Welleninduzierte Spannungsverteilung in Sedimenten und Böden gezeitenbeeinflusster Ufer der Tideelbe Referenznummer der Bekanntmachung: U3/Z1/162.02/020/015
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Am Mainzer Tor 1
Ort: Koblenz
NUTS-Code: DEB11 Koblenz, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 56068
Land: Deutschland
E-Mail: [removed]
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.bafg.de
Abschnitt II: Gegenstand
Welleninduzierte Spannungsverteilung in Sedimenten und Böden gezeitenbeeinflusster Ufer der Tideelbe
In den Jahren 2020 und 2021 ist mittels durch den AN1 bereitzustellenden 3 Watt-SST-Sensoren je eine Feldmesskampagne zur Messung der dreidimensionalen Spannungsverteilungen zwischen mTnw (Watten) bis mThw (Rohmarsch/Marsch) im Uferbereich des Standortes Hollerwettern bei Elbe-km 681 durchzuführen. Dies beinhaltet eine ausführliche Test- und Optimierungsphase der Messsensorik vor der ersten Messkampagne, das Aufstellen des „Study Designs“ für das Feldexperiment, die Durchführung der Messkampagne in 2020, die Auswertung aller daraus gewonnenen Daten, eine methodenkritische Analyse zur Optimierung der Sensorik und des Study Designs sowie die Durchführung der Messkampagne in 2021. Anschließend sind alle gewonnenen Datensätze unter Einbezug der vorhandenen Datensätze aus den BfG-Projekten ElbSt-abil I und II statistisch auszuwerten, um letztlich ein Stabilitätsmodell für Uferböden (inklusive Watten) für naturnahe Ufer der Tideelbe zwischen mTnw und mThw zu parametrisieren. Alle Arbeiten werden durch Beratungstreffen mit dem AG1 begleitet. In zwei Zwischenberichten werden der jeweilige Projektstand und Arbeitsfortschritt festgehalten und in einem Abschlussbericht alle in der Projektlaufzeit gewonnenen Analysen und Ergebnisse zusammengestellt. Der enthaltene „Anwenderteil“ dokumentiert für die Nutzer der WSV die Entwicklung des Modells zur Herleitung und Parametrisierung des Stabilitätsmodells für naturnahe Ufer im intertidalen Raum. Die Anwendung des Stabilitätsmodells in der Praxis wird ausführlich angeleitet. Empfehlungen für ein nachhaltiges Management naturnaher Ufer an der Tideelbe werden ausgesprochen. Der AN vermittelt diese Ergebnisse auf einer halbtägigen Konferenz in Hamburg einem einschlägigen Fach- und Anwenderpublikum (WSV, Stakeholder).
Arbeitspaket 1 – Planung der Feldmesskampagnen:
In diesem AP ist das Watt-SST-System (drei Sensorköpfe, Feldinstallationsintrumentarium, Datenlogger, Datentransmitter) für die eigentliche Messkampagnen im Gelände vorzubereiten und zu testen. Die Testdaten sind im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Messsensorik und die ausgegebenen Datensätze zu analysieren. Ergeben sich hierdurch Unstimmigkeiten in den Datensätzen, ist eine Fehlersuche durchzuführen. Zur Behebung gefundener Fehler sind technische Anpassungen wie z. B. Ausrichtung der Sensorköpfe, Feldeinbau der Sensoren oder Modifikation der Logging-Frequenzen vorzunehmen.
I) Test der SST-Sensorik
— Durchführung 4 eintägiger Testläufe mit kontrollierten vorgegebenen hydromechanischen Druckbelastungen (z. B. in Versuchsbecken mit Druckgenerator);
— Check und Analyse der Datengenerierung durch IT-Ausstattung (Datenaufnahmen, Datenspeicherung und -übertragung);
— Test auf Tauglichkeit und Robustheit für den Einsatz im Gelände (z.B. Wasser- und Salzwasserfestigkeit, Schutz vor Vandalismus, etc.);
— Auswertung der gewonnenen Testdaten auf Verlässlichkeit der Sensoren durch statistische Analyse der Inputwerte (vorgegebene Drücke) und Outputwerte (Messwerte);
— Durchführung eines „Troubleshooting“, ebenso Durchführung notwendiger technischer Optimierungen (z. B. Ausrichtung der Sensorköpfe, Feldeinbau der Sensoren, Modifikation der Logging-Frequenzen) an der Sensorik.
Ii) Entwurf des Untersuchungsdesigns
— Begehung und Eignungstest in-situ am Feldstandort „Hollerwettern“;
— Festlegung der Einbauposition der Messsensorik in wellenexponierter Lage am Uferlängsprofil, Uferquerprofil (Positionierung zwischen mTnw und mThw) sowie im Tiefenprofil (zur Messung Wellen- und Bodendrücke);
— 1 Beratungstreffen mit AG und WSV in Hamburg 2 Monate nach Projektbeginn.
