Nichtoffener, einphasiger anonymer Planungswettbewerb für Architektinnen und Architekten für einen Neubaukomplex des Deutschen Bundestages, Luisenblock Ost I in Berlin nach der RPW 2013
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
NUTS-Code: DE3 Berlin
Postleitzahl: 10623
Land: Deutschland
E-Mail: [gelöscht]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.bbr.bund.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener, einphasiger anonymer Planungswettbewerb für Architektinnen und Architekten für einen Neubaukomplex des Deutschen Bundestages, Luisenblock Ost I in Berlin nach der RPW 2013
Der Luisenblock Ost liegt im Entwicklungsgebiet „Hauptstadt Berlin - Parlaments- und Regierungsviertel“ und in der Verlängerung des sogenannten „Band des Bundes“. Nach Jahren der Planung ohne konsensuales Ergebnis soll der Luisenblock Ost (LBO) nun neu geordnet werden. Dazu ist das Quartier in die beiden Areale LBO I und LBO II aufgeteilt worden. Der hier ausgelobte Realisierungswettbewerb für den LBO I umfasst ein Areal mit einer Größe von ca. 15.500 m², das durch die Luisenstraße im Westen, die Stadtbahn im Norden, den Schiffbauerdamm im Süden und im Osten durch zwei denkmalgeschützte Bestandsbauten begrenzt ist. Der Neubaukomplex soll unter Einbeziehung der beiden denkmalgeschützten Gebäude für die parlamentarische Nutzung mit Büroflächen für Abgeordnete und die Bundestagsverwaltung sowie u.a. mit Ausschusssitzungssälen, einer gastronomischen Einrichtung, Magazinen, Logistikbereichen mit Anlieferungszonen, einer zentralen PostWaren-Röntgenstelle und einem Rechenzentrum realisiert werden. Eine Anbindung der Neubauten an das Unterirdische Erschließungssystem des Deutschen Bundestages (UES) ist obligatorisch. Insgesamt besteht ein Raumbedarf von rd. 27.000 m² Nutzungsfläche, zzgl. Tiefgaragen- und Technikflächen. Das Gebäude soll besondere Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen erfüllen. Darüber hinaus soll es, soweit mit der Nutzung vereinbar, nach dem Lowtech-Prinzip geplant werden, welches robuste, wartungsarme und einfache bauliche Lösungen gegenüber komplexen technischen Lösungen vorzieht. Die Vorgaben der Energieeffizienzfestlegungen für klimaneutrale Neu-/Erweiterungsbauten und Gebäudesanierungen des Bundes (EEFB) sind einzuhalten.
Ziel des Wettbewerbs ist es, ein geeignetes Architekturbüro sowie das beste Vorentwurfskonzept für die Bauaufgabe zu ermitteln. Die Fragestellung nach einem überzeugenden städtebaulichen Abschluss des „Band des Bundes“ soll in diesem Kontext geprüft werden. Es wird ein Entwurf mit einem überzeugenden städtebaulichen Konzept unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange erwartet, der neben architektonischer Qualität auch in funktioneller und wirtschaftlicher, ökologischer und energetischer Hinsicht überzeugt. Es ist vorgesehen, die Neubaumaßnahme nach den Kriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) mit dem Erfüllungsgrad Silber zu zertifizieren. Für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe wird die Beratung durch Fachplaner für techn. Gebäudeausrüstung empfohlen.
Die Umsetzung der Baumaßnahme soll im Rahmen einer Integrierten Projektabwicklung auf Basis eines Allianzvertrages erfolgen, in dem neben der erweiterten Objektplanung (gemäß Vertragsbeschreibung Anlage 8) weitere Fachplanungsbüros u.a. für TA-Planung (ausgewählt durch gesonderte Vergabeverfahren) sowie die bauausführenden Unternehmen (Schlüsselgewerke) ebenfalls Vertragspartner des Allianzvertrages werden. „Integriert“ bedeutet dabei, dass die bauausführenden Unternehmen bereits frühzeitig beauftragt und in die Planung mit einbezogen werden. Die Vergütungsstruktur im Allianzvertrag ist darauf ausgerichtet, dass alle am Projekt Beteiligten gemeinsam an einem Projekterfolg partizipieren. Die Teilnahme am Wettbewerb setzt die Bereitschaft voraus, Partner des Allianzvertrags zu werden.
