsteuerung durch von der BVG beauftragten Bauunternehmen realisiert. Alle sicherheitsrelevanten Anlagenteile müssen die Sicherheitsklasse SIL2 erfüllen. Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Strecke erfolgt über ein induktives Mel-dungsübertragungssystem (IMU). Die Zugortung ist mit einer zugelassenen elektronischen Gleisfreimeldung für Gleis-, Weichen- und Kreuzungsabschnitte zu realisieren. Für die Unterbringung der Hardware wird ein zentrales Stellwerk angestrebt, welches sich im Kellergeschoss der Einsatzleitung befindet. Der Bedienerarbeitsplatz der Betriebshofsteuerung befindet sich im Obergeschoss der Einsatzleitung. Im Stellwerk wird ein Arbeitsplatz für das technische Personal eingerichtet, wo alle Fahrtbewegungen und Zustände der Betriebshofsteuerung ausgewertet werden können. Weiterhin soll ein Abgriff der Fahrdaten bzw. Zustandsdaten der Peripherieelemente für Dritte realisiert werden, darunter fällt auch eine "Viewer Funktion" die vom Betriebshof Lichtenberg genutzt werden kann. Dargestellt werden bspw. die Anzahl der Stellvorgänge von allen Weichen und Zustandsdaten der verbauten elektronischen Gleisfreimeldeeinrichtung. Die Fahrdaten sollten für mindesten 1 Jahr gespeichert werden können. Der historische Verlauf von Zugbewegungen über das abgebildete Gleisbild muss als Video, Textdatei (Betriebstagebuch) und PDF mit einzelnen Bildern über einen ausgewählten Zeitraum gespeichert und exportiert werden können. Die Betriebshofsteuerung muss in der Lage sein, von dem zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme vorhandenen Betriebshofmanagementsystem der BVG und dessen ein-gegliederten Betriebshofdispositionssystem des Betriebshofs Adlershof Dispositions-befehle zu verarbeiten und entsprechende Rückmeldungen zu senden (Schnittstelle). Die Entwicklung und Implementierung dieses Betriebshofmanagementsystems ist nicht Teil der gegenständlichen Ausschreibung. Der Errichter wird den Auftraggeber in Bezug auf die betrieblichen (Stellwerksbedienung) und technischen Dienste (Instandhaltung und Entstörung) in Lehrgängen schulen. Die Anlage ist so frühzeitig an die BVG betriebsfähig zu übergeben, dass eine angemessene Schulungszeit für das Bedienpersonal (ca. 1 Monat) zur Verfügung steht. Dabei kann die Schulung begleitend mit der technischen Abnahmeprüfung durchgeführt werden. Das technische Personal wird zunächst theoretisch über die System- und Softwarekomponenten unterrichtet, danach übernimmt der Errichter die ergänzenden praktischen Schulungen an den Anlagen. Hierzu wird auch die Unterweisung an den Diagnose- und speziellen Messgeräten gezählt.

II.2.5)Zuschlagskriterien
Preis
II.2.11)Angaben zu Optionen
Optionen: ja
Beschreibung der Optionen:

Mit der Erteilung des Zuschlags ist die Beauftragung der 1. Beauftragungsstufe vorgesehen. 1. Beauftragungsstufe (anteilig Phase 1): Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung) und Leistungsphase 2 (Vorplanung) Darüber hinaus behält sich der Auftraggeber vor, die Beauftragungsstufen 2-4 als freie Option nach den Bestimmungen des Errichter-Vertrags abzurufen. Ein Anspruch für den Auftragnehmer auf den Abruf der optionalen Beauftragungsstufen 2-4 besteht nicht. 2. Beauftragungsstufe (optional) (anteilig Phase 1): Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung), Leistungsphase 4 (Genehmigungsplanung) und Leistungsphase 5 (Ausführungsplanung). 3. Beauftragungsstufe (optional) (Phase 2): Bau-, Liefer- und Dienstleistungen für die schlüssel-, funktions- und betriebsfertige Errichtung, technische Bearbeitungen, Lieferung von Hardware und Software, Einrichtung und Customizing der Hardware und Software, Test, Inbetriebnahme und Übergabe des Vertragsobjektes. 4. Beauftragungsstufe (optional) (Phase 3): Schulungs- und Wartungsleistungen.

