Lieferung und Installation einer Software zur digitalen Leistungsanforderung sowie eines digitalen Archivsystems
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Postanschrift: Schützenstr. 28
Ort: Beeskow
NUTS-Code: DE40C Oder-Spree
Postleitzahl: 15848
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): CBH Rechtsanwälte, Habsburgerring 24, 50674 Köln
E-Mail:
Telefon: +49 221/95190-89
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.os-kh.de
Abschnitt II: Gegenstand
Lieferung und Installation einer Software zur digitalen Leistungsanforderung sowie eines digitalen Archivsystems
Die Oder-Spree-Krankenhaus GmbH möchte Modulerweiterungen zu dem bereits vorhandenen Krankenhausinformationssystem (KIS) zur digitalen Leistungsanforderung aus dem KIS heraus sowie ergänzend ein digitales Archivsystem erwerben, das herstellerneutral die rechtskonforme Archivierung von Befunden und Bilddateien sicherstellt.
Die Oder-Spree Krankenhaus GmbH möchte ein digitales System zur Leistungsanforderung sowie ergänzend ein digitales Archivsystem bei sich im Hause etablieren, um die Leistungsanforderung zwischen den verschiedenen Organisationseinheiten zu vereinfachen. Zu diesem Zweck sollen Modulerweiterungen zu dem vorhandenen Krankenhausinformationssystem (KIS) ClinicCentre beschafft werden, die eine digitale Leistungsanforderung aus dem KIS heraus zum internen und externen Leistungserbringer und anschließend eine Befundübermittlung in das KIS zurück ermöglichen. Zusätzlich soll das Archivsystem so ausgebaut werden, dass sämtliche medizinisch relevanten Daten eines Patienten möglichst vollständig digital vorliegen und im gesamten Behandlungskontext jederzeit zur Verfügung stehen.
Um Medienbrüche zu vermeiden, ist es essentiell, dass die digitale Leistungsanforderung im gesamten Krankenhaus umgesetzt wird und verfügbar ist. Dies beginnt in der Notaufnahme, wo digital eine Triagierung der zu behandelnden Patienten anhand der bestehenden Schmerzsymptomatik leitliniengerecht und nach international standardisierten Kriterien zu erfolgen hat. Hierzu muss der verantwortliche Mitarbeiter der Notaufnahme elektronisch eine Einstufung vornehmen und diese digital dokumentieren können.
Parallel zur Installation der digitalen Leistungsanforderung muss der Auftragnehmer als digitalen Ersatz für die künftig aufgegebene Papierakte ein zentrales und redundant ausgelegtes Archivsystem liefern und und etablieren, welches per Schnittstelle in das KIS eingebunden wird und zukünftig die zentrale Datendrehscheibe aller patientenrelevanter Daten bildet. Dabei ist es unabdingbar, dass das Archivsystem sowohl herstellerneutral Daten ablegt („Vendor Neutral Archive“ = VNA), als sich auch insbesondere um die zusätzliche Ablage medizinisch relevanter Daten kümmert und so bspw. auch die anfallenden Vitalwerte (bspw. aus EKGs etc.) archiviert.
Das vom Auftragnehmer bereitzustellende System muss unter anderem die folgenden Anforderungen zwingend erfüllen:
- Berücksichtigung des Terminmanagements als Teil der Leistungsanforderung (z.B. Vereinbarung von Terminen und Terminserien für angeforderte Leistungen)
- Möglichkeit für Ärzte, Leistungen digital und sicher im Krankenhausinformationssystem / Klinischen Arbeitsplatzsystem anzufordern
- Möglichkeit für Ärzte, dass die Rückmeldungen hinsichtlich angeforderter Leistungen digital und sicher im System stattfinden und in die digitale krankenhausinterne Patientenakte aufgenommen werden
- Möglichkeit für Ärzte, eine Übersicht über alle bereits angeforderten Leistungen zu erhalten
- Möglichkeit für Ärzte, standortunabhängig die jeweiligen Daten einzusehen
- Gewährleistung einer korrekten Zuordnung der Befundergebnisse zu den jeweiligen Patienten und den krankenhausinternen Patientenakten
- Vermeidung einer unbeabsichtigten Doppelanforderung durch geeignete Warnhinweise
- Möglichkeit für Ärzte, Termine an die Patienten weiterzuleiten (Verknüpfung zu digitalem Behandlungsmanagement)
- Übermittlung einer Terminänderung automatisch an die Ärzte und Mitarbeiter (inkl. Weiterleitung an Patienten).