Für die Auftragsausführung der Baumaßnahme ist die Anwendung von BIM vorgegeben.
Der Auslober wird, unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts, mit allen Preisträgern des Wettbewerbs Verhandlungen führen mit dem Ziel einen der Preisträger als Partner des Allianzvertrages mindestens mit den Leistungen der Projektphase 1 zu beauftragen, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht. Der Vertrag sieht eine stufenweise Beauftragung vor. Art und Umfang der Beauftragung stellen sicher, dass die Qualität des Wettbewerbsentwurfs umgesetzt wird.
Für das Verhandlungsverfahren gilt die Bewertungsmatrix (Anlage 9), in der die Bedeutung des Wettbewerbsergebnisses berücksichtigt wird.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
III.1.1. Mindestanforderungen an die Bewerber/Bewerbergemeinschaft:
III.1.1.1 Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:
Der Jahresumsatz im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2020-2022) muss im Bereich Objektplanung Gebäude (LPH 2 – 8 nach §§ 34ff HOAI) mindestens 2,0 Mio. € netto betragen.
III.1.1.2. Technische und berufliche Leistungsfähigkeit:
Mindestanforderungen an den Bewerber/die Bewerbergemeinschaft:
a) Personelle Ausstattung: Die Summe der Büroinhaber/innen und der festen und freien Mitarbeiter/innen mit Hochschulabschluss (Master, Bachelor oder vergleichbar) beträgt im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2020-2022) >= 20 Pers./Jahr.
b) Bauvorlageberechtigung gemäß BauOBln
c) Nachweis von Referenzprojekten
Mit dem Bewerbungsbogen sind zwei Referenzprojekte – P1 und P2 – zur Objektplanung Gebäude vorzustellen, die unter eigenem Namen erstellt wurden, vollständig in den Leistungsphasen 2-5 nach HOAI (oder vergleichbar: Vorplanung bis Ausführungsplanung) vom Bewerber erbracht wurden und diesem eindeutig zuzuordnen sind. Beide Projekte müssen jeweils im Zeitraum vom 01.01.2015 bis zum Tag der Veröffentlichung realisiert worden sein.
Zusätzlich gelten folgende Mindestanforderungen:
P1 wurde als komplexes Neubau-Großprojekt mit unterschiedlichen Funktionsbereichen realisiert; Baukosten mind. 50 Mio. Euro (netto) in den KG 200-700 nach DIN 276 (oder vergleichbar).
P2 wurde als Neu- oder Erweiterungsbau in direkter baulicher Verbindung zu einem denkmalgeschützten Gebäude realisiert; Baukosten mind. EUR 5 Mio. Euro (netto) in den KG 200-700 nach DIN 276 (oder vergleichbar)
Im Falle einer Bewerbergemeinschaft können Referenzprojekte von jedem Partner der Bewerbergemeinschaft genannt werden. Referenzprojekte von Nachunternehmern sind nicht zugelassen.
„Realisiert“ bedeutet hierbei, dass das Gebäude funktionsfähig und bis auf unerhebliche Restarbeiten fertiggestellt und an den Nutzer übergeben wurde. Alle Referenzprojekte müssen unter eigenem Namen erstellt und dem Bewerber eindeutig zuzuordnen sein.
Die Darstellung pro Referenzprojekt (P1, P2) ist auf eine Seite (Querformat, PDF u. JPG (200 dpi) zu beschränken. Darüber hinaus gehende Unterlagen werden zur Wertung nicht zugelassen.