II.2.13)Angaben zu Mitteln der Europäischen Union
Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: nein
II.2.14)Zusätzliche Angaben

keine

Abschnitt IV: Verfahren

IV.1)Beschreibung
IV.1.1)Verfahrensart
Verhandlungsverfahren mit vorherigem Aufruf zum Wettbewerb
IV.1.3)Angaben zur Rahmenvereinbarung oder zum dynamischen Beschaffungssystem
IV.1.8)Angaben zum Beschaffungsübereinkommen (GPA)
Der Auftrag fällt unter das Beschaffungsübereinkommen: nein
IV.2)Verwaltungsangaben
IV.2.1)Frühere Bekanntmachung zu diesem Verfahren
Bekanntmachungsnummer im ABl.: 2022/S 128-366094
IV.2.8)Angaben zur Beendigung des dynamischen Beschaffungssystems
IV.2.9)Angaben zur Beendigung des Aufrufs zum Wettbewerb in Form einer regelmäßigen nichtverbindlichen Bekanntmachung

Abschnitt V: Auftragsvergabe

Auftrags-Nr.: 1
Bezeichnung des Auftrags:

Neubau Straßenbahnbetriebshof Adlershof, Planung u. Errichtung Betriebshofsteuerung

Ein Auftrag/Los wurde vergeben: ja
V.2)Auftragsvergabe
V.2.1)Tag des Vertragsabschlusses:
29/09/2023
V.2.2)Angaben zu den Angeboten
Anzahl der eingegangenen Angebote: 2
Anzahl der eingegangenen Angebote von KMU: 2
Anzahl der eingegangenen Angebote von Bietern aus anderen EU-Mitgliedstaaten: 0
Anzahl der eingegangenen Angebote von Bietern aus Nicht-EU-Mitgliedstaaten: 0
Anzahl der elektronisch eingegangenen Angebote: 2
Der Auftrag wurde an einen Zusammenschluss aus Wirtschaftsteilnehmern vergeben: nein
V.2.3)Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, zu dessen Gunsten der Zuschlag erteilt wurde
Offizielle Bezeichnung: HANNING & KAHL
Postanschrift: Rudolf-Diesel-Straße 6
Ort: Oerlinghausen
NUTS-Code: DE Deutschland
Postleitzahl: 33813
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 5202707600
Fax: +49 5202707629
Der Auftragnehmer ist ein KMU: ja
V.2.4)Angaben zum Wert des Auftrags/Loses (ohne MwSt.)
V.2.5)Angaben zur Vergabe von Unteraufträgen
V.2.6)Für Gelegenheitskäufe gezahlter Preis

Abschnitt VI: Weitere Angaben

VI.3)Zusätzliche Angaben:
VI.4)Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1)Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren
Offizielle Bezeichnung: Vergabekammer des Landes Berlin
Postanschrift: Martin- Luther- Str. 105
Ort: Berlin
Postleitzahl: 10825
Land: Deutschland
Telefon: +49 30-9013-8316
Fax: +49 30-9013-7613
VI.4.3)Einlegung von Rechtsbehelfen
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:

§ 160 GWB

(1) Die Vergabekammer leitet ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein.

(2) Antragsbefugt ist jedes Unternehmen, das ein Interesse an dem öffentlichen Auftrag oder der Konzession hat und eine Verletzung in seinen Rechten nach § 97 Absatz 6 durch Nichtbeachtung von Vergabevorschriften geltend macht. Dabei ist darzulegen, dass dem Unternehmen durch die behauptete Verletzung der Vergabevorschriften ein Schaden entstanden ist oder zu entstehen droht.

(3) Der Antrag ist unzulässig, soweit

1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt,

2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,

4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.

Satz 1 gilt nicht bei einem Antrag auf Feststellung der Unwirksamkeit des Vertrags nach § 135 Absatz 1 Nummer 2. § 134 Absatz 1 Satz 2 bleibt unberührt.

VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:
29/09/2023