Da nicht beabsichtigt ist, das vorhandene Krankenhausinformationssystem (KIS) ClinicCentre der Fa. i-Solutions Health GmbH bzw. das vorhandene JiveX Enterprise PACS der Fa. VISUS Health IT GmbH zu wechseln, ist es zwingend notwendig, dass die anzubietenden Module mit den bereits vorhandenen Systemen 100 % kompatibel sind und tief integriert werden. Im Anschluss an die Lieferung folgt eine Wartungsverpflichtung für die Dauer von mindestens 5 Jahren.
Da für die Beschaffung Fördergelder eingesetzt werden sollen, ist es essentiell, dass die Vorgaben bei einer Förderung nach dem KHZG (Fördertatbestand 6) eingehalten werden.
Der Auftraggeber erhält die Option, den Wartungsvertrag einmal um fünf weitere Jahre zu verlängern.
Höchste Anzahl von vergleichbaren Referenzen betreffend die Lieferung einer Software zur digitalen Leistungsanforderung und/oder betreffend die Lieferung eines digitalen Archivsystems gemäß Ziffer III.1.3.
Für jedes vergleichbare Referenzprojekt, das die Lieferung und Implementierung einer Software zur digitalen Leistungsanforderung oder die Lieferung und Implementierung eines digitalen Archivsystems betrifft und bei dem die Abnahme bereits erfolgt ist, gibt es einen Punkt. Für jedes vergleichbare Referenzprojekt, das die Lieferung und Implementierung sowohl einer Software zur digitalen Leistungsanforderung als auch eines digitalen Archivsystems beinhaltet und bei dem die Abnahme bereits erfolgt ist, gibt es zwei Punkte.
Die fünf Bewerber mit den meisten Punkten werden zur Angebotsabgabe aufgefordert.
Bei mehreren punktgleichen Bewerbern auf dem fünften Platz entscheidet das Los.
Hinweis zu Ziffer II.2.7: Die angegebene Dauer bezieht sich sowohl auf die Lieferung und Installation der Software als auch den sich anschließenden Wartungsvertrag. Für die Lieferung und Installation der Software werden 6 - 8 Monate angesetzt. An die Projektumsetzung schließt sich ein Wartungsvertrag mit einer Grundlaufzeit von 5 Jahren an.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
1. Falls erforderlich: Bewerbergemeinschaftserklärung, Formblatt 1
2. Falls erforderlich: Verzeichnis der Nachunternehmerleistungen, Formblatt 2
3. Eigenerklärung zu Ausschlussgründen nach §§ 123, 124 GWB, Formblatt 3
4. Aktueller Auszug aus dem Handels- oder Berufsregister, nicht älter als 3 Monate gerechnet ab dem Ende der Teilnahmefrist.
5. Eigenerklärung zu RUS-Sanktionen, Formblatt 4
Im Fall der Eignungsleihe ist ein Verfügbarkeitsnachweis des Drittunternehmens erforderlich, z. B. auf Formblatt 5. Das Drittunternehmen hat eine Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen abzugeben. Im Falle einer Bewerbergemeinschaft ist eine ausgefüllte Bewerbergemeinschaftserklärung einzureichen, zudem hat jedes Mitglied die Eigenerklärung zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen, die Eigenerklärung zu den RUS-Sanktionen sowie einen aktuellen Auszug aus dem Handels- oder Berufsregister abzugeben.