III.1.2. Auswahlkriterien
Bewertet werden die Projekte P1 und P2 wie in der Bewertungsmatrix (Anlage 7) beschrieben.
Die Bewertung erfolgt für P1 und P2 hinsichtlich:
A. der stadträumlichen, architektonischen, innenräumlichen Qualität des Gestaltungskonzepts (max. 60 Punkte pro Projekt);
B. Details, Materialien, Konstruktion (max. 40 Punkte pro Projekt)
Zusatzpunkte (siehe Anlage 7) werden vergeben für
Qualifikation Nachhaltigkeit: Zertifizierung eines Referenzprojektes P1, P2 oder eines weiteren Projektes P3 (40 Punkte)
Qualifikation BIM: Nachweis von Erfahrung in der Durchführung der BIM-Planungsmethode eines Referenzprojektes P4 (20 Punkte)
Die Auswahl der Teilnehmenden am Wettbewerb erfolgt wie im Bewerbungsbogen und der Bewertungsmatrix (Anlage 7) beschrieben. Soweit die Mindestanforderungen erfüllt sind, ist die Rangfolge der erreichten Punkte für die Auswahl maßgebend (§ 51 VgV).
Architekt/in
Abschnitt IV: Verfahren
Leitgedanke/Entwurfsidee, Städtebau, architektonisches Gestaltungskonzept, Funktionalität, Lowtech und Nachhaltigkeit, Sicherheit, Denkmalschutz, Wirtschaftlichkeit.
Die Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar. Die Nennung der Unterkriterien erfolgt im Auslobungstext.
Anzahl der zu vergebenden Preise: 3.
Die Wettbewerbssumme beträgt [Betrag gelöscht] Euro netto. [Betrag gelöscht] Euro netto werden in Form von 3 Preisen und 5 Anerkennungen vergeben: 1. Preis: [Betrag gelöscht] Euro, 2. Preis: [Betrag gelöscht] Euro, 3. Preis: [Betrag gelöscht] Euro, Anerkennungssumme [Betrag gelöscht] Euro.
[Betrag gelöscht] Euro netto werden unter den ausgewählten Teilnehmern, die eine zur Beurteilung durch das Preisgericht zugelassene Wettbewerbsarbeit einreichen, als anteilige Aufwandsentschädigung zu gleichen Teilen ausgezahlt.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Hinweis 1:
Die Wettbewerbsunterlagen sind als Formularvordrucke im Internet unter der Adresse https://www.bbr.bund.de/LBOI erhältlich. Es sind ausschließlich die vorgesehenen Formularvordrucke zu verwenden. Für die Teilnahme am Wettbewerb muss der unterzeichnete Bewerbungsbogen WBW mit den Erklärungen und den geforderten Nachweisen zusammen über einen personalisierten Link hochgeladen werden.
Der Link wird auf Anfrage via E- Mail an: [gelöscht] den Bewerbern zugesandt. Der Link zum Hochladen auf den BSCW-Server des Bundes kann bis zum 25.05.2023,14.00 Uhr angefragt werden. Die ausgefüllten Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 26.05.2023, 14.00 Uhr hochgeladen werden.
Nach diesem Zeitpunkt eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Der Bewerbungsbogen ist innerhalb der Bewerbungsfrist vollständig ausgefüllt und unterschrieben oder mit Namenszug versehen einzureichen.
Soweit die Bewerbung die geforderten Erklärungen und Anlagen nicht enthält, sind nur diese auf Anforderung innerhalb einer hierfür benannten Frist nachzureichen. Dies gilt ausdrücklich nicht für den Bewerbungsbogen, die Benennung und die Präsentation der Referenzprojekte. Werden die nachgeforderten Unterlagen nicht innerhalb dieser Frist hochgeladen, führt dies zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren.