Arbeitspaket 2 – Durchführung der Feldmesskampagnen:
I) Sommer 2020
— Dafür ist ein Zeitraum von 4 Monaten anzusetzen;
— Der Beginn der Kampagne wird durch geeignete Wetterbedingungen für die Installation der Feldexperimente (v.a. Aufbau) bestimmt (z.B. kein Starkregen, kein Hochwasser, kein Sturm);
— 2 Wochen Testbetrieb;
— Dauermessungen (4 Wochen am Stück);
— Betreuung der Sensorik vor Ort (Prüfung der Dichtigkeit, Prüfung der Lagestabilität, bei Bedarf Nachjustierung, Check von Schäden am Messköpfen sowie der Datenlogger und der Datentransferschnittstellen, technischer Check des Datenflusses, Durchführung eins Troubleshootings).
Ii) Sommer 2021
— Dafür ist ein Zeitraum von 4 Monaten anzusetzen;
— Der Beginn der Kampagne wird durch geeignete Wetterbedingungen für die Installation der Feldexperimente (v.a. Aufbau) bestimmt (z.B. kein Starkregen, kein Hochwasser, kein Sturm);
— 2 Wochen Testbetrieb;
— Dauermessungen (4 Wochen am Stück);
— Betreuung der Sensorik vor Ort (Prüfung der Dichtigkeit, Prüfung der Lagestabilität, bei Bedarf Nachjustierung, Check von Schäden am Messköpfen sowie der Datenlogger und der Datentransferschnittstellen, technischer Check des Datenflusses, Durchführung eins Troubleshootings).
Arbeitspaket 3 – Datenauswertung:
I) Messungen
— Aufbereitung der Rohdaten (Normalspannungen) und Datensicherung auf digitalem Massenspeichermedium (z. B. Festplatte) und dem BSCW-Server (Zugang wird durch den AG bereitgestellt);
— Transformation der Rohdaten zu gerichteten Spannungen mit Umrechnungsalgorithmen mittels des „Statistikprogramms R“
Ii) statistische Analysen
— zur Deduktion und Parametrisierung von multivariaten, funktionalen, qualitativen und quantitativen Zusammenhängen zwischen den Messwerten zum einwirkenden hydromechanischen Druck und den Messwerten zur Bodenspannungsverteilung sowie weiteren Umweltparametern (z. B. AIS Daten zu Schiffspassagen, Neigung der Wattflächen, Watt- und Uferbewuchs, chemische Bodenanalysedaten);
— unter Einbeziehung der bodenmechanischen und rheologischen Datensätze aus den Projekten ElbStabil I und II (werden von der BfG nach Auftragserteilung zur ausschließlichen Verwendung innerhalb des Projektes zur Verfügung gestellt);
— unter Einbeziehung der hydroökologischen Daten des Messstandortes „Hollerwettern“ (Hydrologie, Morphologie, Boden, Vegetation (Daten werden von der BfG nach Auftragserteilung zur ausschließlichen Verwendung innerhalb des Projektes zur Verfügung gestellt))
Iii) Aufbau eines Stabilitätsmodells für Watten und Uferböden
Mit den in den Unterpunkten i und ii durchgeführten Arbeiten wird abschließend ein Stabilitätsmodell für Watten und Rohmarschen für naturnahe Ufer der Tideelbe zwischen mTnw und mThw parametrisiert, aufgebaut und operationalisiert. Dazu ist die Programmiersprache „R“ oder „Python“ zu nutzen. Eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) muss die Anwender (WSV, BfG) in die Lage versetzen, anhand von geführten Entscheidungsbäumen hinsichtlich der Dateneingabe, des Modelllaufs und des Modelloutputs Stabilitäten für naturnahe Ufer zu berechnen.
Arbeitspaket 4 – Berichtserstellung, Präsentation, Datenübergabe:
I) Zwischenberichte
Nach Projektstart sind als Leistungsnachweise 2 Zwischenberichte (Bericht 1 nach 6 Monaten, Bericht 2 nach 12 Monaten) vorzulegen, in denen der Projektstand jeweils auf maximal 10 Seiten (A4) zusammengefasst wird.
Ii) Abschlussbericht
Alle in den Arbeitspaketen 1 bis 3 erarbeiteten Analysen und Ergebnisse sind in einem Abschlussbericht 18 Monate nach Auftragserteilung zusammenzustellen (maximal 50 Seiten A4). Aus den gewonnenen Erkenntnissen des Projektes werden in einem abschließenden Kapitel Empfehlungen für eine nachhaltiges Management naturnaher Ufer an der Tideelbe ausgesprochen.
Als Anlage zum Bericht ist ein „Anwenderteil“ zu formulieren, welcher in einer „Bedienungsanleitung“ die Anwendung des Stabilitätsmodells für die Nutzer (WSV, BfG) beschreibt.