Die in diesem Abschnitt geforderten Erklärungen und Nachweise müssen im Fall einer Bewerbergemeinschaft durch die Bewerbergemeinschaft insgesamt erfüllt sein. Es ist daher ausreichend, wenn mindestens ein Mitglied der Bewerbergemeinschaft die geforderten Erklärungen und Nachweise erbringt bzw. die Mitglieder der Bewerbergemeinschaft die Anforderungen gemeinsam erfüllen. Beruft sich ein Bewerber hinsichtlich der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit auf Erklärungen/Nachweise eines Drittunternehmens (Eignungsleihe), muss der Bieter zusätzlich einen Verfügbarkeitsnachweis des Drittunternehmens (z.B. eine Verpflichtungserklärung nach Formblatt 5) beifügen. In diesem Fall wird eine gemeinsame Haftung des Bewerbers und des anderen Unternehmens für die Auftragsausführung entsprechend dem Umfang der Eignungsleihe verlangt (§ 47 Abs. 3 VgV).
1) Eigenerklärung zum Gesamtumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren sowie zum Umsatz mit vergleichbaren Leistungen (vergleichbar sind Leistungen der Lieferung und Installation von Software(-modulen) im Krankenhausbereich), Formblatt 6
2) Nachweis über eine bestehende Betriebshaftpflichtversicherung. Alternativ: Abgabe einer Eigenerklärung, dass im Auftragsfall eine Betriebshaftpflichtversicherung mit den geforderten Deckungssummen abgeschlossen wird, Formblatt 7
Zu 1) Mindestens erforderlich ist ein Gesamtumsatz von [Betrag gelöscht] Euro netto im Durchschnitt der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre.
Zu 2) Erforderlich ist eine Betriebshafthaftpflichtversicherung mit Deckungssummen von mindestens 1 Mio. Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden, jeweils mindestens zweifach maximiert.
Die in diesem Abschnitt geforderten Erklärungen und Nachweise müssen im Fall einer Bewerbergemeinschaft durch die Bewerbergemeinschaft insgesamt erfüllt sein. Es ist daher ausreichend, wenn mindestens ein Mitglied der Bewerbergemeinschaft die geforderten Erklärungen und Nachweise erbringt bzw. die Mitglieder der Bewerbergemeinschaft die Anforderungen gemeinsam erfüllen. Beruft sich ein Bewerber hinsichtlich der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit auf Erklärungen/Nachweise eines Drittunternehmens (Eignungsleihe), muss der Bewerber zusätzlich einen Verfügbarkeitsnachweis des Drittunternehmens (z.B. eine Verpflichtungserklärung nach Formblatt 5) beifügen. In diesem Fall ist es erforderlich, dass das/die Drittunternehmen die Leistung erbringen, für die ihre Kapazitäten benötigt werden (vgl. § 47 Abs. 1 S. 3 VgV).
1) Eigenerklärung zu vergleichbaren Referenzleistungen betreffend die Lieferung und Implementierung einer Software zur digitalen Leistungsanforderung, Formblatt 8
2) Eigenerklärung zu vergleichbaren Referenzleistungen betreffend die Lieferung und Implementierung eines digitalen Archivsystems, Formblatt 9
3) Eigenerklärung zur erfolgreichen Integration selbst entwickelter Software in das Krankenhausinformationssystem ClinicCentre der Fa. i-Solutions Health GmbH, Formblatt 10
4) Eigenerklärung zur erfolgreichen Integration selbst entwickelter Software in das radiologische Bildmanagementsystem JiveX Enterprise PACS der Fa. VISUS Health IT GmbH, Formblatt 11
5) Nachweis über eine Berechtigung nach §21 Absatz 5 Satz 1 KHSFV
Zu vorstehend 1) - 4): Erforderlich ist jeweils mindestens ein Referenzprojekt, dessen Abnahme bereits erfolgt ist.
Zu vorstehend 5): Erforderlich ist, dass mindestens ein Mitarbeiter des Bewerbers über eine Berechtigung nach §21 Absatz 5 Satz 1 KHSFV verfügt.
- Für den Bestbieter wird vor Auftragserteilung eine Auskunft aus dem Wettbewerbsregister eingeholt.
- Die Vereinbarung zur Einhaltung der Mindestanforderungen nach dem Brandenburger Vergabegesetz (BbgVergG) (Formulare 5.3 EU und 5.4 EU/5.3 und 5.4) wird Vertragsbestandteil.