Die Architektenkammer Berlin wirkt vor, während und nach dem Wettbewerb beratend mit. Die Registriernummer wird mit der Auslobung bekannt gegeben.
Hinweis 2:
Nach Abschluss des Wettbewerbs wird mit der Einladung zum Verhandlungsgespräch der Vertragsentwurf übersandt. Zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren nach § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV ist über die E-Vergabe ein Honorarangebot zu dem Vertragsentwurf sowie der Bewerbungsbogen VGV innerhalb einer noch zu benennenden Frist einzureichen. Mit dem Angebot sind die Anlagen (siehe II.2.4) einzureichen. Zudem ist ein Projektteam namentlich vorzustellen, dass zusätzlich zu den unter III.1) genannten Teilnahmebedingungen noch die folgenden Mindestanforderungen erfüllt:
Projektleiter/in (PL) mit mindestens 8 Jahren und ein stellv. PL (STPL 1) mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung im Bereich Objektplanung Gebäude mit Studienabschluss der Fachrichtung Architektur (oder vergleichbarer Studienabschluss einer Fachhochschule oder Hochschule),
ein/e Mitarbeiter/in (MA 1) mit mindestens 2 Jahren Berufserfahrung im Bereich der BIM-Planung (BIM-Gesamtkoordinationsleistung) nach Studienabschluss,
eine verantwortliche Person als Ansprechpartner/n für Nachhaltiges Bauen. Das Leistungsbild BNB-Koordination wird separat vergeben,
eine verantwortliche Person als Ansprechpartner/in für Organisations- und Vertragswesen.
Hinweis 3 (ergänzend zu Abschnitt IV 3.3):
Der Gewinner des Verhandlungsverfahrens, das mit allen Preisträgern durchgeführt wird, wird beauftragt.
Hinweis 4:
Die/der Auftraggebende wird für den/die Bietende/n, der/die den Zuschlag erhalten soll, einen Auszug aus dem Wettbewerbsregister (§ 6 Abs. 1, Abs. 2 des Wettbewerbsregistergesetzes) beim Bundeskartellamt (Registerbehörde) anfordern. Auf gesondertes Verlangen der Vergabestelle haben ausländische Bietende gleichwertige Bescheinigungen ihres Herkunftslandes vorzulegen (soweit vorhanden). Die Auftragsvergabe steht daher unter dem Vorbehalt, dass das Wettbewerbsregister oder ein entsprechendes vergleichbares Register keine Eintragungen enthält, die einer Beauftragung entgegenstehen.
Hinweis 5: Ausweitung Berufshaftpflichtversicherung siehe Anlage 10.
Des Weiteren ist die Eigenerklärung zur Verordnung EU 2022-576 (Anlage 6) zwingend vorzulegen, im Falle einer Bietergemeinschaft von jedem Mitglied.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Bonn
Postleitzahl: 53123
Land: Deutschland
Telefon: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Internet-Adresse: www.bbr.bund.de
Zuständig für die Nachprüfung von Vergabeverfahren ist das
Bundeskartellamt - Vergabekammern des Bundes
Villemombler Str. 76
53123 Bonn
Tel.: [gelöscht]
Fax: [gelöscht]
Gemäß § 160 GWB müssen erkannte Verstöße gegen Vergabevorschriften innerhalb von 10 Tagen bei der Vergabestelle des Bun-desamtes für Bauwesen und Raumordnung, Referat A 4, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, müssen spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, müssen spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden.
Hilft die Vergabestelle der Rüge nicht ab, kann ein Antrag auf Nachprüfung beim Bundeskartellamt unter der o.g. Anschrift inner-halb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, gestellt werden. Der Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit die Voraussetzungen von § 160 GWB vorliegen.
Ferner wird auf die Vorschriften der §§ 134, 135 GWB hingewiesen.
Postanschrift:[gelöscht]
Ort: Berlin
Postleitzahl: 10623
Land: Deutschland
Internet-Adresse: www.bbr.bund.de