Iii) Präsentation
Die Inhalte sind 1 Monat vor Projektabschluss auf einer halbtägigen Anwenderkonferenz in Hamburg (Ort wird noch bestimmt) einem einschlägigen Fach- und Anwenderpubli-kum (WSV, Stakeholder) zu präsentieren.
Iv) Datenübergabe
Alle in den Unterpunkten i und ii des Arbeitspaketes 3 generierten Daten (Messdaten, Daten der statistischen Analysen) sind der BfG mittels einer MS-Access Datenbank zur Verfügung zu stellen.
Der Sourcecode des Stabilitätsmodells (siehe Unterpunkt iii des Arbeitspaketes 3) ist der BfG zu übergeben. Dazu ist die Plattform GitLab zu nutzen.
Die beiden Zwischenberichte sowie der Abschlussbericht sind der BfG im MS-Word Format zu übergeben.
Abstimmungsgespräche, Sitzungen, Reisen:
Zur Diskussion/Evaluierung/Troubleshooting sind im Projektverlauf durchzuführen:
— 2 eintägige Abstimmungsgespräche mit dem AG in 2020 (je 1 beim AG in Koblenz, je 1 beim AN);
— 2 eintägige Abstimmungsgespräche mit dem AG in 2021 (je 1 beim AG in Koblenz, je 1 beim AN);
— 1 eintägiges Abstimmungsgespräch AN/WSV nach der Feldmesskampagne in 2020 in Hamburg;
— 1 halbtägige Anwenderkonferenz in Hamburg 1 Monat vor Projektabschluss.
Vor gleichem Hintergrund sind 2 Feldtermine (Standort Hollerwettern) in Abstimmung mit dem AG anzuberaumen.
— 1 Feldtermin in 2020 (eintägig);
— 1 Feldtermin in 2021 (eintägig).
Für die Installation, den Aufbau, die Operationalisierung, die Unterhaltung sowie den Abbau der SST-Messsensorik in den 2 Feldmesskampagnen (siehe Arbeitspaket 2) sind durchzuführen:
— 8 Fahrten Kiel/Hollerwettern für je 4 Monate in 2020;
— 1 Fahrt zur Installation der Messeinrichtungen im Gelände zu Beginn der Kampagne;
— 6 Fahrten zur Kontrolle/Betreuung des Messeinrichtungen je nach 2, 4, 6, 8, 10, 12 Wochen nach Start der Kampagne;
— 1 Fahrt zum Abbau der Messeinrichtungen;
— 8 Fahrten Kiel/Hollerwettern für je 4 Monate in 2021;
— 1 Fahrt zur Installation der Messeinrichtungen im Gelände zu Beginn der Kampagne;
— 6 Fahrten zur Kontrolle/Betreuung des Messeinrichtungen je nach 2, 4, 6, 8, 10, 12 Wochen nach Start der Kampagne;
— 1 Fahrt zur Kontrolle/Betreuung des Messeinrichtungen 3 Monate nach Start der Kampagne;
— 1 Fahrt zum Abbau der Messeinrichtungen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
— Angaben zur Eintragung in das Berufsregister;
— Erklärung, dass sich das Unternehmen bei der Berufsgenossenschaft angemeldet hat;
— Nachweise über die berufliche Befähigung des Bewerbers (Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug);
— Eigenerklärung über zwingende und fakultative Ausschlussgründe nach § 123 und § 124 GWB (im Vordruck Eigenerklärung zur Eignung enthalten).
— Erklärung, dass eine Berufshaftpflichtversicherung/eine Betriebshaftpflichtversicherung in Höhe von jeweils mindestens [Betrag gelöscht] EUR für Personen und sonstige Schäden nachgewiesen bzw. im Auftragsfall vor Zuschlagserteilung abgeschlossen wird.
— Erklärung über den Gesamtumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren, sofern entsprechende Angaben verfügbar sind.
— Erklärung über den Gesamtumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren über den konkreten, in der Bekanntmachung definierten Tätigkeitsbereich des Auftrags, sofern entsprechende Angaben verfügbar sind.
— Angabe der technischen Fachkräfte oder der technischen Stellen, die im Zusammenhang mit der Leistungserbringung eingesetzt werden sollen, unabhängig davon, ob diese dem Unternehmen angehören oder nicht, und zwar insbesondere derjenigen, die mit der Qualitätskontrolle beauftragt sind.
— Studien- und Ausbildungsnachweise sowie Bescheinigungen über die Erlaubnis zur Berufsausübung für die Inhaberin, den Inhaber oder die Führungskräfte des Unternehmens.
— Erklärung, aus der die durchschnittliche jährliche Beschäftigtenzahl des Unternehmens und die Zahl seiner Führungskräfte in den letzten drei Jahren ersichtlich ist.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Ort: Bonn
Land: Deutschland