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Das Verfahren wird zweistufig als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb durchgeführt. Von allen Bewerbern, die die Mindestanforderungen an die Eignung erfüllen, werden die besten 5 zur Abgabe eines Erstangebotes aufgefordert (zu den Auswahlkriterien vgl. Ziffer II.2.9). In der ersten Runde der Angebotsphase sind von den Bewerbern verbindliche Erstangebote abzugeben. Die Auftraggeberin behält sich vor, den Zuschlag ohne Verhandlungen auf das wirtschaftlichste Erstangebot zu erteilen. Falls die Auftraggeberin sich für die Durchführung von Verhandlungen entscheidet, werden im Anschluss an den Eingang der Erstangebote alle Bieter, die ein formell ordnungsgemäßes Erstangebot abgegeben haben, zu einem Verhandlungsgespräch eingeladen. Die Auftraggeberin behält sich in diesem Fall vor, basierend auf dem Ergebnis der Verhandlungsgespräche die Vergabeunterlagen fortzuschreiben. Nach den Verhandlungsgesprächen erhalten alle Bieter Gelegenheit zur Abgabe eines verbindlichen Folgeangebotes. Weitere Verhandlungsrunden sind nicht vorgesehen, bleiben für den Bedarfsfall aber vorbehalten.
2. Die Vergabeunterlagen für den Teilnahmewettbewerb werden den Bewerbern auf der Vergabeplattform www.subreport.de barrierefrei zur Verfügung gestellt. Die vollständige Leistungsbeschreibung sowie ein Vertragsmuster werden den ausgewählten Bietern mit der Aufforderung zur Abgabe eines Erstangebotes zur Verfügung gestellt. Soweit der Auftraggeber Formblätter vorgegeben hat, sind möglichst diese zu verwenden. Diese sind an den dafür vorgesehenen Stellen vollständig auszufüllen und in Druckbuchstaben mit dem Namen der erklärenden Person zu versehen (Textform i. S. d. § 126b BGB). Hiervon ausgenommen ist das Formblatt 5 (Verpflichtungserklärung Drittunternehmen). Diesen Nachweis kann der Bewerber auch in anderer Form erbringen.
3. Das Verfahren wird über die eVergabe-Plattform www.subreport.de durchgeführt. Die Teilnahmeanträge sowie im weiteren Verlauf die Angebote sind elektronisch abzugeben, indem sie auf die eVergabe-Plattform hochgeladen werden. Eine fortgeschrittene oder qualifizierte elektronische Signatur ist dafür nicht erforderlich.
4. Hinweise zu den Vergabeunterlagen (z. B. bei Unklarheiten oder Problemen mit den elektronischen Dokumenten) sowie Fragen sind ausschließlich über den Kommunikationsbereich der Vergabeplattform zu stellen. Mündlich/telefonisch gestellte Fragen werden nicht beantwortet; mündliche/telefonische Auskünfte bzw. Antworten wären, sollten sie doch erteilt werden, nicht verbindlich. Die Vergabestelle behält sich vor, Fragen, die später als 8 Tage vor dem Ablauf der Teilnahmefrist gestellt werden, nicht zu beantworten.
5. Bei fremdsprachigen Bescheinigungen ist eine Übersetzung in deutscher Sprache beizufügen; die Vergabestelle behält sich in diesem Fall vor, die Nachreichung einer Beglaubigung der Übersetzung zu verlangen.
Postanschrift: Heinrich-Mann-Allee 107
Ort: Potsdam
Postleitzahl: 14473
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 3318661719
Fax: +49 331866165
Internet-Adresse: https://mwae.brandenburg.de/de/vergabekammer-nachpruefungsverfahren/bb1.c.478846.de
Die Vergabestelle weist ausdrücklich auf die Rügeobliegenheiten der Bewerber/Bieter sowie die Präklusionsregelungen gemäß § 160 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 bis 4 GWB bzgl. der Behauptung von Verstößen gegen die Bestimmungen über das Vergabeverfahren hin. Ein Antrag auf Nachprüfung ist danach u. a. insbesondere unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung der Auftraggeberin, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Postanschrift: Heinrich-Mann-Allee 107
Ort: Potsdam
Postleitzahl: 14473
Land: Deutschland
E-Mail:
Telefon: +49 3318661719
Fax: +49 331866165
Internet-Adresse: https://mwae.brandenburg.de/de/vergabekammer-nachpruefungsverfahren/bb1.c.478846.de